2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: © SV 1916 Großrudestedt

Sonnige Großrudestedter Zukunft

Bald soll das Thema Landesklasse für die Fußball-Männer nicht nur ein Ausflug sein. Die Vereinsarbeit boomt, das Gelände hinkt noch hinterher.

Großrudestedt. Gekommen, um zu bleiben: Das waren die Fußballer des SV Großrudestedt nach ihrer Kreismeisterschaft 2014/15 und dem Aufstieg in die Landesklasse einst nicht.

BERICHT von Stephan Klaus

Zwar behaupteten sie sich über zwei Spielzeiten hinweg gegen die teils wesentlichen namhafteren Kontrahenten, zogen sich jedoch nach dem bis dahin vereinshistorisch einzigartigen Ausflug trotz des sportlichen Klassenerhalts freiwillig in Kreisoberliga-Gefilde zurück.

Ein einmaliges Erlebnis? Wenn es nach dem langjährigen Abteilungsleiter und heutigen Vorstand Bernd Schade geht, soll lediglich der damals personell nachvollziehbare Rückzug ein solches sein. „In zwei, drei Jahren können wir darüber reden, wieder um die Meisterschaft zu spielen. Sollten wir dann in die Landesklasse vorstoßen, wollen wir anschließend dauerhaft oben bleiben.“ Worin der Unterschied zum bereits 2015 ausbildungsorientierten Verein SV 1916 zur heutigen Situation besteht?

Es ist schlicht der Fortlauf der Zeit. Alsbald soll nicht nur bestellt, sondern auch geerntet werden. „Wir haben 19 Trainer im Verein, mehr als zehn mit Lizenzen. Mittlerweile sind alle Jahrgänge besetzt und Spieler rücken schon jetzt in den Männerbereich nach“, freut sich Schade über die stete Entwicklung. Er selbst befindet sich vor seiner letzten Saison beim heutigen A-Junioren-Team, mit dem er sportlich durch die vergangenen 13 Jahre gereist ist.

Es hat sich gelohnt. Ein Beispiel: Paul Porstmann. Zwar darf der Defensivspezialist theoretisch noch eine Spielzeit im Nachwuchs dranhängen, wurde aber zuletzt schon als Stammkraft im Männerteam eingesetzt.

Eine Notwendigkeit, wenn die Spieler der goldenen, zeitlich jedoch auch recht isolierten Ära aus privaten und schlicht physischen Gründen nicht mehr mitrackern können. Einer wie Abwehr-Ass Michael Kirbst zum Beispiel. Oder jemand wie der langjährige Kapitän Nico Rödiger.

Kaum ein Wunder, dass der stets ehrgeizige Rödiger nunmehr dem Männerteam als Trainer vorsteht. Er kann sich einer verheißungsvollen Mischung aus Erfahrung, Qualität, Jugend und Potenzial bedienen – über Jahre hinweg.

Unterstützt wird er nicht nur von Co-Trainer Holger Krautwurm, sondern nebst üppigem Übungsleiterstab im Verein auch von einem Quartett im Vorstand: Steven Baumgart (Abteilungsleiter), Matthias Grünbeck (Organisation), Tino Wendelmuth (Koordination Nachwuchs) und eben Bernd Schade (Koordination Männer).

Die harte Arbeit im Verein hat sich nicht nur bis zum Thüringer Fußballverband herumgesprochen, der den SV 1916 bereits zum zweiten Mal ausgezeichnet hat. „Wir bekommen auch Anfragen von Spielern aus dem gesamten Landkreis“, sagt Schade stolz.

Zum strukturellen Schlaraffenland allerdings reicht all das noch nicht. „Derzeit müssten alle Teams noch über einen Platz. Wir danken, dass uns Alperstedt und Udestedt ihre Plätze zum Trainieren zur Verfügung stellen“, berichtet Schade über den drückenden Schuh auf dem Großrudestedter Gelände. Zumindest mit der Finanzierung der Sportplatz-Bewässerungsanlage, die im August in Betrieb genommen werden soll, ist etwas Abhilfe geschaffen worden. „Uns wurde sehr schnell Unterstützung zuteil, praktische aus dem Ort sowie von Spendern und Sponsoren.“ Bis zu einem früher oder später benötigten Ausweichplatz vor Ort, vielleicht einem Kunstrasen, wird es aber noch dauern. Definitiv zuvor findet das Eröffnungsspiel der Kreisoberligasaison 2020/21 in Großrudestedt statt: wahrscheinlich gegen Riethnordhausen.

Aufrufe: 03.8.2020, 10:30 Uhr
Stephan KlausAutor