2024-04-25T10:27:22.981Z

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Ahrensfeldes Doppeltorschütze Marc-Nelson Grzyb  ©Ingo Muhme
Ahrensfeldes Doppeltorschütze Marc-Nelson Grzyb ©Ingo Muhme

Grün-Weiß Ahrensfelde gewinnt Niederbarnim-Derby

Ahrensfelde bleibt nach 2:0-Erfolg bei Eintracht Wandlitz als einziges Team der Landesklasse Nord in der Saison ungeschlagen

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Das Niederbarnimduell der Fußball-Landesklasse Nord gewinnt Grün-Weiß Ahrensfelde hochverdient mit 2:0 bei Eintracht Wandlitz. Damit bleibt Ahrensfelde weiterhin in der Erfolgsspur.

Mehr als 200 Zuschauer erlebten neunzig Minuten Spannung, einen überzeugenden Favoriten und Eintracht Wandlitz, die über weite Strecken doch etwas ängstlich agierte und dann schlussendlich keine richtige Möglichkeit hatte für eine Überraschung zu sorgen "Wir haben doch zu sehr auf reagieren gespielt, das war eigentlich so nicht geplant. Wir können nicht die ganze Zeit das Tempo der Ahrensfelder mitgehen, dann wären wir zur Halbzeit tot", wusste Wandlitz Übungsleiter Jürgen Beyer den Auftritt seiner Männer richtig einzuschätzen.

Grün-Weiss war mit fast voller Kapelle angetreten, nur Christoph Zimdahl und der Langzeitverletzte Steven Knörnschild mussten passen, bestimmte die Partie von Beginn an, brauchte aber schon viel Geduld. Auf dem engen Kunstrasen, der im Übrigen mit abnehmender Temperatur immer rutschiger wurde, und dem engmaschigen Abwehrnetz der Hausherren konnte der Favorit gerade in der Anfangsphase nur mit Ballbesitz glänzen. Tormöglichkeiten blieben auf beiden Seiten Mangelware, von Wandlitz war offensiv fast gar nichts zu sehen, zu sehr war man damit beschäftigt, die Gäste vom Strafraum wegzuhalten. Ein erstes Zeichen setzte Sebastian Vlach nach einem abgewehrten Ball, als er nicht lange fackelte und aus gut zwanzig Metern aus vollem Lauf abzog. Eintracht-Keeper Daniel Gatzmann mit Glanztat lenkte die Kugel an den Pfosten und ließ damit seine Kollegen und den eigenen Anhang erst einmal tief durchschnaufen (13.). Doch der benötigte lange Atem, den Grün-Weiss auch oftmals durch eigene mangelhafte Passgenauigkeit und Nervosität im Spielaufbau selber produzierte, ließ den betriebenen Aufwand doch recht zäh erscheinen. Auf der anderen Seite musste aber auch festgestellt werden, dass Wandlitz nicht mutig genug war, um dies für sich zu nutzen. So war es nicht verwunderlich, dass die Randberliner dann doch in Führung gingen. Der sehenswerte Treffer per unhaltbarem Fernschuss zum 0:1 durch Marc-Nelson Grzyb war dann auch die logische Folge für die spielerische Überlegenheit und der an den Tag gelegten Beharrlichkeit (32.). Eintracht war in der Folge das Bemühen nicht abzusprechen, aber fehlte dem Unterfangen oft schon im Ansatz die Gefährlichkeit.

Der zweite Durchgang begann für die Hausherren mit aufgetanktem Selbstbewusstsein und etwas mehr Mut zum Risiko. Die Partie gestalte sich nun etwas ausgeglichener, leider aber ohne eine Zunahme erhoffter Torraumszenen. In der 63. Minute fehlte der in den Zuschauermodus verfallenen Eintracht-Defensive jeglicher Zugriff, so dass Ahrensfelde vor dem Strafraum mit Pestow, Riegel und Colaki im Kurzpassspiel alle Freiheiten genießen konnte. Das öffnende Anspiel auf die linke Seite zu Stephan Baum und dessen genaue lange Flanke war schon zum Zungeschnalzen. Als dann Rico Riegel den Ball per Kopf am Fünfmeterraum zum eingelaufen Marc-Nelson Grzyb ablegte und der seinen zweiten Treffer markierte, konnte man diese Gesamtaktion schon als lehrbuchreif bezeichnen. In der Folge hätte das Ergebnis noch etwas höher ausfallen können, doch Wandlitz Torsteher Gatzmann tat dem in diesen Moment innehabenden Tabellenführer nicht den Gefallen und hielt mit guten Paraden die Niederlage in erträglichen Grenzen. Die Partie war im Endeffekt entschieden und hatte in der 85. Minute noch einen Aufreger in der Präsentation. Paul Roller bekam im Zweikampf mit Foday Darboe den Ellenbogen zu spüren und konnte seinen Unmut darüber kaum im Zaum halten. Provoziert, unter anderem auch von Äußerungen der Gästebank, hatte er in Schiedsrichter Guido Beussel verbal seinen Gegenpart gefunden, der dann seinen "längeren Arm" auspackte und Roller per Ampelkarte zum Duschen schickte (86.).

"Man hat wohl am letzten Spieltag gesehen, was passiert, wenn man versucht, mit Grün-Weiss mitzuspielen. Wir haben dann aber doch zu wenig Fußball gespielt. Das 0:2 hat mich schon ein wenig geärgert, weil vielleicht mit dem knapperen Spielstand noch was möglich gewesen wäre. Aber gänzlich unzufrieden bin ich nicht." analysierte Jürgen Beyer nach Spielende. Sein Freund Sven Orbanke wirkte dann wesentlich glücklicher. "Wir waren über 90 Minuten die spielbestimmende Mannschaft, hatten hohes Tempo angesetzt und haben immer an uns geglaubt. Als leichte Kritik würde ich das mangelhafte Passspiel ansetzen, bei den Bodenverhältnissen aber auch schwer umzusetzen."

Aufrufe: 021.11.2017, 06:34 Uhr
MOZ.de / Ingo MuhmeAutor