2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Abschied in Sicht: Mit dem Ende der Saison 2016/2017 scheidet der SV Rhinow/Großderschau aus der Fußballfamilie Prignitz/Ruppin aus.   ©MZV
Abschied in Sicht: Mit dem Ende der Saison 2016/2017 scheidet der SV Rhinow/Großderschau aus der Fußballfamilie Prignitz/Ruppin aus. ©MZV

SV Rhinow wechselt Fußballkreis

Aus der Prignitz ins Havelland? Der SV Rhinow/Großderschau plant einen Kreiswechsel.

Ein Blick auf die kommende Fußballsaison im Kreis Prignitz/Ruppin lohnt bereits jetzt. Egal, mit welchen Mannschaften die vier Ligen auf Kreisebene dann auch bestückt sein werden, ein Verein wird fehlen - der SV Rhinow. Den Abstieg aus der Landesklasse vor Augen, liebäugelt der Club mit dem Wechsel in den Fußballkreis Havelland.

Der vollständige Name lautet SV Rhinow/Großderschau. Der Grund für den Doppelnamen: Großderschau ist eine Gemeinde im Landkreis Havelland in Brandenburg. Sie gehört zum Amt Rhinow, dessen Verwaltungssitz sich aber wiederum in der Stadt Rhinow befindet. Die Entfernung zwischen beiden Orten: sechs Kilometer. Seine Heimspiele trägt der Verein mit seiner ersten Männermannschaft in Rhinow aus - aktuell noch in der Landesklasse - und mit dem Team aus der in der 2. Kreisklasse in Großderschau.

Mit dem sehr wahrscheinlichen Abstieg aus der Landesklasse geht im Sommer jedoch ein großer Umbruch einher. Die Verantwortlichen beim SV Rhinow/Großderschau haben entschieden, nicht mehr für die Landesklasse zu melden. Und auch nicht für die Kreisoberliga - das mögliche Auffangbecken nach dem Abstieg. Der Rhinower Fußball-Chef Uwe Albrecht ließ sich dieser Tage zitieren: "Die Kreisoberliga macht für uns keinen Sinn, da wir auch im kommenden Jahr nur einen kleinen Kader haben. Einige Spieler wollen uns sogar noch verlassen. Außerdem wären die Wege in der Kreisoberliga fast genauso lang wie in der Landesklasse gewesen."

Geplant wird nur noch mit einer Mannschaft. Und die soll im Nachbarkreis Havelland einen Neuanfang starten - in der Kreisliga. "Uns liegt seit dem Wochenende das entsprechende Schreiben des SV Rhinow/Großderschau vor", erklärt Mike Schläger, Vorsitzender des FK Prignitz/Ruppin. "Wir werden diesem Wunsch wohl auch entsprechen", so Schläger. "Warum sollten wir dem Verein Steine in den Weg legen?" Bisher hat der SV Rhinow noch keine Teammeldung für die kommenden Spielzeit abgegeben. Dies ist bis spätestens 1. Juni zu tun. Darüber hinaus müsste der SV Rhinow/Großderschau neben dem Wechsel-Gesuch an den FK Prignitz/Ruppin auch ein Aufnahme-Gesuch an den FK Havelland richten. Dass die Havelländer als Exklave seit zwei Jahrzehnten erst in Ostprignitz-Ruppin und dann in Prignitz/Ruppin spielten, lag an einem Sonderrecht. In dieser Zeit gelang es sogar, viermal aufzusteigen (2007, 2009, 2011, 2014). Auch im zweiten Wettbewerb fuhren die Havelländer Erfolge ein: Einmal spielte sich Rhinow ins Endspiel, unterlag 2011 dem MSV Neuruppin II mit 0:1.

Probleme sollte es bei der Rückkehr nicht geben. Der FK Prignitz/Ruppin nahm beispielsweise die E- und D-Junioren von Eintracht Friesack (Havelland) vor der laufenden Saison auf eigenen Wunsch in seinen Spielbetrieb auf.

Sollten die Rhinower absteigen, würde es einen Absteiger weniger aus der Kreisoberliga geben. Bisher sind vier Abstiegsränge ausgewiesen. Aus der Landesklasse West kommt Schwarz-Weiß Zaatzke runter, womöglich auch Rot-Weiß Gülitz. In der Nord-Staffel droht auch dem Lindower SV der Abstieg. Dieses Trio wäre in der Kreisoberliga aufzufangen und würde nach Stand von heute Gumtow/Glöwen (8 Punkte), Putlitz (16) und Groß Pankow (19) verdrängen. Dagegen atmen der Viertletzte aus Schönberg (24) sowie der Fünftletzte aus Grabow (27) und punktgleiche Sechstletzte aus Zernitz auf.

Die nach der Fusion aus beiden Kreisen gespeiste Liga wird in jedem Fall Meister Rot-Weiß Kyritz Richtung Landesklasse verlassen. Und die Knatterstädter basteln bereits eifrig am Kader für die höherklassigen Aufgaben. Mit Sascha Hädicke wurde die lange Zeit gesuchte neuer Nummer eins nun gefunden. Der 29-jährige Schlussmann wird beim SV Blau-Weiß Nackel (Kreisliga) losgeeist. Hädicke wechselte in der Jugend erst bei den C-Junioren auf die Torwart-Position, damals bei Eintracht Friesack. Im A-Bereich folgte die weitere Ausbildung beim MSV Neuruppin.

Hädicke, der mit Nackel vor zwei Jahren in die Kreisliga aufstieg, hatte neben der Option Kyritz auch eine Anfrage aus Langen vorliegen. "Ich habe mich für Kyritz entscheiden, weil ich mich dort noch einmal in der Landesklasse beweisen kann", gab der Keeper auf Nachfrage zu Protokoll. Für die Nackeler ein herber Verlust. "Sie haben mir dennoch keine Steine in den Weg gelegt, sondern meine Entscheidung nachvollziehen können", erklärte Hädicke. Hartnäckig hält sich das Gerücht, wonach Paul Döbbelin vom Brandenburgligisten Schwarz-Rot Neustadt nach Kyritz wechseln könnte. Damit konfrontiert, hieß es von beiden Seiten: Nichts dran.

Dass sich der FSV Blau-Weiß 90 Rheinsberg in seiner Aufstiegssaison zur Kreisliga auf Rang vier vorspielen würde, ahnte keiner. Doch der fantastischen Hinrunde mit 22 Punkten folgte ein einzigartiger Absturz. Bis zum 21. Mai musste die Elf um Trainer Tino Kollan auf Punktezuwachs warten. 9:33Tore ohne jeglichen Zähler verdeutlichen die Misere. Am Sonntag kam der Vorletzte aus Heiligengrabe, der die geballte Macht der Blau-Weißen zu spüren bekam. 5:0 hieß es nach 90 einseitig geführten Minuten. Neugierig zeigt sich der Verein, ob der Kader nun auch in den verbleibenden Auswärtsspielen diese Quantität und Qualität aufweisen wird. Es geht nach Wusterhausen und zum Saisonausklang am 18. Juni ins 73 Kilometer entfernte Breddin.

Aufrufe: 023.5.2017, 10:07 Uhr
MOZ.de / Gunnar ReblinAutor