2024-04-16T09:15:35.043Z

FuPa Portrait
David Cerny (rechts) spielt jetzt in der 1. Liga Tschechiens.
David Cerny (rechts) spielt jetzt in der 1. Liga Tschechiens. – Foto: © Alexander Grimm

Über Ehrenhain in die 1. Liga

Einen gewaltigen sportlichen Sprung hat ein Kicker geschafft, der noch in der Saison 2018/19 im Waldstadion beim SV 1879 Ehrenhain auflief.

"Man hat gesehen, dass mit der Thüringenliga sicher nicht sein Leistungsmaximum erreicht ist", sagt sein damaliger Trainer Jörg Böckel heute rückblickend. Natürlich hat er den Weg von David Cerny genau mitverfolgt.

Der mittlerweile 24-jährige tschechische Angreifer spielt aktuell beim FK Teplice in der ersten Liga Tschechiens (Fortuna-Liga). Seine Mannschaft kämpft um den Ligaverbleib. In sieben von acht Liga-Partien stand David Cerny auf dem Platz, ein Tor war ihn bisher noch nicht vergönnt. In seiner kurzen Zeit beim SV 1879 Ehrenhain traf er in 13 Thüringenliga-Partien acht Mal ins Schwarze. "Nicht nur vom Aussehen, sondern auch von der Art und Weise wie er Fußball spielt, hatte er Ähnlichkeit mit Cristiano Ronaldo", sagt Jörg Böckel.

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Der 38-jährige Trainer kann sich noch genau an die erste Trainingseinheit des tschechischen Angreifers auf dem Waldsportplatz erinnern: "Der Platz war gefroren und es waren 20 Zentimeter Schnee drauf. Man hat gesehen, dass er sich da nicht so wohl fühlt. Seine Leistungsstärke wurde aber schnell sichtbar, als der Schnee verschwunden war". Für Cerny war die kurze Zeit in Ehrenhain dennoch ein Sprungbrett in die 1. Liga Tschechiens. Die Verantwortlichen beim SVE entschieden sich nach der Saison 2018/19 die Personalpolitik umzustellen. Statt auf tschechische Gastspieler setzten die Ostthüringer zukünftig auf junge Talente aus der Region. Schweren Herzens trennte man sich deshalb von David Cerny.

Doch die nächste Tür öffnete sich prompt. Mit Martin Sigmund war ein Ex-Ehrenhainer öfter bei den Heimspielen zu Gast, der zudem Verbindungen zum FK Teplice hatte. Und so lotste sein tschechischer Landsmann Cerny zurück in die Heimat. Dort schaffte er über die zweite Mannschaft schnell den Sprung in die 1. Liga. 13 Erstliga-Spiele stehen bisher für den "Teplicer Ronaldo" zu Buche - nur der erste Torerfolg lässt noch auf sich warten.

Böckel beschreibt Cerny als technisch starken Stürmer, der sich die Bälle öfter hinten holte und seine Gegenspieler dann aussteigen ließ. "Er wollte sich zeigen und überzeugen. Er stand damals im Endspiel um die tschechische Meisterschaft im Futsal und war neben dem Platz ein sehr sympathischer Typ." Nach einigen Jahren in Deutschland hat Cerny den Weg zurück nach Tschechien gefunden. Über Herzberg, Neustadt/Sachsen, Reichensachsen, Diedorf und Ehrenhain ist er nun Profi in seinem Heimatland geworden. Eine recht ungewöhnliche Geschichte...

Aufrufe: 026.11.2020, 09:00 Uhr
André HofmannAutor