2024-05-16T14:13:28.083Z

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Vor 13 Jahren: Staßfurt kassiert höchste Verbandsliga-Pleite

Rückblick +++ SV 09 Staßfurt unterlag am 19. Mai 2007 dem FC Grün-Weiß Wolfen mit 0:8

„Danny, Toni, Daniel“, rief Olaf Schaller. Es waren 62 Minuten gespielt, und der Wolfener Trainer wollte drei seiner Spieler tauschen. Die Stimmung war gelöst, es waren keine Wechsel aus Leistungsgründen, „was willst Du mit dem Michalak“, hatte Torwart Mathias Tuchel einige Augenblicke zuvor gefrotzelt. Sandro Michalak kam trotzdem, schließlich hatte Wolfen nur drei Feldspieler auf der Bank, und er tat es den Ausgewechselten gleich – er traf ins Staßfurter Tor. Sein 0:8 nach 65 Minuten sollte zugleich der zahlenmäßige Schlusspunkt im Fußball-Verbandsliga-Spiel des SV 09 Staßfurt gegen den FC Grün-Weiß Wolfen sein.

Viele Zuschauer wollten nicht wissen, wie sich die Bodestädter gegen den TabellenDritten schlagen, und auch die etwa 150 Anwesenden waren schnell bedient. Bereits nach 21 Minuten stand es 0:3, bis zur Nachspielzeit der ersten Hälfte fiel noch das 0:5. Das peinliche 0:8 bedeutet zugleich die höchste Saisonniederlage für die Bodestädter. Wohl nur dank einer starken Hinrunde, in der sie mit viel Kampfgeist und einigen individuellen Stärken der Stürmer auf einen gewissen Überraschungseffekt setzen konnten, gelang dem SV 09 der Klassenerhalt.

Die Geschichte des Spieles ist schnell erzählt. Es war, wie schon gegen Preussen Magdeburg oder in Sangerhausen, ein schnelles Tor nach dem Anpfiff, das den Gastgebern das Genick brach. Allerdings fiel dieses Tor gegen Wolfen gleich in der ersten Minute. Nach 42 Sekunden sah sich Tobias Witte zum ersten Mal geschlagen, nachdem sich Toni Sponer gegen Tony Adam so leichtfüßig durchgesetzt hatte. Die laufstarken Wolfener Stürmer fühlten sich sichtlich wohl und schenkten dem weitgehend schuldlosen Witte meist unbedrängt die Gegentore ein.

In Abschnitt zwei hätte es nach 15 Sekunden fast wieder geklingelt, aber Witte behielt den Kopf oben, ehe die Gegentreffer sechs bis acht fielen. Auch danach bemühten sich die 09er um den Ehrentreffer. Höppners Schuss ging aber knapp vorbei (78.), und Christian Guntschs Freistoß aus 25 Metern fischte Tuchel mit dem Kopf (!) aus dem Dreiangel. Am Ende schenkte Schiedsrichter Christian Wesemann den Aktiven die letzten 90 Sekunden und pfiff früher ab. Mehr Gutes hatte das Spiel damals aus Staßfurter Sicht nicht zu bieten.

Die Trainerstimmen von damals:

René Schulze (SV 09 Staßfurt): "Ich möchte heute nichts zum Spiel sagen, weil ich das morgen vielleicht bereuen würde."

Olaf Schaller (GrünWeiß Wolfen): "Das Ergebnis spricht für sich. Wir wussten, dass Staßfurt Probleme hat bei den vielen Gegentoren in den letzten Spielen. Nach unserem Ausscheiden im Pokal-Halbfi nale bei Preussen Magdeburg hat sich meine Mannschaft langsam wieder stabilisiert und ist engagiert und couragiert aufgetreten. Ich hatte immer das Gefühl, dass Staßfurt noch ein Tor macht, sie haben nie aufgesteckt. Trotz des großen Vorsprungs haben wir konzentriert weitergespielt, das war sehr schön. Wir wollen unbedingt noch Vize-Meister werden, auch wenn es dafür nichts gibt."

Tore: 0:1 Sponer (1.), 0:2 Hensel (5.), 0:3 Bebber (21.), 0:4 Sponer (35.), 0:5 Bebber (45.+1), 0:6 Mieth (53.), 0:7 Weimann (61.), 0:8 Michalak (65.).

Die Abschlusstabelle der Saison 2006/07 1. Sangerhausen 30 45 68 2. Wolfen 30 44 60 3. HallescherFC II 30 28 60 4. MSV Preussen 30 25 54 5. TSV Völpke (Ab) 30 14 49 6. Piesteritz 30 5 47 7. VfL Halle 96 30 -5 43 8. Sandersdorf 30 7 42 9. Hettstedt (Auf) 30 3 40 10. Amsdorf 30 -8 40 11. Staßfurt (Auf) 30 -25 32 12. SchönebeckSV 30 -17 30 13. MSV Börde 30 -15 29 14. Lok Stendal 30 -32 28 15. Naumburg 30 -24 27 16. Braunsbedra 30 -45 12 17. Wimmelburg (Auf) 0 0 0



Aufrufe: 019.5.2020, 08:49 Uhr
Ingmar HöfgenAutor