2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

Friedrichsfeld schrammt an Sensation vorbei

"Vereinigte" zwingen RWE in die Verlängerung +++ Endstand 2:4

Verlinkte Inhalte

60 Sekunden fehlten der SV 08/29 Friedrichsfeld, um den größten Sieg der Vereinsgeschichte einzufahren. Im Viertelfinale des Niederrheinpokals lieferte der Bezirksligist gegen Rot-Weiß Essen nämlich ein Spiel ab, das wohl keiner der über 1000 Zuschauer am Tannenbusch so schnell vergessen wird und hatte den einstigen Deutschen Meister und Pokalsieger am Rande einer Niederlage. Erst in der 90. Minute schoss der Essener Regionalligist den Ausgleich zum 2:2 und setzte sich in der Verlängerung gegen nunmehr völlig ausgelaugte Spieler der "Vereinigten" mit 4:2 (1:0, 2:2, 2:3) durch.

"Ich ziehe den Hut vor meiner Mannschaft. Das war eine großartige Teamleistung", war 08/29-Coach Mark Lanfermann nach dem Schlusspfiff des Unparteiischen Florian Heien mächtig stolz auf seine Elf, ärgerte sich aber verständlicherweise über die verpasste Chance, die Sensation perfekt gemacht zu haben: "Uns fehlten Zentimeter."

Essen übernahm erwartungsgemäß von Beginn an die Kontrolle über die Partie und drängte die Kicker der SV 08/29 tief in deren eigene Hälfte. Friedrichsfeld hielt dem anfänglichen Druck jedoch stand und zwang RWE immer wieder zu schwachen Abschlüssen. Die einzige wirklich brenzlige Angelegenheit in den ersten 45 Minuten entschärfte Torhüter Christian de Groodt in starker Manier, als der 08/29-Schlussmann einen Freistoß von Essens Kevin Pires-Rodrigues aus dem Winkel fischte (15.).

Die Hausherren lauerten auf Kontersituationen und schafften es in der 26. Spielminute tatsächlich, die nicht für möglich gehaltene Führung zu erzielen. Daniel Hinnemann – der ein überragendes Spiel ablieferte – setzte sich über Außen unnachahmlich gegen seinen Gegenspieler durch und schlug eine perfekte Flanke auf seinen Teamkollegen Thomas Giesen, der per Kopf zum viel umfeierten 1:0 für seine Farben einnickte. Offensiv blieb RWE indes vieles schuldig. RWE-Stürmer Christian Knappmann war beim bärenstarken Manndecker der Hausherren, Tobias Blum, beinahe komplett abgemeldet.

Nach dem Seitenwechsel blieb das Bild unverändert. RWE dominierte das Spiel, doch 08/29 blieb über ihr Konterspiel stets gefährlich. Kaum auszudenken, wäre Hinnemanns Fallrückzieher aus über 20 Metern (56.) nicht gegen den Pfosten geklatscht, sonderns ins Tor gegangen – der Jubel wäre grenzenlos gewesen. Aber nicht nur Friedrichsfeld hatte Pech mit dem Aluminium. Auch die Essener Gäste scheiterten gleich zwei Mal an Pfosten und Latte (67./68.).

Als Tayfun Kazkondu per Abstauber in der 73. Minute dann zum 2:0 für die Hausherren traf, war das Pokalwunder zum Greifen nahe. Ein von Pires-Rodrigues verwandelter Foulelfmeter (83.) und Vincent Wagners Tor in der Schlussminute zerstörten aber den Friedrichsfelder Traum. In der Verlängerung hatte 08/29 nicht mehr viel entgegenzusetzen. Marcel Platzek entschied die Begegnung (99./111.).

08/29 Friedrichsfeld: de Groodt; Blum, Gnielka, Kazkondu, Hinnemann, Weigl (84. Weinand), T. Giesen, Müller (50. Mielke), Kögel, Mühleweg (67. Quint), Fuchs.

RWE: Kunz; Hermes, Lemke, Wingerter (67. Heppke), Pires-Rodrigues, Langlitz, Wagner, Rodenberg, Ivancicevic (46. Grund), Knappmann, Arenz (46. Platzek).

Aufrufe: 025.11.2013, 00:41 Uhr
Rheinische Post / Sebastian BergmannAutor