2024-04-23T13:35:06.289Z

Team Rückblick
F: Rene Wenzel
F: Rene Wenzel

„Auf den dritten Platz brauchen wir derzeit nicht zu gucken“

Der SuS Gehrden/Altenheerse muss auf zwei Leistungsträger verzichten und steht vor einer schweren Rückrunde

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Dem SuS Gehrden/Altenheerse, derzeitig Tabellenfünfter der südlichen B-Liga, steht eine schwere Rückrunde bevor: Mit Andrej Lautenschläger und Abdulkafi Alloush haben die beiden besten Torschützen das Team verlassen. Das verschlimmert die Lage auf der Dauerbaustelle der Schwarzweißen enorm. Trainer Michael Puhl will deswegen von möglichen Höhenflügen nichts wissen.
„Auf den dritten Platz brauchen wir derzeit nicht zu gucken“, sagt SuS-Coach Puhl. Beim Blick auf die Tabelle fällt schnell auf, dass die Gehrdener zwar punktgleich mit dem Vierten aus Dalhausen/Tietelsen-Rothe sind, der große Unterschied aber in den Offensivreihen liegt: Während die Kara-Elf 45 Tore in 15 Spielen geschossen hat, sind es bei Puhls Truppe gerade einmal 25 Treffer. Zehn davon erzielte Toptorschütze Andrej Lautenschläger, der nun aus privaten Gründen ausscheidet. Fünfmal ließ Abdulkafi Alloush den SuS jubeln. Der 26-jährige Flüchtling hat gemeinsam mit Mahmoud Makhzoum, mit dem er aus Syrien nach Deutschland gekommen ist, den Wohnort gewechselt und steht somit auch nicht mehr zur Verfügung. „Wir wissen noch gar nicht, wie wir diese Lücken schließen sollen“, gibt Michael Puhl zu, „zumal wir bisher noch gar kein Training auf dem Platz machen konnten.“ Es wird ersichtlich, warum Puhl Dalhausen/Tietelsen-Rothe als die deutlich stärkere Mannschaft einschätzt.
Zumindest auf seine Abwehrreihen kann der Übungsleiter aber weiterhin bauen: Mit nur 18 Gegentoren hält der SuS gemeinsam mit Willebadessen den Ligabestwert. Da das Nachholspiel am kommenden Sonntag gegen Willebadessen bereits abgesagt ist, startet Gehrden/Altenheerse am 12. März gegen das Tabellenschlusslicht Germete-Wormeln II. „Die Teams, die unten stehen, müssen wir auf Abstand halten, sonst kann es auch für uns noch eng werden,“ erklärt der Trainer mit Blick auf die scheinbare Pflichtaufgabe.
»Wir müssen gut verteidigen und vorne auf den lieben Gott vertrauen«
Bis dahin gilt es für die Schwarzweißen aber erst einmal, eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen. „Viele der Jungs konnten noch gar nicht mittrainieren, darunter die langzeitverletzten Leistungsträger Nils Reimers und Sven Bitterberg. Wir müssen uns also erst finden, bevor wir wissen, wo wir stehen“, warnt Puhl vor zu hohen Erwartungen, angesichts der noch recht komfortablen Tabellensituation. Diese hätte zur Winterpause sogar noch besser aussehen können, verrät der Trainer: „Gegen Warburg haben wir unglaublich viele Chancen ausgelassen und gegen Hohenwepel haben wir uns in letzter Minute das 2:2 gefangen. Da sind uns schon einige Punkte verloren gegangen. Insgesamt muss man aber sagen, dass wir angesichts der momentanen Situation mit dem fünften Platz sehr zufrieden sein können.“
Und so scheint der SuS ein am Ende der Saison ein Kandidat für das gesicherte Tabellenmittelfeld zu sein. Es bleibt jedoch die Frage: Wie schafft man es in der Rückrunde, ohne Stürmer Tore zu schießen? Michael Puhl kennt die Antwort: „Wir müssen weiterhin so gut verteidigen und vorne auf den lieben Gott vertrauen“, sagt er, wohlwissend, dass in dieser Liga Jeder Jeden schlagen kann.
Aufrufe: 02.3.2017, 12:00 Uhr
Carsten Zimmermann / Foto: Rene WenzelAutor