2024-04-20T08:00:28.265Z

Der Spieltag
F: Zobe
F: Zobe

VfL Theesen stürzt den Spitzenreiter

Der 4. Spieltag in der Landesliga Staffel I +++ Theesener ziehen durch 8:2-Kantersieg an SuS Westenholz vorbei +++ Erste Niederlage auch für Aufsteiger Viktoria Rietberg

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TuS Tengern und SVEW trennen sich leistungsgerecht 0:0, Topchancen bieten sich Julius Eckert für die Gäste und Magnus Giersdorff. Der VfL Holsen unterliegt der SpVg. Brakel trotz bester Möglichkeiten mit 0:3. Der BV Bad Lippspringe wartet nach vier Spieltagen noch immer auf den ersten Punktgewinn in der Fußball-Landesliga, Staffel 1. Am Sonntag unterlagen die Kurstädter dem SC Verl II mit 1:3. Auf dem Boden der Tatsachen ist jetzt auch der Aufsteiger SuS Westenholz angekommen. Als Spitzenreiter zum VfL Theesen gereist, kassierte der SuS eine derbe 2:8-Klatsche und reichte die Tabellenführung gleich an Theesen weiter. Es waren die erste Niederlage des Aufsteigers, der zuvor drei Mal siegreich war.

TuS Tengern - SV Eidinghausen Werste 0:0
Im fünften Aufeinandertreffen in der Fußball-Landesliga gab es die erste Nulldiät zwischen den Nachbarn (Luftlinie etwa zehn Kilometer) TuS Tengern und SV Eidinghausen-Werste. Die Würze in Form von Toren fehlte zwar, dennoch war dieses 0:0-Match gewürzt mit jeweils zwei top Chancen auf beiden Seiten, so dass diese Punkteteilung am Ende auch leistungsgerecht war. So sahen es auch beide Trainer.
„Nach einer schlechten ersten Halbzeit haben wir uns nach dem Seitenwechsel gesteigert, aber niemals an die gute Leistung aus unserem ersten Heimspiel gegen Peckeloh anknüpfen können“, sagte der Tengeraner Coach Holm Hebestreit. Sein Trainer-Kollege Christian Scheidies von der SVEW sah einen Fortschritt der Werster gegenüber den letzten beiden Niederlagen bei den Kleeblättern von jeweils 0:3: „Einen Stärkenunterschied zwischen beiden Mannschaften habe ich heute nicht gesehen. Der Leistungsunterschied zwischen Tengern und uns wird kleiner. In der Vergangenheit war Tengern immer Favorit, das wird in Zukunft so nicht mehr sein.“
Dieses Nachbarderby wurde zwar von beiden Seiten intensiv geführt, aber die spielerischen Schmankerl blitzten nur ab und an auf, es gab viel Leerlauf. Die vielen langen Bälle erwiesen sich als untaugliches Mittel, fehlte meist der zündende Gedanke, der letzte Pass war oft ein Rohrkrepierer. Langweilig wurde es dennoch nicht, denn ab und an sorgten Aktionen der Kicker auf dem Rasenplatz für Aha-Erlebnisse bei den Zuschauern. Schon nach drei Minuten parierte TuS-Torwart Marcel Feder nach einem Schuss von Danny Odoy aus kurzer Distanz, den abprallenden Ball köpfte Julius Eckert drüber. Auf der anderen Seite war SVEW-Torhüter Axel Benus hellwach, rettete er per Fuß nach einem Schuss von Pascal Bley (8.). Dann scheiterten für die SVEW bei aussichtsreichen Chancen noch Odoy (32.) und Dimitrios Nemtsis (37.). Die gefährlichste Situation für Tengern ergab sich nach einem Solo von Yasin Köse, den Innenverteidiger Toni Islamaj im letzten Moment noch beim Torschuss blockte und die Szene bereinigte.
Und dann gab es nach der Pause die bereits erwähnte top Möglichkeit für „Jule“ Eckert, der nach einem Solo den Torwart schon umkurvt hatte. Sein Rechtsschuss hatte aber zu wenig Bumms und Nico Gerfen klärte noch vor der Torlinie (56.). Vier Minuten später musste sich SVEW-Keeper Benus lang machen nach einem Rechtsschuss von Alexander Borchard. Mit einer Hand lenkt er den Ball über die Latte. Julius Eckert bot sich bei seinem Abschiedsspiel (studiert in den nächsten neun Monaten in London) eine weitere gute Torchance, TuS-Torwart Feder klärte zur Ecke (70.). Die letzte Viertelstunde gehörte dann ausschließlich dem TuS, dem sich gute Torchancen zum Sieg boten: Zwei Mal durch Waldemar Jurez (80. und 89.), der jeweils nur knapp scheiterte, und das dickste Ding auf dem Schlappen hatte Magnus Giersdorff in der 87. Minute: Nach einem Pass von Adam Szych stand er allein vor Benus, der in Manuel Neuer-Manier ewig lange stehen blieb und den Ball abwehrte.


Schiedsrichter: Martin Gratzla - Zuschauer: 250
Tore: -


VfL Theesen - SuS Westenholz 8:2
Am Ende hatte Andreas Brandwein noch ein wenig Klärungsbedarf. Wegen einer auf Toraus erkannten Situation Anfang der zweiten Hälfte suchte der Theesener Coach nach Spielschluss das Gespräch mit dem Schiedsrichtertrio. Dabei konnte er doch ganz entspannt sein. In einem überragenden Vortrag hatte sein VfL dem bisherigen Spitzenreiter aus Westenholz nicht den Hauch einer Chance gelassen und ihn mit 8:2 zerlegt.
Nachdem die auffälligen Yatma Wade und Emre Bozkurt schon in den ersten Viertelstunde beste Gelegenheiten zur Führung liegen gelassen hatten, war es nach 27 Minuten Kapitän Giorgio Alessio, der am Fünfmeterraum stehend die längst überfällige Führung für das Heimteam herstellte. Danach war der Bann gebrochen und der VfL begann, die chancenlosen Gäste zu überrennen. Insbesondere die präzisen Vertikalpässe der überragenden Memos Sözer und Yves Sander hinter die überforderte Gästeabwehr brachten die VfL-Offensive fast im Minutentakt in beste Einschusspositionen. Folgerichtig trafen noch vor der Pause Wade (31.), erneut Alessio (38.) und Sözer (43.) selbst zum verdienten Pausenstand von 4:0. „Wir haben nicht aufgehört und sind in eine richtige Euphoriewelle reingekommen – letztlich einfach ein geiler Sieg“, freute sich Brandwein nach Spielschluss über die klaren Verhältnisse.
Die Theesener Euphoriewelle überspülte die Gäste auch in der zweiten Hälfte. Mbengue erhöhte nach einer guten Stunde auf 5:0 (64.), bevor die Gäste ein wenig Kosmetik betreiben durften (65. und 73.). In den Schlussminuten machten Wade (80.), Mbengue (88.) und Höner (90.) den Theesener Fußballnachmittag mit ihren Treffern dann endgültig rund.

In den letzten beiden Meisterjahren kassierte der SuS nur 23 und 25 Gegentore. In Theesen klingelte es allerdings gleich acht Mal im eigenen Netz. „Es war wirklich desolat und viel zu wenig. Wir konnten uns zur Halbzeit noch bei Philipp Spiekermann bedanken. Wir hätten zu dem Zeitpunkt auch schon acht Gegentreffer kriegen können“, so Trainer Wilfried Neuschäfer. Dabei hatte er vorher ausdrücklich vor der starken Theesener Mannschaft und ihren schnellen Spitzen gewarnt. Westenholz fand kein Mittel, um die Pässe in die Spitze zu unterbinden. „Wir hatten überhaupt keinen Zugriff. Die Theesener Mittelfeldspieler hatten viel zu viel Raum und Zeit“, bemängelte Neuschäfer, „die schnellen Spitzen sind uns immer weggelaufen. So etwas habe ich selbst noch nie gesehen. Die zweite Halbzeit war dann auch nicht viel besser.“ Für Theesen scorten Alessio Giorgio (27./38.), Yatma Wade (31.) und Muhammet Sözer (34.) vor sowie Papis Mbengue (64./88.), erneut Wade (79.) und Marvin Höner (90.) nach der Pause. Patrick Kosfeld junior erzielte die Westenholzer Ehrentreffer zum 5:1 (65.) und 5:2 (73.). Neuschäfer wurde abschließend nochmals deutlich: „Bis auf zwei oder drei Leute haben alle ihren Stammplatz verloren. Sicher kann sich keiner mehr sein.“ Vor dem heißen Derby am kommenden Freitagabend gegen Rot-Weiß Mastholte wird im Training also wieder richtig Dampf drin sein.


Zuschauer: 120
Tore: 1:0 Alessio Giorgio (27.), 2:0 Yatma Wade (31.), 3:0 Alessio Giorgio (38.), 4:0 Muhammet Raci Sözer (43.), 5:0 Papis Mbengue (64.), 5:1 Patrick Kosfeld (65.), 5:2 Patrick Kosfeld (73.), 6:2 Yatma Wade (80.), 7:2 Papis Mbengue (89.), 8:2 Marvin Höner (90.)


SV Rot-Weiß Mastholte - SC Rot Weiß Maaslingen 3:2
Trainer Dierk Meincke wird in seinem niederländischen Urlaubsort die Kunde vom 3:2-Erfolg seines SV Rot-Weiß Mastholte gegen RW Maaslingen mit Freude vernommen haben. Der Fußball-Landesligist kletterte mit dem ersten Dreier in dieser Saison gleich auf den 12. Tabellenrang, was dem Coach ebenfalls gefallen dürfte.
„In der ersten Halbzeit war das eine souveräne Leistung von uns,“ lobte Co-Trainer Daniel Horstschäfer den Auftritt des Teams. Der Blitzstart mit Toren von Hendrik Eickel zum 1:0 (5.) und Jan Henke zum 2:0 (13.) hatte für große Passsicherheit im Spiel der Gastgeber gesorgt und nicht nur bei Fabricio Farcis Schuss (35.) war eine höhere Führung möglich. „Wir hatten halt den nötigen Zug zum Tor“, freute sich der ehemalige Stürmer Horstschäfer über die Angriffslust des Teams.
Henke erfüllte zwar in der 49. Minute die Forderung des Trainers, in der zweiten Halbzeit nicht nachzulassen, mit dem 3:0. Doch nach dem Anschlusstreffer zum 1:3 durch Janek Barg (61.) zeigte sich, dass die Misserfolge zu Saisonbeginn nicht spurlos vorübergegangen waren. „Wir sind noch nicht so gefestigt, als dass wir über neunzig Minuten dominieren könnten“, gab Horstschäfer zu, dass die Leistungskurve seines Teams abfiel. Nach dem 2:3 (76.) überstanden die Mastholter aber auch die spannende Schlussviertelstunde und reisen nun am Freitag gestärkt zum Nachbarn SuS Westenholz.


Zuschauer: 200
Tore: 1:0 Hendrik Eickel (5.), 2:0 Jan Henke (16.), 3:0 Jan Henke (49.), 3:1 Janek Barg (61.), 3:2 Andre Fuchs (77.)
Platzverweise: Rot gegen Andre Fuchs (93./SC Rot Weiß Maaslingen)


SC Peckeloh - TuS Viktoria Rietberg 3:0
Im Wöstenstadion lief die 84. Minute, als Gerrit Weinreich den Ball per Grätsche vor dem Überschreiten der Seitenauslinie hinderte. 3:0 führte sein SCP zu diesem Zeitpunkt, und ein Einwurf tief in der eigenen Hälfte wäre wohl kaum dazu angetan gewesen, den Gästen neue Hoffnung auf eine Resultatsverbesserung zu machen. Dass der Linksverteidiger sich dennoch nicht schonte, veranschaulichte den großen Einsatzwillen der Peckeloher am gestrigen Tag. Er war von entscheidender Bedeutung für den dritten Sieg in Folge und Viktorias erste Saisonniederlage.
Wie groß das Selbstvertrauen eines Aufsteigers nach einem Traumstart in die Spielzeit ist, demonstrierte Rietberg anfangs mit gefälligen Ballstafetten. Doch der SCP, im Mittelfeld zunächst unsortiert, stand in der letzten Linie um die Innenverteidiger Vincent Hall und Wojtek Kosecki aber wie ein Bollwerk. Wenn es brenzlig wurde, dann über Rietbergs linke Seite. Der wuchtige Marc Birkenhake verfügt über die Technik und das Auge für ordentliche Flanken, fand aber – der SCP-Verteidigung sei dank – keine Abnehmer. Die gefährlichste Hereingabe klärte Weinreich (24.).
Zu diesem Zeitpunkt führte Peckeloh bereits mit 1:0: Marvin Heinsch kam rund 20 Metern vor dem gegnerischen Tor unerwartet an den Ball, zog ab und hatte Glück, dass sein Schuss unhaltbar abgefälscht wurde (20.). Wenig später hätte der nach langer Verletzungspause erstmals eingesetzte Zugang Robin Steinkamp seine starke Premierenvorstellung beinahe gekrönt. Der laufstarke, agile Mittelfeldspieler schloss aus halblinker Position ab, scheiterte aber am Torhüter (33.). Drei Minuten später jubelten die Peckeloher dann aber erneut: Nach einer Heinsch-Ecke vollendete der am zweiten Pfosten allein gelassene Wojtek Kosecki volley zum 2:0 (35.).
Nach der Pause fehlten den Gästen nur wenige Zentimeter zum Anschlusstreffer: Kapitän Max Heinrich setzte einen 18-Meter-Freistoß an die Latte (57.). In der Folge hatten aber erst mal nur noch die auf Konter lauernden Peckeloher Chancen: Nachdem Alban Shabani, wie Vorbereiter Kevin Ikeakhe eingewechselt, zunächst verstolpert hatte (63.), machte der Stürmer es eine Minute später besser und traf nach Ikeakhe-Solo und perfektem Zuspiel zum Endstand. Weitere aussichtsreiche Situationen ließen die Gastgeber ungenutzt. Das sorgte bei Trainer Markus Kleine-Tebbe für Verdruss: „Ich bin glücklich über den Sieg, aber richtig zufrieden bin ich nicht.“
Ernsthafte Konsequenzen hatte das Auslassen von Konterchancen für die Gastgeber aber nicht: Wenige Augenblicke nachdem Torhüter Tom Weber einen letzten Birkenhake-Schuss entschärft hatte, durften die Peckeloher jubeln.

Die bemerkenswerte Erfolgsserie von Viktoria Rietberg hat am vierten Spieltag der Fußball-Landesliga ein vorläufiges Ende gefunden. Der von Tim Brinkmann trainierte Aufsteiger verlor gestern beim SC Peckeloh glatt mit 0:3 und ist in der Tabelle von Rang zwei auf Rang fünf zurückgefallen.
„Wir hätten noch ein paar Stunden spielen können, und wir das Tor nicht getroffen“, räumte Max Heinrich, der spielender Co-Trainer der Viktoria, einen verdienten Sieg des SC Peckeloh ein. Aber nicht nur in der Offensive offenbarten die Rietberger Schwächen. Beim abgefälschten Torschuss zum 1:0 (20.) sei zwar auch Pech im Spiel gewesen, berichtete Heinrich. „Aber beim zweiten Tor habe ich gepennt“, gab der Innenverteidiger zu, dass der Kopfballtreffer durch Wojtek Kosecki zum 2:0 (36.) nach einem Eckstoß zu verhindern gewesen wäre.
Schon vor dem ersten Gegentor hatten die Gäste den durch einen Schlag auf den Oberschenkel verletzten Alexander Sandjohann ersetzen müssen. Auch der zweite Personalwechsel noch vor der Pause, Simon Strathoff kam für Dennis Grübel, brachte die Offensive der Gäste nicht weiter. „Der letzte Pass in die gefährliche Zone kam nicht an, und auch die Flanken von den Außenbahnen fanden keine Abnehmer“, beschrieb Heinrich die harmlosen Versuche, das Spiel noch zu zu drehen.
Tatsächlich stand die Gäste nur einmal kurz vor einem Torerfolg, doch Heinrichs Freistoß prallte von der Torlatte zurück ins Feld (59.). Die Gastgeber agierten effektiver und nach Alban Shabanis Treffer zum 3:0 (68.) war die Begegnung vorzeitig entschieden.
In der 2. Runde des Westfalenpokals wollen die Rietberger am Donnerstags bei RW Maaslingen ihre Sache wieder besser machen. „Denn der Sieger spielt in der nächsten Runde gegen den Drittligisten SC Paderborn und das wollen wir sein“, kündigt Heinrich voller Ehrgeiz an.


Schiedsrichter: Gürhan Celik (Bölhorst-Hä.) - Zuschauer: 80
Tore: 1:0 Marvin Heinsch (20.), 2:0 Wojtek Kosecki (35.), 3:0 Alban Shabani (64.)


BV Bad Lippspringe - SC Verl II 1:3
„Der Sieg für die Verler ist verdient“, gab Bad Lippspringes Trainer Rene Deffke zu, „sie waren besonders in der ersten Halbzeit spielbestimmend.“ Zunächst hielt Torwart Thomas Bauer die Kurstädter mit zwei Paraden im Rennen (15./25.). Dann hatte der BVL durch Robert Wezorke selbst die Riesenchance zur Führung. „Nach einer Ecke hat er aus einem Meter aber leider neben das Tor geschossen.“, erklärte Deffke. Und statt der eigenen Führung lief der BVL ab der 37. Minute und dem 0:1 von Regionalliga-Leihgabe Gianluca Marzullo wieder einem Rückstand hinterher. Jener Marzullo traf dann auch sehenswert zum 0:2 (50.) und drückte dem Spiel seinen Stempel auf. Das galt auch für Cellou Diallo und Benjamin Kolodzig, die beide ebenfalls in der Verler Reserve Spielpraxis bekamen. „Diallo war in der ersten Halbzeit bärenstark und Kolodzig hat immer wieder kluge Pässe gespielt“, stellte Deffke die Klasse dieser Spieler heraus. Nach dem Anschlusstreffer von Philippe Soethe per Strafstoß (60./Foul an Wezorke) war der BVL wieder näher am Punktgewinn, fing sich in Minute 80 dann aber einen Konter zum 1:3 von Kubilay Arayan.

Der SC Verl II hat im Spiel beim BV Bad Lippspringe, dem Tabellenletzten der Fußball-Landesliga, endlich den ersten Saisonsieg gefeiert. Das junge Team setzte sich auch dank der Unterstützung aus dem Regionalliga-Aufgebot mit 3:1 durch.
„Die Jungs haben schon den Unterschied ausgemacht“, stellte Trainer Julian Hesse Torhüter Sebastian Lange, Benjamin Kolodzig, Zlatko Muhovic, Cellou Diallo und dem zweifachen Torschützen Gianluca Marzullo gute Noten aus. Ein Zusammenspiel zwischen Muhovic und Marzullo war auch Ausgangspunkt des wichtigen Führungstreffers (37.). Kurz nach Wiederbeginn war es erneut Marzullo, der den Vorsprung sehenswert ausbaute, als er den Ball nach einer von den Lippspringern abgewehrten Ecke mit der Brust annahm, abtropfen ließ und volley versenkte. Ein von Emre Peker verursachter Strafstoß ermöglichte den Gastgebern das Anschlusstor (55.), doch die Verler Defensive um Kapitän Gian-Luca Linstromberg ließ sich durch die langen Bälle des BVL nicht mehr aus dem Konzept bringen. Spätestens mit dem 1:3 (81.) durch Kubilay Arayan bestimmten die Verler wieder die Partie.


Zuschauer: 95
Tore: 0:1 Gianluca Marzullo (37.), 0:2 Gianluca Marzullo (50.), 1:2 Philippe Soethe (60. Foulelfmeter), 1:3 Kubilay Arayan (80.)


VfL Holsen - SpVg Brakel 0:3
Aus Zwölf mach Null – so könnte der Verlauf der Fußball-Landesliga-Partie zwischen dem VfL Holsen und der Spvg. Brakel umschrieben werden. Während die Gäste sich aufgrund großer Effektivität über einen 3:0 (2:0)-Sieg freuen durften, trauerten die Holser ihren zahlreichen Möglichkeiten hinterher.
Zunächst sahen die Zuschauer ein verteiltes Spiel. Nach 120 Sekunden scheiterte Brakels André Schmitt an VfL-Schlussmann Simon Lindsay, nach neun Minuten fand Jan-Henrik Vossenkämper nach einem Konter in Brakels Torhüter Dennis Ferranti seinen Meister.
Der agile Schmitt nutzte dann in der 20. Minute eine Lücke in der Holser Abwehr und überwand Lindsay zum 1:0 aus Sicht der Gäste. Nach Zuspiel von Omar Khaled hatte Niklas Kerksiek wenig später den Ausgleich vor Augen, verpasste den Ball drei Meter vor dem Tor aber knapp. Die Hausherren störten jetzt früher und erspielten sich weitere Gelegenheiten, unter anderem durch Niklas Preiß, dessen Kopfball in der 44. Minute auf der Linie geklärt wurde. Praktisch aus dem Nichts markierte Schmitt mit dem Pausenpfiff das 0:2, als er nach einem Rückpass von einem Ausrutscher Lindsays profitierte und den Ball ins Tor schob.
In der zweiten Hälfte ging das Spiel nur noch in eine Richtung, vor allem über den schnellen Dennis Schultz auf der rechten Seite. Doch überboten sich die VfL-Angreifer mehrfach im Auslassen bester Gelegenheiten. Zu allem Überfluss drosch Kerksiek einen Foulelfmeter in der 69. Minute an die Querlatte, auch Timm Meyer traf aus acht Metern das Tor nicht. So sorgte Victor Thomas für die Gäste in der Schlussminute für die Entscheidung. „Heute ist alles gegen uns gelaufen, was geht. Wir haben uns aber dennoch gut verkauft und Brakel teilweise an die Wand gespielt“, machte VfL-Trainer Sergej Bartel seinen Spielern keinen großen Vorwurf.

Der erste Auswärtssieg in der noch jungen Landesliga-Saison ist perfekt. Mit 3:0 gewann die Spvg. Brakel beim SV Holsen. Dabei präsentierten sich die Brakel beim gut gestarteten Aufsteiger vor allem effektiver vorm Tor.
„Fußballerisch waren beide Mannschaften auf Augenhöhe. Holsen hatte vielleicht etwas mehr Spielanteile, aber wir haben unsere Chancen ganz einfach besser genutzt“, sagt Brakels Coach Burkhard Sturm.
Der pfeilschnelle Torjäger Andre Schmitt war dann nach 20 Minuten nach einem Pass in die Schnittstelle der Abwehrkette nicht zu stoppen und erzielte mit einem Schuss in die lange Ecke das 0:1 für Brakel. Kurz vor der Pause nahm Schmitt noch ein Geschenk (der Torwart rutschte beim Rückpass aus) an und brachte Brakel mit 0:2 in Front. Holsen hatte auch gute Chancen, aber die Brakeler Abwehr stand meist sicher.
Nach dem Seitenwechsel machte der Gastgeber mehr Alarm. Vor allem über Außen brachen die Holsener immer wieder durch. „Die haben sehr gute Leute, besonders auf der linken Seite, die mit viel Tempo uns Probleme bereiteten. Aber mit Glück und Spucke haben wir die Null gehalten. Kämpferisch war das top, was wir gezeigt haben“, so Sturm.
Glück hatte Brakel besonders in der 67. Minute als Keksiek einen Elfmeter an die Querlatte schoss.
Den Deckel endgültig drauf machte Viktor Thomas, der nach starker Vorarbeit von Nils Fähnrich vorm Tor eiskalt blieb und das 0:3 (89.) erzielte.


Zuschauer: 70
Tore: 0:1 André Schmitt (21.), 0:2 André Schmitt (45.), 0:3 Viktor Thomas (89.)


VfB Schloß Holte - SpVg. Steinhagen 0:2
Die Sonne und der VfB-Nachwuchs strahlten. Der Tag der Jugend beim Fußball-Landesligisten Schloß Holte schien prädestiniert für ein gelungenes Heimdebüt. Doch es kam anders. Denn nach zwei Auswärtssiegen verloren die beiden Interimstrainer André Koslowski und Daniel Bartke erstmals mit dem VfB. 0:2 (0:0) hieß es gegen die Sportvereinigung Steinhagen.
Und das in einer Partie, die lange nach einem 0:0 aussah. Torchancen waren Mangelware. Positiv: Das Stabilisierungskonzept der beiden Trainer schien aufzugehen. Die Holter Defensive präsentierte sich erneut kompakt und zweikampfstark. Für Urlauber Tobias Rutowicz war Kapitän Kevin Kröger von der Sechserposition aus dem Vlotho-Spiel (2:0) zurück in die Innenverteidigung gerückt. Vorne sorgte Julian Lakämper für Gefahr. Doch dem VfB-Angreifer versprang nach einer erfolgreichen Pressingaktion kurz vor der Halbzeitpause der Ball. „Wenn wir in Führung gehen, läuft das Spiel anders“, sagte Koslowski.
Weitere Torchancen nach dem Seitenwechsel erspielten sich Maximilian Ulrich (47.) und Marco Weigmann (63.). „Hinten raus wurden dann die Beine schwerer. An der Fitness müssen wir noch arbeiten“, erklärte Koslowski. So suchte der VfB zwar weiterhin den Weg nach vorne, kassierte jedoch zwei folgenschwere Konter zum 0:1 (78.) und 0:2 (90.). Zwischenzeitlich schien sich dem VfB der Ausgleich zu bieten. Doch nachdem Lakämper im Elfmeterraum zu Boden gegangen war, entschied der Schiedsrichter nicht – wie viele bereits jubelnde Fans im Stadion gedacht hatten – auf Foulelfmeter, sondern auf Torwartabschlag (82.).
„Wir sind mit der Leistung einverstanden. Denn die Jungs setzen diszipliniert das um, was wir wollen. Eine Entwicklung ist erkennbar“, sagte Koslowski. Die wenn auch noch nicht besonders aussagekräftige Tabelle ist dagegen ernüchternd. Denn der VfB ist nach der dritten Niederlage in der vierten Landesligapartie nun Vorletzter. Koslowskis gleichberechtigter Trainerkollege Daniel Bartke sagte: „Wir haben ein Spiel unglücklich verloren, aber es ist ja erst der vierte Spieltag. Die Sonne wird wieder aufgehen.“

Etwas glücklich, aber letztlich doch verdient: Zu dieser Einschätzung kam Daniel Keller gestern Nachmittag wenige Minuten nach Abpfiff der Partie auf dem Rasenplatz an der Oerlinghauser Straße. Steinhagens Trainer berichtete von einem sehr konzentrierten Auftritt seiner Mannschaft, die gegen den kompakt agierenden VfB etwas mehr Spielanteile und Torchancen als der Gastgeber gehabt habe und sich gegenüber der schwachen Vorstellung beim 1:2 gegen Holsen verbessert präsentierte. Dominant aber, relativierte Keller, sei sein Team keineswegs aufgetreten.
In einem lange chancenarmen Spiel hatte die Spvg. in der 24. Minute die erste Gelegenheit, als Mittelfeldspieler Robin Bürmann zu hoch zielte. Acht Minuten später scheiterte Sebastian Herrmann mit einem Seitfallzieher nach Flanke von Hakan Erdem an VfB-Torwart Marcel Rogalla. Glück hatten die Gäste kurz vor der Pause, als Schloß Holtes Julian Lakämper nach einem Steinhagener Abspielfehler allein auf Philipp Schremmer zulief, dem Spvg.-Torhüter aber mit einem technischen Fehler die Chance zum erfolgreichen Eingreifen ermöglichte (42.). Nach dem Wechsel ließen Tobias Kreutzer (55.) und Nick Mdoreuli (68.) Gelegenheiten ungenutzt, ehe Herrmann den Ball nach Vorbereitung des eingewechselten Tim Herden auf der rechten Seite und Weiterleitung von Vidoje Matic aus sieben Metern zur Führung in die Maschen drosch (79.).
Das 2:0 in der Schlussminute entstand nach demselben Strickmuster: Erneut flankte Herden, bevor Herrmann zur Stelle war und die Spvg. den ersten Auswärtssieg der Saison bejubeln ließ.


Zuschauer: 500
Tore: 0:1 Sebastian Herrmann (79.), 0:2 Sebastian Herrmann (90.)


SuS Bad Westernkotten - SC Vlotho 2:1
Fußball-Landesligist SC Vlotho kassierte gestern mit einem 1:2 (0:1) beim SuS Bad Westernkotten bereits seine dritte Niederlage in Folge. Und die war letztlich auch verdient.
Die Weserstädter wurden beim Westfalenliga-Absteiger kalt erwischt, denn nach einem langen Ball leistete sich Jannik Schling schon in der 3. Minute ein Foulspiel im eigenen Strafraum, Benedikt Schiller verwandelte den fälligen Elfmeter sicher. Die Gäste traten dennoch mit breiter Brust auf und überzeugten läuferisch wie spielerisch, Bad Westernkotten aber kreierte mit langen Bällen wesentlich mehr Torgefahr. Für Vlotho war in der ersten Halbzeit nicht eine ernsthafte Chance zu sehen.
Auch nach dem Seitenwechsel kam wenig Torgefahr von den Gästen, die zudem mit Ausnahme von Enes Ulun keine perfekte Zweikampfführung zeigten. Und als Hannes Steegen wegen einer Verletzung ausgewechselt werden musste, nutzten die Hausherren die Unordnung in der Vlothoer Defensive und kamen in der 75. Minute durch Benedikt Heppe zum vorentscheidenden 2:0.
Zwar stellte Trainer Frank Schwöppe nun die Abwehr auf eine Dreierkette um, doch mehr als der Anschlusstreffer durch Patrick Höke wollte nicht mehr fallen (85.), auch wenn die Vlothoer mit der Brechstange versuchten, noch zum Ausgleich zu kommen. Das sorgte sogar dafür, dass Bad Westernkotten eine Reihe guter Konterchancen hatte, die aber allesamt vom überragenden SCV-Schlussmann Daniel Althoff zunichte gemacht wurden.


Zuschauer: 100
Tore: 1:0 Benedikt Schiller (3. Foulelfmeter), 2:0 Benedikt Heppe (75.), 2:1 Patrick Höke (85.)
Aufrufe: 03.9.2017, 21:00 Uhr
FuPa / NWAutor