Süd verpasst möglichen Punktgewinn

Beiden Mannschaften waren die vielen Ausfälle anzumerken, deshalb entwickelte sich kein hochklassiges Spiel im Wangener Allgäustadion. Bei Süd waren zwar die in den vergangenen Wochen fehlenden Hannes Pöschl und Daniel Maier wieder im Kader, doch nur Maier kam zum Einsatz, er wurde in der zweiten Halbzeit eingewechselt.

Wangen erwischte den besseren Start, ließ die Kirchbierlinger zunächst nicht ins Spiel kommen. Meist ging es bei den Allgäuern über die linke Seite, Linksverteidiger Steffen Friedrich, der sich nach überstandener Grippe fit gemeldet hatte, machte viel Dampf nach vorn. Die erste Chance gab es in der 15. Minute – und dabei fiel gleich der erste Treffer: Nach Vorarbeit von Steffen Friedrich und Sergen Leyla, der vors Tor passte, musste Yannick Huber den Ball aus zwei Meter Entfernung nur noch über die Linie drücken.

Der Heimelf gab der Führungstreffer keinen zusätzlichen Rückenwind. Allmählich kamen die Kirchbierlinger besser in Tritt und erspielten sich ein leichtes Übergewicht – jedoch blieben klare Torchancen für die Gäste aus aus. Die einzige gefährliche Situation war ein Flachschuss aus knapp 18 Meter, der haarscharf am Pfosten vorbeistrich. Ansonsten gab es für die Zuschauer in der ersten Halbzeit nicht viel zu bestaunen. Da waren sich auch die beiden Trainer nach dem Abpfiff einig. "Nach dem Tor für Wangen, hab’ ich keine Chancen mehr gesehen bis zur Pause", sagte Süd-Trainer Michael Bochtler. Auch Wangens Coach Adrian Philipp sprach von einem Spiel "auf ganz unterem Verbandsliganiveau".

In der zweiten Halbzeit begannen beide Teams verhalten, Ehingen-Süd versuchte, mehr nach vorne zu spielen, blieb aber meist an Wangens gut gestaffelter Defensive hängen. Zehn Minuten waren gespielt, als der FCW nach einer Balleroberung im Mittelfeld schnell umschaltete, Friedrich nach vorne sprintete, den Ball mustergültig in die Mitte legte, wo Sergen Leyla nur noch einschieben musste.

Süd ging in die Offensive und versuchte dem Spiel eine Wende zu geben. Dies wiederum spielte der Heimelf in die Karten, der sich mit dem 2:0 im Rücken noch mehr Räume boten. Wangen wusste sie aber nicht zu nutzen – wie bei der Szene, als ein FCW-Spieler die komplette Süd-Abwehr überlief, sein Pass zum freistehenden Mitspieler aber zu ungenau geriet – das hätte das 3:0 und die Entscheidung sein müssen.

Auch die Kirchbierlinger hatten Chancen und nutzten eine Standardsituation in der 71. Minute zum Anschlusstreffer: Der scharf getretene Freistoß von Kapitän Michael Turkalj vom linken Sechszehnmetereck wurde auf dem Weg zum Tor noch von einem Verteidiger leicht abgefälscht.

Ehingen-Süd witterte nun seine Chance und drängte den Gastgeber in dessen Hälfte. Wangen wankte, kam kaum noch zu Entlastungsangriffen, stand unter Dauerdruck. Doch die Defensive der Heimelf hielt den Angriffen der Gäste in den letzten 20 Minuten stand und so rettete Wangen den Vorsprung über die Zeit.

Den Kirchbierlingern fehlte das Quäntchen Glück. Bis zum Schluss versuchte es der SSV, doch auch ein letzter Freistoß von Süds Turkalj aus 18 Meter flog übers Tor. Kurz danach war Schluss und Süds dritte Niederlage in Folge perfekt.

FC Wangen – SSV Ehingen-Süd 2:1 (1:0). SSV: Gralla - Schick (59. Sutalo), Deiss, Guggenmoser, Hess - Schleker, Kästle (77. Maier), Gaudio, Barwan - Turkalj, Kollmann. SR: Hieber (Pfahlheim). Tore: 1:0 Yannick Huber (15.), 2:0 Sergen Leyla (53.), 2:1 Michael Turkalj (71.). Z.: 250.