2024-04-25T08:06:26.759Z

Allgemeines
Der FV Schelklingen-Hausen (l.) hat in der Bezirksliga Donau neben dem FC Krauchenwies/Hausen noch die meisten Spiele auszutragen, zwei mehr als die SG Altheim (r.). Doch neben einer Fortsetzung, die nur noch die Vorrunde umfassen würde, ist auch ein Ab
Der FV Schelklingen-Hausen (l.) hat in der Bezirksliga Donau neben dem FC Krauchenwies/Hausen noch die meisten Spiele auszutragen, zwei mehr als die SG Altheim (r.). Doch neben einer Fortsetzung, die nur noch die Vorrunde umfassen würde, ist auch ein Ab – Foto: Archivfoto: mas
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Stichtag 9. Mai

Beirat des WFV beschließt weiteres Vorgehen und weicht in einem Punkt vom Vorschlag des Verbandsspielausschusses ab. Im Bezirk Donau ist man angesichts der bereits weit fortgeschritten Vorrunde zuversichtlich.

Ehingen / aw/mac - Der Beirat des Württembergischen Fußballverbandes (WFV) ist dem Vorschlag des Verbandsspielausschusses zum weiteren Vorgehen in der Saison 2020/21 gefolgt und hat die entsprechende Änderung der Spielordnung beschlossen. Somit ist klar, dass nur zwei Szenarien verbleiben: Beendigung der Vorrunde bis 20. Juni zur Ermittlung von Auf- und Absteigern sowie Relegationsteilnehmern oder Abbruch mit Annullierung, falls die Wiederaufnahme des Spielbetriebs nicht bis spätestens 9. Mai erfolgt. In einem Punkt wich der Beirat vom ursprünglichen Vorschlag des Ausschusses ab: Eine Wertung der Vorrunde sei bereits dann möglich, "wenn mindestens 75 Prozent aller Mannschaften einer Staffel alle Vorrundenspiele absolviert haben", teilt der WFV mit. In dem Fall, in dem nicht alle Teams einer Liga die gleiche Anzahl an Spielen haben, würde die Quotientenregelung angewendet.

Dem Beschluss des Beirats vorangegangen war eine Anhörung der Vereine, die gut eine Woche lang die Möglichkeit hatten, eine Stellungnahme zum Vorschlag des Verbandsspielausschuss abzugeben. Laut WFV gingen von den knapp 1600 am Spielbetrieb teilnehmenden württembergischen Fußballklubs 265 Stellungnahmen ein. Rund 45 Prozent waren für die Fortsetzung des Spielbetriebs zum nächstmöglichen Zeitpunkt (und spätestens bis 9. Mai) mit Abschluss von Vorrunde und anschließender Relegation; weitere rund 20 Prozent waren ebenfalls für die Wiederaufnahme, wollten aber "geringe Modifizierungen oder auch neue Vorschläge mit alternativen Lösungsansätzen". 35 Prozent der Vereine, die eine Stellungnahme abgaben, waren gegen die Wiederaufnahme des Spielbtriebs und für den sofortigen Abbruch mit Annullierung.

Abstiegsgefährdete Teams sind für Annullierung

Wenig verwunderlich ist, dass vor allem Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel der württembergischen Spielklassen gegen eine Fortsetzung sind. "Eine genauere Betrachtung der Rückmeldungen zeigt dabei, dass der überwiegende Anteil der Vereine, die sich für einen sofortigen Abbruch und die Annullierung der laufenden Spielzeit aussprechen, mit der ersten Herrenmannschaft abstiegsgefährdet sind", heißt es vonseiten des WFV.

WFV will "sportlich faires Ergebnis"

Der Verband hatte aber vor einer Woche betont, dass für ihn die "klare Prämisse" auf einer Wertung der Saison 2020/21 und damit der Ermittlung von Auf- und Absteigern liege und eine Annullierung vermieden werden solle. Diese Ansicht bekräftigte der WFV nach dem Beschluss des Beirats. Ein Abbruch mit Annullierung zum jetzigen Zeitpunkt hätte zur Folge, dass Chancen zum Aufstieg vereitelt würden, "obgleich noch die Aussicht besteht, ein sportlich faires Ergebnis herbeizuführen", schreibt der Verband. Auch der WFV-Präsident äußerte sich in diesem Sinne. "Mit dem gefassten Beschluss haben wir die Grundlage für eine sportliche Entscheidung in der laufenden Saison geschaffen. Fußball ist eine Freiluft-Sportart und wir sehen gute Chancen dafür, mit steigenden Temperaturen wieder Fußball spielen zu können", so Schöck, der froh darüber sei, "dass uns eine Mehrheit unserer Vereine in dieser Vorgehensweise unterstützt".

Auch im Bezirk wünscht man sich eine sportliche Lösung

Die Verantwortlichen im Fußballbezirk Donau, der Vorsitzende Horst Braun und Spielleiter Sigmar Störk, wünschen sich ebenfalls eine sportliche Lösung – und sehen den möglichen Fortgang der Saison 2020/21 recht entspannt. Der Grund dafür ist, dass die Vorrunde im Bezirk Donau bereits recht weit fortgeschritten ist. "Unser Bezirk ist besser dran als andere Bezirke", sagt Braun. Er verweist darauf, dass in der Bezirksliga 13 von 17 Vorrundenspieltagen absolviert sind – gleiches gilt für die Kreisliga B2, die nur aus zweiten Mannschaften besteht und deren Spielplan an die Bezirksliga angelehnt ist. Ebenfalls vier Vorrundenspieltage stehen in der Kreisliga B1 (neun von 13 sind gespielt) aus, in der Kreisliga A1 müssten noch sechs von 15 Vorrundenspieltagen bestritten werden.

Dem Bezirksvorsitzenden sowie dem Bezirksspielleiter Störk ist allerdings bewusst, dass etliche Mannschaften im Herbst von Spielabsagen betroffen waren und diese Partien noch nachholen müssten. Einzelne Vereine traf es härter, Sigmar Störk sieht die Gesamtlage dennoch gelassen. "Wir haben nur einige Vereine wie Schelklingen-Hausen oder Krauchenwies/Hausen, die es böse gebeutelt hat." Bei beiden fielen bis einschließlich 13. Spieltag drei Begegnungen aus. Weil weitere Absagen im Frühjahr nicht auszuschließen sind, gibt es die 75-Prozent-Regel: Demnach müssen mindestens drei Viertel der Mannschaften einer Liga alle Vorrundenspiele absolviert haben, um werten zu können.

"Zwei Wochen Vorbereitung sind zu wenig"

Wie stressig es für gerade für diese Vereine wird, hängt vom Zeitpunkt der Wiederaufnahme des Spielbetriebs ab. Auch davon, wann nach dem derzeit von der Politik bis 7. März verfügten Lockdown wieder Sport erlaubt sein wird. Braun und Störk wollen den Vereinen mehr als die vom WFV im vergangenen Jahr genannten 14 Tage Vorlaufzeit geben. "Zwei Wochen Vorbereitung sind zu wenig", sagt Horst Braun. Sigmar Störk will zumindest drei Wochen gewähren. "Wenn wir um den 14. März wenigstens in Kleingruppen wieder trainieren könnten, hätten wir genug Vorlauf", so Störk.

Überlegungen zum Bezirkspokalwettbewerb

Klar ist – dies hat der WFV erneut deutlich gemacht – dass die Punkterunde bis 20. Juni abgeschlossen sein soll. Eine Verlängerung soll es nicht geben, weil unmittelbar nach dem 20. Juni die von den Bezirken gewünschte Relegation ausgetragen werden soll. Allenfalls für den Pokalwettbewerb sieht Horst Braun noch die Möglichkeit, die letzten Spiele auch noch Anfang Juli auszutragen. Eine Verschiebung in die zweite Juli-Hälfte mit Endspiel Anfang August wie 2020 soll es aber nicht wieder geben. "So weit raus wie letztes Jahr will man nicht, Anfang Juli wäre aber noch okay", so Braun.

Noch besser wäre es aus seiner Sicht, den Pokalwettbewerb vor dem 20. Juni abzuschließen. Schließlich ist der Bezirk Donau auch hier im Vergleich zu anderen Bezirken bereits im Viertelfinale angekommen und damit recht weit. Sollte als erst Anfang Mai und damit spät in der vom WFV genannten Zeitspanne der Ball wieder rollen, blieben im Bezirk Donau sieben (bei Start am 1./2. Mai) oder sechs Wochen (bei Start am 8./9. Mai), um die Vorrunde in den Ligen sowie den Pokalwettbewerb abzuschließen.

Dies dürfte möglich sein, auch wenn es für manche Mannschaften die eine und andere englische Woche nach sich ziehen würde. Doch letztlich hängt alles von der Entscheidung der Politik ab, wann die Sportplätze wieder geöffnet werden.

Aufrufe: 022.2.2021, 19:09 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor