2024-04-23T06:39:20.694Z

Star des Spieltages

"Star des Spieltages": Ufuk Metin

+++ Teutonia-Keeper setzt Tradition fort +++ Überragende erste Hälfte in Staufenberg +++

Langsam, aber sicher entwickelt sich die Wahl zum „Star des Spieltages“ zum Watzenborner Heimspiel. Nachdem in der Vorwoche Denis Weinecker vom Verbandsliga-Team der Teutonen gewann und vor einigen Wochen Benjamin Celik von der Kreisliga A-Vertretung, setzte sich diesmal Celiks Teamkollege Ufuk Metin (27) durch. Offensichtlich scheinen die Pohlheimer einen guten Fan-Support zu erhalten, denn schließlich setzte sich auch Metin gegen sieben weitere Kandidaten durch. Unser Glückwunsch geht daher an den Torhüter der Verbandsliga-Reserve!

Metin ist zwar in Gießen geboren, ist aber türkischer Staatsbürger. Seine Wurzeln hat der Teutonia-Keeper in Gangal, einer Kleinstadt in der Region Sivas. Mit dem Fußball begonnen hat der kleine Ufuk bei den Bambinis des TSV Großen-Linden und spielte dort die gesamte Jugendzeit. Warum er im tor landete, weiß er gar nicht genau. Lauffaulheit, die ja den meisten Torhütern nachgesagt wird, war nicht der Grund. Obwohl Metin lachend nachschiebt. „Einmal hat mir meine Mutter ein Pizzastück gebracht, was ich dann während des Spieles verputzt habe!“

Im Aktivenbereich wechselte der 27-Jährige kurzzeitig nach Allendorf/Lahn, wo er mit dem Team den Aufstieg realisierte. Nach einem erneuten Zwischenstopp in Großen-Linden wechselte Metin dann vor der Saison zu Watzenborn-Steinberg. Grund: das Verletzungspech hatte in Form eines Meniskusrisses zugeschlagen.

„Das war sehr unglücklich. Und natürlich hatte unser Trainer dann später keinen Grund, auf der Torwartposition wieder zu wechseln, da mein Kollege die Sache gut gemacht hat“, so der Keeper. Allerdings wollte er sich mit dem Nummer Zwei-Status nicht zufrieden geben und ging daher klassentechnisch einen Schritt zurück.

Dennoch mussten zunächst einige Klippen umschifft werden, denn Metins Neu-Coach wurde mit Ümit Komac ausgerechnet ein Ur-Großen-Lindener. „Wir haben aber gute Gespräche geführt, auch mit Rudi Haßler, und ich bin froh, dass mir der Verein keine Steine in den Weg gelegt hat!“

Trainer Komac ist natürlich ebenso glücklich mit der Verpflichtung und hält große Stücke auf seinen Schützling. „Ufuk ist zu allererst ein feiner Mensch. Er kommt mit allen super zurecht. Und auf dem Spielfeld ist er absolut wertvoll für uns. Vor allem auf der Linie hat er seine Stärken und sein Eins gegen Eins-Verhalten ist absolut top!“

Und auch mit der Entwicklung ist der Watzenborner Übungsleiter zufrieden „Ufuk hat eine starke Vorbereitung absolviert und hat auch zusätzlich viele Zusatzeinheiten bei der ersten Mannschaft absolviert. Freiwillig. Das hat ihm natürlich zusätzlich gut getan“, so Komac.

Auch Metin selbst beschreibt seine Reflexe und sein „Eins gegen Eins“ als seine Stärken, auch antizipiert er Abschlüsse der Gegner sehr gut. Schwächen, wenn man es denn überhaupt so nennen kann, habe er im Herauslaufen und ab und an bei hohen Bällen. Und sein Coach fügt schmunzelnd an: „Manchmal hat er leichte Konzentrationsprobleme im Spiel. Daran muss er noch feilen. Denn als Torwart keiner die Fehler für ihn ausbügeln.“

Insgesamt fühlt sich Metin sehr wohl in Watzenborn und generell im Team. Die „dritten Halbzeiten“ im Sportlerheim schätzt er sehr. „Wir haben schon ein gutes Team beisammen, der Zusammenerhalt stimmt. Und auch die Spieler, die von der ersten Mannschaft bei uns spielen, tun das mit Freude und fügen sich nahtlos ein. Das passt!“ Ärgerlich sind für Metin aber nachwievor die Punktverluste, die eine noch bessere Platzierung frühzeitig verhindert haben. „Natürlich sind wir erst mal froh, dass es in den letzten Wochen so gut lief und wir uns „hinten raus“ gearbeitet haben“, so der 27-Jährige, der auch gern mal eine Einheit im Fitnessstudio absolviert. „Aber in der Hinrunde haben wir reihenweise Punkte verschenkt. Wir haben beispielsweise zwei Mal zur Pause 4:0 geführt (gegen den VfB 1900 und den ASV Gießen, Anmerkung der Redaktion) und dann noch 4:4 gespielt. Unglaublich. Vielleicht sollten wir die Pause weglassen und einfach durchspielen.“

Unglaublich war auch Metins Leistung beim Gastspiel in Staufenberg am vergangenen Sonntag. Zwar führte der SC zur Pause mit deutlich, Metin hielt aber überragend und wehrte mehrere „Hundertprozentige“ der Gastgeber ab. Zudem hielt er kurz vor dem Pausentee auch noch einen Elfmeter. „Da hat alles zusammengepasst beim letzten Spiel. Ich habe auch schon ab und an mal einen Elfer gehalten. Als Elfmeterkiller würde ich mich aber nicht bezeichnen“, so Metin lachend.“Aber es passte eben auch zu diesem Spiel!“

Und es passt auch zu den „Star des Spieltages“-Wahlen in letzter Zeit, dass wieder ein Teutone ganz oben auf dem Siegerpodest steht. Damit schließt sich der Kreis. Doch nicht verzagen, ihr Fußballer in Mittelhessen. Schon in der nächsten Woche werden die Karten neugemischt.

Aufrufe: 030.4.2015, 18:00 Uhr
Marc SteinertAutor