"Star des Spieltages": Chris Reuling

Von seiner Nominierung hat Chris Reuling von seinem Trainer erfahren, fortan wurde auch auf der Facebook-Seite des Vereins die Werbetrommel gerührt. Doch für den Mittelfeldspieler „ist die ganze Mannschaft der Star. Es geht sehr familiär zu, der Spaß steht im Vordergrund“, meint Reuling, für den Fußball aufgrund Familie und Beruf ein Hobby ist.

Einmal in der Woche nimmt er am Training teil, am Wochenende steht er für „seinen“ Verein – mit dem ASV ist er seit der Jugend verwurzelt – auf dem Fußballplatz. Auch Trainer Björn Watzke, der seinen Schützling seit fast zwei Jahrzehnten kennt, bestätigt den familiären Zusammenhalt, der die Mannschaft stark macht.

Jenen Zusammenhalt zeigten die Gießener auch am letzten Spieltag beim Sieg gegen Allendorf/Lahn. Dabei geriet das Team zwei Mal in Rückstand, den Reuling jeweils egalisierte, ehe Patrick Walldorf nach Vorlage seines bärenstarken Mannschaftskameraden kurz vor Schluss der Siegtreffer gelang. Nach durchwachsenem Start war es der dritte Sieg in Folge für den ASV. Die Mannschaft scheint sich nun zusammengefunden zu haben. „Es war ein ganz wichtiger Sieg, um oben dran zu bleiben“, so Reuling, „Der Aufstieg (den der ASV in der Vorsaison knapp verpasste Anmerkung d. Red.) wird schwer, es kann jeder jeden schlagen“. Auf jeden Fall möchte man oben mitspielen, wie Watzke erklärt: „Wir wollen den Schwung nach dem Sieg mitnehmen. Die nächsten Spiele sind richtungsweisend“.

Ebenso bedeutend waren die drei Punkte auch für die Moral, denn das Team hat derzeit mit Personalproblemen zu kämpfen. Aus privaten Gründen und verletzungsbedingt fallen Spieler aus, zudem gab es an der internen Wechselbörse vor der Saison ein Kommen und Gehen. Die komplette Mannschaft stand in dieser Spielzeit bisher noch nicht zur Verfügung. „Wir müssen auf die Zähne beißen und das Beste daraus machen“, meint Reuling. Dazu will der Mittelfeldspieler an seine „sehr gute Leistung“ aus dem Spiel gegen Allendorf/Lahn anknüpfen und seinen Teil dazu beitragen, dass auch in der nächsten Partie zu Hause gegen den FC Grüningen die Punkte im heimischen Stadion bleiben.

Auf den Torinstinkt Reulings ist jedenfalls Verlass: Bereits zehn Tore in neun Spielen stehen zu Buche; für einen Mittelfeldspieler eine beeindruckende Bilanz. Doch Zufall ist dies nicht. Zwar nimmt der Gießener derzeit die Position des „Sechsers“ ein, hat aber als ehemaliger Stürmer den Drang in die Offensive. Spielerisch sehe er sich eher auf der „Zehn“, aber er fühle sich auch auf seiner neuen Position wohl. Die Hauptsache ist, dass er der Mannschaft weiterhelfen könne. Und dass er dies tut, steht außer Frage. „Chris ist technisch stark, besitzt enorme Qualitäten und hat einen sehr guten linken Fuß“, erklärt Watzke, der seinen Spieler aufgrund der herausragenden Technik vom Sturm ins Mittelfeld beordert hat und froh ist, dass dieser beim Verein bleibt, da er auch „zwei bis drei Klassen höher spielen könnte“.

Froh über die Verbundenheit sind sicher auch die Fans, die viele Tore und starke Leistungen immer gerne sehen. Vielleicht schon wieder morgen gegen Grüningen.