2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Broich
F: Broich

Standards brechen Rath-Anhoven das Genick

Die Gäste können sich beim 3:4 gegen Schwanenberg nicht belohnen.

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Das Nachbar-Duell zwischen Schwanenberg III und Rath-Anhoven war schon vor dem Start nicht als klare Angelegenheit zu sehen. Und so sollte sich ein hochdramatisches Spiel entwickeln - mit einem sehr unglücklichen Ausgang für die Gäste.

Bereits vor Spielbeginn sah man die verschobenen Kräfteverhältnisse: Rath musste mit Erdkamp (Fortbildung) und Bröxkes (Geburtstag, hierzu auch an dieser Stelle noch alles Gute!) auf zwei Stützen in der Verteidigung verzichten. Auch Marvin Austinat und Marco Huppertz fehlten in der Offensivabteilung. Demgegenüber zeigte sich Schwanenberg erheblich durch Spieler aus den Kadern der zweiten und auch ersten Mannschaft verstärkt.

Auf dem kleinen Kunstrasen begannen beide Mannschaften extrem schnell und mit durchaus ansehnlichem Fußball. Viel Zeit, um das zu genießen, blieb den knapp 40 Zuschauern aber nicht. In der sechsten Minute wurde ein Schwanenberger circa fünf Meter vor dem Gästestrafraum regelwidrig gestoppt. Der direkt verwandelte Freistoß brachte die 1:0-Führung für die Hausherren. Eine kalte Dusche für die Rather Jungs, die sich zum ersten Mal in der Saison mit einem frühen Rückstand auseinander setzen mussten. Nur fünf Minuten später folgte der nächste Schauer. Nach einer Ecke fiel das 2:0 und zerstörte alle Illusionen der Gäste, hier heute mit weniger als 110 Prozent Leistung zu Punkten zu kommen.

Doch auch eine solche Erkenntnis kann ja in einer Mannschaft Kräfte wecken. In den nächsten 45 Minuten gehörte das Spiel klar den Rathern. In der 17. Minute erzielte Artur Gantarev den Anschlusstreffer der Marke "Tor des Monats", als er aus gut 25 Metern das Geschoss in den rechten Winkel zimmerte. Rath-Anhoven drückte jetzt, nutzte die wenigen vorhandenen Räume für schönes Kombinationsspiel und kam damit auch bis vor´s Tor. Nur das war - leider wie so häufig - wie vernagelt. Beispielhaft die 25. Minute, wo es nach schönem Spielzug Althen und Gantarev in drei Anläufen und recht unbedrängt vor dem Torwart nicht schafften, den Ball über die Linie zu bringen.

So lief man auch nach dem Seitenwechsel einem knappen Rückstand hinterher, der durch die Spielanteile inzwischen alles andere als gerechtfertigt erschien. Es dauerte nach dem Seitenwechsel 13 Minuten, bis die Rather endlich den verdienten Ausgleich erzielten: Auf der linken Außenbahn war Tobias Müller aufgerückt, setzte sich sehr stark gegen zwei Gegenspieler durch und zog nach innen in die Box. Dort lief auch Ralf Althen ein, der die Ablage im Tor unterbrachte. Jetzt, so hört man aus den Rather Reihen, hatte der Spielstand annäherungsweise wieder etwas mit den Spielanteilen zu tun. Das blieb jedoch nicht so. Bereits zwei Minuten später war es erneut eine Ecke der Gäste, die am zweiten Pfosten einen völlig unbedrängten Abnehmer fand. Hängende Schultern bei den Gästen; einzig Torwart Pierre Schmitz war zu hören, der wie ein Rohrspatz schimpfte.

Schwanenberg hatte jetzt die "zweite Luft" und erkämpfte sich, auch mit einer deutlich robusteren Spielweise, wieder die Spielanteile. So erkämpften sich die Hausherren auch den Treffer zum 4:2 (69.'). Rath-Anhoven gab sich trotzdem nicht auf. Erneut wurde alles in die Waagschale geworfen und es folgten 25 aufreibende Minuten, in denen das Spiel leider auch an Härte zunahm. In der 78. Minute setzte sich Artur Gantarev im Mittelfeld gut durch und schoss erneut aus der Distanz auf das Gehäuse von Schwanenberg. Drin! Anschlusstreffer! Motivationsschub!

Aber die verbleibende Zeit (einschließlich vier Minuten Nachspielzeit) reichte nicht mehr. Kurz vor Ende hätte es - ohne das dies Einfluss auf den Spielverlauf gehabt hätte - gut und gerne auch noch einen Platzverweis vom ansonsten konsequent leitenden Schiedsrichter Wiegand gegen die Hausherren geben können, als Ralf Althen von hinten in die Beine getreten wurde.

Was bleibt aus Rather Sicht von diesem Spiel übrig: Sicherlich, dass man die Punkte durch drei schlecht verteidigte Standards (mit) verloren hat. Spielerisch und auch von der Kampfmoral war definitiv wieder viel Gutes zu sehen, aber die Chancenverwertung ist und bleibt ein gravierendes Problem.

Trainer André Kreuels: "Trotz der ersten elf Minuten wäre hier zumindest eine Punkteteilung verdient gewesen. Die Jungs haben sich gegen eine mit Spielern aus höheren Teams gespickte Mannschaft zweimal ins Spiel zurückgekämpft. Das ist bemerkenswert."

Aufrufe: 019.10.2016, 21:00 Uhr
Tom Eisentraut (SC Viktoria Rath-Anhoven)Autor