Lars Gronemeier und Steve Hartung machten sich am Mittwochabend auf, für Mücheln zum Spielverderber zu werden. Überraschend führte der Tabellenachte bis zur 56. Minute mit 2:0 und drohte, den Müchelnern die vierte Saisonniederlage zu bescheren. Doch dann wendete sich das Blatt, eingeleitet durch Raik Ranneberg in der 64. Minute.
Von da an nahm das Spiel von Sportring Schwung auf und Dominik Groß (74.), Christian Schaer (78.) und Ricardo Sell (84.) machten den 4:2-Auswärtssieg schließlich perfekt. Der Jubel in Dölbau kannte bei den Gästen keine Grenzen, die sich mit diesem Sieg weiterhin die Chancen auf die Meisterschaft und den Aufstieg in die Landesklasse bewahrten.
Beinahe wäre es die alleinige Tabellenführung gewesen, denn IMO II hatte eigentlich zwei Punkte weniger. Doch jetzt entschied das Kreissportgericht, dass das 0:0 im Stadtderby gegen den SV Merseburg II als 3:0 für die IMO-Reserve gewertet wird. Grund ist der Einsatz von Mirco Müller. Aus Sicht der 99er ist die Entscheidung aber nicht gerechtfertigt und sie gingen in Revision, so dass der Fall jetzt beim FSA-Sportgericht landet.
Müllers Einsatz berührt Paragraf 5 Punkt 3 der Spielordnung, in dem es heißt: "Für die letzten vier Spieltage des gültigen Rahmenterminplanes gilt jedoch für alle Vereine, dass nach einem Einsatz eines Spielers in einer höherklassigen Mannschaft seines Vereins ein Einsatz in einer unterklassigen Mannschaft seines Vereins erst nach einer Wartefrist von zehn Tagen (Land) bzw. fünf Tagen (Kreis) möglich ist. Dies gilt auch für in dieser Zeit und nachfolgend stattfindende Pflichtspiele."
Jetzt muss geklärt werden, was genau mit "für die letzten vier Spieltage" gemeint ist. "Wir sind in Berufung gegangen, da vom Kreisfachverband Saalekreis eine Saisonverlängerung um zwei Spieltage veröffentlicht wurde. Daher ist aus unserer Sicht der 23. Spieltag nicht der viertletzte sondern der sechstletzte", so 99-Geschäftsführer Kevin Walloch.