„Einen muss ich auf jeden Fall machen“, sagte Mickels nach der Partie selbstkritisch. Im bisherigen Saisonverlauf ist er mit 13 Toren der gefährlichste Stürmer der Velberter und hat somit großen Anteil am aktuellen vierten Tabellenplatz. Zuletzt war er wegen einer Roten Karte gesperrt gewesen und feierte gegen Nettetal sein Comeback. Er zeigte zwar eine gute Leistung, doch ein Happy End blieb ihm ausgerechnet auch wegen eines alten Freundes verwehrt. Torhüter Tim Tretbar, der nach einer langwierigen Verletzung erstmals wieder in der Nettetaler Startelf stand, vereitelte Mickels’ zweite Großchance in der 87. Minute, indem er den Ball mit einer starken Fußabwehr an den Pfosten lenkte. Mit Tretbar hatte Mickels einst zusammen eine Klasse am Schwalmtaler Gymnasium St. Wolfhelm besucht. „Die Nettetaler haben es insgesamt gut gemacht, haben druckvoll gespielt und hatten viel Ballbesitz. Das 1:1 geht absolut in Ordnung“, gab Mickels zu Protokoll.
Mit dieser Einschätzung lag er auf einer Wellenlänge mit seinem Coach Alexander Voigt und dem Nettetaler Trainer Andreas Schwan. „Wir haben mit hohem Aufwand und guter Mentalität gespielt. So wie es sein muss, um gegen einen Gegner mit so viel Qualität bestehen zu können“, meinte Schwan, „Wir haben uns als echte Manschaft gezeigt, darauf können wir mit Blick auf die nächsten schweren Gegner aufbauen.“ In der Tat war den Gastgebern vom Start weg anzumerken, dass sie nicht wie im Spiel davor gegen Kleve trotz einer guten Leistung mit leeren Händen dastehen wollten. Über ein hohes läuferisches Engagement und konsequentes Zweikampfverhalten kamen sie immer besser ins Spiel und erarbeiteten sich immer größere Spielanteile. Auch wenn es keine hundertprozentigen Chancen gab, deutete sich schon vor der Pause eine Nettetaler Führung an.
Die fiel dann kurz nach dem Seitenwechsel, als Kapitän Bastian Levels eine Ecke von Brian Dollen mit dem Kopf zum 1:0 in die Maschen wuchtete (54.). Wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn kurz darauf ein SSVg-Spieler einen Union-Freistoß nicht auf die Latte des eigenen Tores verlängert hätte, sondern hinein. Doch stattdessen war es ein Nettetaler Ballverlust, der in der 58. Minute den Ausgleich durch Aliosman Aydin einleitete. Von da an stand das Spiel auf Messers Schneide, wobei Velbert die klareren Chancen auf den Sieg hatte. „Schade, dass wir unsere Führung nicht länger halten konnte“, meinte Schwan.
Statistik: Bastian Levels bringt Nettetal in FührungNettetal: Tretbar - Bonsen, Levels, Verlinden, Pohlig - Dohmen, Regnery - Dollen, Jansen (73. Popovic), Homann (63. Thobrock) - Touratzidis (80. Klicic)
Tore: 1:0 (54.) Levels, 1:1 (58.) Aydin
Zuschauer: 250