2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
– Foto: Andreas Bornewasser

Ein Hanseat in und für Heiligenhaus

Heinz Dedenbach, der ehemalige Präsident der SSVg Heiligenhaus und FDP-Parteivorsitzende feierte jüngst seinen 80. Geburtstag.

Es ist ruhiger geworden um Heinz Dedenbach, den langjährigen Vereinboss der SSVg Heiligenhaus. Am 22. Januar wurde er 80 Jahre alt. Das Geschehen um die runde Kugel verfolgt der Fußball-Kenner weiterhin wie eh und je, nur auf die Sportanlage an der Talburgstraße, dort zieht es den Ehrenvorsitzenden kaum noch hin.

Die Lage hat sich völlig verändert, andere Führungspersonen haben seit rund zwei Jahren das Sagen, und dort möchte er sich nicht mehr einmischen. Das hat er schon einmal gemacht, 1999. Da hatte er den Vorsitz niedergelegt, aber nach einer Knieoperation wurde er angebettelt, wieder in den Vorstand einzusteigen. Es lief damals im Fußballverein drunter und drüber.

2011 kam das Comeback, aber 2019 hatte er mit seinen täglichen Einsätzen für den Großverein und seinen heute 1142 Mitgliedern endgültig genug. Rund ein halbes Jahr vor der folgenden Jahreshauptversammlung teilte er allen mit, dass ein neuer Vorsitzender her muss. Er übergab den Verein bei kerngesunder Finanzlage.

Heinz Dedenbach stammt aus Hamburg. Als Jugendlicher spielte er dort in der Stadtauswahl, mit dabei war Jürgen Kurbjuhn vom HSV. Der bestritt wenig später fünf Länderspiele. Und so ist der Klub um Uwe Seeler bis heute Dedenbachs große Herzensangelegenheit. Und niemals der FC St. Pauli, den er schon wegen der braunen Trikots nicht sonderlich mag. 1958 zog seine Familie nach Düsseldorf und es ihn zum DSC 99. Der spielte damals in der Verbandsliga, das war die höchste Deutsche Amateurklasse. Der Sprung in die Stadtauswahl ließ nicht lange auf sich warten, mit den späteren Fortuna-Profis Gerd Wünsche und Werner „Moppel“ Jestremski stand er in einer Mannschaft. Die beiden kamen vom TuS Gerresheim.

Durch seine zweite Ehefrau Marion-Elisabeth zog es Dedenbach später nach Heiligenhaus. An der Talburgstraße wurde damals schon guter Fußball geboten, dort zog es ihn dann immer öfter hin, und bald war er im Vorstand dabei. Zudem wurde der FDP-Mann bald auch Ratsmitglied in Heiligenhaus. Hinzu kam sein zeitraubender Job als Textilkaufmann. Da war er deutschlandweit und auch im Ausland tätig. Der Familienvater, sein Sohn lebt jetzt in Bochum, hatte also reichlich um die Ohren. „Das ging auf Dauer nicht, der Zeitaufwand war viel zu groß“, erzählt er nun. „Deshalb habe ich mich dann ganz auf den Sport konzentriert.“ Denn die FDP hatte ihn inzwischen sogar zum Parteivorsitzenden gewählt.

2006 war für Dedenbach ein schlimmes Jahr. Seine Ehefrau starb nach schwerer Krankheit und seitdem lebt er, inzwischen Rentner, allein. „Ich habe aber hier in Heiligenhaus eine wunderschöne, große Wohnung, rundherum Balkon, mir geht es ausgesprochen gut“, erzählt er von sich. Es gibt inzwischen in der Stadt einen neuen Fußballverein, Rot-Weiß Heiligenhaus, wo bisher nur Tennis gespielt wurde. „Wenn man dort meinen Rat benötigt, helfe ich gerne“, sagt er dazu. Es gibt noch einige Ex-SSVgler, die dort mithelfen wollen, damit es aufwärts geht, wie der frühere Obmann Fabio Falco. Aber Dedenbach schließt es aus, dort noch einmal „richtig“ einzusteigen: „Dort müssen die Jüngeren ran.“ Aber seinen wachen Augen entgeht nichts, er weiß genau, was in der Stadt und im sportlichen Bereich abläuft. Das gilt nicht nur für Heiligenhaus, sondern bundesweit.

Aufrufe: 026.1.2021, 16:00 Uhr
RP / Werner MöllerAutor