2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligavorschau
Die Elversberger Patryk Dragon (links), Nico Karger (Mitte) und Torben Rehfeldt im Dezember, nachdem sie in der zweiten Runde des DFB-Pokals am Bundesligisten Mönchengladbach gescheitert waren. In der Regionalliga läuft es derzeit beim kommenden Ulmer Gegner auch nicht wie gewünscht.
Die Elversberger Patryk Dragon (links), Nico Karger (Mitte) und Torben Rehfeldt im Dezember, nachdem sie in der zweiten Runde des DFB-Pokals am Bundesligisten Mönchengladbach gescheitert waren. In der Regionalliga läuft es derzeit beim kommenden Ulmer Gegner auch nicht wie gewünscht. – Foto: Tom Weller/dpa

Zu (in)konstanter SSV Ulm

Direkter kann ein Vergleich kaum sein: Die Spatzen und Elversberg eint die gleiche Punktzahl, die gleiche Tordifferenz und noch mehr +++ Nun treffen sie aufeinander

Wer Horst Steffen, Trainer des SV Elversberg, zuhört, der erkennt in seinen Worten Parallelen zu denen seines Ulmer Kollegen Holger Bachthaler. 1:1 hat Elversberg am Dienstag gegen die TSG Balingen gespielt – bei deutlicher Überlegenheit und nachdem das Team einen schmerzhaften 0:1-Rückstand verarbeitet hatte. „Da liegen wir im Rückstand, obwohl wir bis dahin keine Torchance zugelassen hatten und Druck gemacht haben“, beklagte Steffen nach der Partie auf dem hauseigenen Youtube-Kanal. Sehr enttäuscht sei er über das Ergebnis. Ähnlich hatte sich Bachthaler nach dem 1:1 seines Teams gegen Schott Mainz am Dienstag geäußert. Am Samstag treffen beide Klubs in Elversberg aufeinander – und die Topteams einigt noch einige andere Gemeinsamkeiten.

SV Elversberg - SSV Ulm 1846 (Sa, 14 Uhr) Das fängt bei der reinen Statistik an: Elversberg ist Vierter, Ulm ist Fünfter. Beide haben in 21 Spielen 36 Punkte gesammelt, bei der exakt gleichen Tordifferenz von +19. Elversberg hat mit 45 Toren vier mehr geschossen als Ulm, aber auch fünf mehr kassiert (26:21). Mit 10:9 Siegen für Ulm liegen die Spatzen und die Saarländer ebenfalls fast gleich auf, doch in einem Punkt unterscheiden sie sich sehr deutlich und das ist das Problem, das Horst Steffen und seine Mannschaft derzeit beschäftigt. Neunmal haben sie in dieser Saison schon Unentschieden gespielt, das ist der höchste Wert der Regionalliga Südwest. Nun sind Unentschieden erst mal nichts Schlechtes, bemerkenswert ist in Elversberg aber, wie sich die Remis verteilen. Bis zum elften Spieltag gab es genau eine Punkteteilung mit Hessen Kassel. Heute, nachdem 21 Spieltage absolviert sind, wuchs diese Zahl auf neun an – das macht acht Unentschieden in den vergangenen zehn Spielen. Die verbleibenden beiden Partien gewann Elversberg gegen Großaspach und Hoffenheim II. Positiv formuliert sind die Elversberger seit dem 10. Oktober also unbesiegt, Freunde theoretischer Gedankengänge könnten bei der Statistik aber auch auf die Idee kommen, ein Was-wäre-wenn-Szenario durchzuspielen. Insbesondere, weil Elversberg nur drei Punkte Rückstand auf den Tabellenersten Steinbach und den zweiten FSV Frankfurt hat. Bei der gleichen Punktzahl gilt das logischerweise auch für die Spatzen. Deren Problem sind in dieser Saison nicht die Unentschieden, sondern die ergebnis-technisch inkonstanten Leistungen. Starken Auftritten gegen Topteams wie zuletzt am vergangenen Wochenende beim 4:4 gegen Homburg folgen oftmals Spiele gegen vermeintlich schwächere Teams, die die Spatzen vor Probleme stellen, in denen sie sich aber allzu oft selbst den eigenen Erfolg verbauen. Das war trotz ihrer Dominanz Mitte Januar bei der 2:3-Niederlage gegen Gießen so und jüngst eben beim 1:1 gegen Mainz. Die fehlende Konstanz ist es, was auch Holger Bachthaler stört. „Die Enttäuschung bei mir ist richtig groß, weil wir momentan nicht in der Lage sind, auch mal ein drittes Spiel in Folge zu gewinnen und das ist genau das, was uns noch fehlt“, sagte er nach dem Spiel gegen Gießen, „da treten wir auf der Stelle“, sagte er nach dem Unentschieden gegen Mainz. In beiden Begegnungen war die Chancenverwertung das größte Problem, gepaart mit der Anfälligkeit bei Kontern. Letztere hatte Schott Mainz genügt, um aus einer einzigen Chance das 1:0 zu machen und in Kombination mit seiner Mauertaktik schließlich das 1:1 halten und seinen ersten Auswärtspunkt einfahren zu können.
Von fehlender Konstanz kann in Elversberg keine Rede sein, der Klub ist mit Blick auf die Unentschieden höchstens zu konstant. Gute Voraussetzungen also für das Duell am Samstag. Mit direkten Konkurrenten sind die Spatzen zuletzt gut umgegangen, müssen aber besonders auf Elversbergs Kevin Koffi aufpassen, der mit seinen elf Treffern zu den zweitbesten Torjägern der Liga gehört. Und: Ein weiteres Unentschieden werden Horst Steffen und seine Truppe tunlichst vermeiden wollen – was aber auch für den SSV gelten dürfte. Lokalsport NU

Aufrufe: 06.2.2021, 07:33 Uhr
Neu-Ulmer Zeitung / Gideon ÖtingerAutor