2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Die Torgaranten David Braig (links) und Bastian Heidecker hatten auch gegen Aalen wieder Grund zum Jubel.
Die Torgaranten David Braig (links) und Bastian Heidecker hatten auch gegen Aalen wieder Grund zum Jubel.

Video: Vier Tore gegen Aalen II

Pefekter Tag für Marco Laubmeier vom SSV Ulm. Mit Spielbericht und Video.

Mit Ergebnis zum Erlebnis: Beim 4:1-Sieg gegen den VfR Aalen II fanden die Oberliga-Fußballer des SSV 1846 die richtige Balance zwischen Angriff und Abwehr. Es war ein perfekter Tag für Mario Laubmeier.

Ihm wurde besondere Aufmerksamkeit zuteil. Als Trainer Stephan Baierl wenige Minuten vor dem Abpfiff Mario Laubmeier vom Platz holte, war dem 21-Jährigen der Applaus der 830 Zuschauer im Donaustadion sicher. Bei der Auswechslung umarmte der Trainer den Spieler und raunte ihm ein Wort zu: "Klasse". Laubmeier grinste breit, ehe er strahlend in die Kabine stampfte. "Es war ein super Tag für mich, ich bin sehr glücklich", sagte der zweifache Torschütze, der erstmals in dieser Saison in der Startelf gestanden hatte.

Mit dem 4:1 (2:1)-Erfolg des Fußball-Oberligisten SSV Ulm 46 über die Reserve des Zweitbundesligisten VfR Aalen hatten die Spatzen der Serie erfolgreicher Vorstellungen auf heimischem Terrain - kleine Ausnahme war das 2:2 gegen den SC Pfullendorf - einen weiteren Beweis folgen lassen.

Zum guten Ergebnis aus Ulmer Sicht gesellte sich nach wirklich schwungvollen 90 Minuten außerdem ein unterhaltsames Erlebnis - nicht nur für den Doppelpack-Schützen Laubmeier. Nach dessen Wechsel vom 1. FC Heidenheim hatte er bei seinem neuen Klub im bisherigen Saisonverlauf eine schwierige Zeit und erst zwei Kurzeinsätze zu verzeichnen.


"Ich freue mich für ihn, zumal er zuletzt etwas frustriert wirkte. Seine Aufstellung hat voll gezogen", sagte Trainer Baierl und sah die Maßnahme als geglückt: "Mehr Torgefahr von außen bringen, war unser Ziel", worauf der Coach für Florian Peruzzi ("Er war am Limit seiner Kräfte") auf der rechten Außenbahn Laubmeier den Vorzug gab. Tatsächlich schafften es die Gastgeber, eine prima Balance zwischen Angriff und Abwehr hinzubekommen.

Einziges Manko war die Chancenverwertung, weshalb alle Ulmer Protagonisten zu der Erkenntnis gelangten: "Wir hätten den Sack früher zumachen müssen." Nach Laubmeiers Führungstreffer (26.) und dem umgehenden Ausgleich (29.) ging der SSV 46 nach David Braigs Kopfballtreffer (42.) mit einem 2:1-Vorsprung in die Pause.

Das 3:1 durch Bastian Heidecker (68.) sorgte für die Vorentscheidung, Laubmeiers zweiter Treffer (88.) drückte schließlich den Spielverlauf vollkommen angemessen aus - ein höheres Ergebnis war bei einer Handvoll weiterer Chancen durchaus möglich. Trainer Baierl wollte aber nicht das Haar in der Suppe suchen, sondern sagte: "Jetzt genießen wir erst einmal."

Zum Genießen waren viele Angriffe der Seinen zuvor. Vor allem Braig und der nimmermüde Heidecker initiierten einige prima Spielzüge und erwiesen sich wie Laubmeier als "Offensiv-Granaten". Sie konnten aber auch nur deshalb so sehenswert wirbeln, weil sich dahinter Max Bachl-Staudinger und Burak Coban aus Aalen-Sicht als fiese Balldiebe profilierten und somit viele Angriffe einleiteten. Dass nach einem unglücklichen Sturz Mittelfeldmann Bachl-Staudinger mit einem ausgekugelten Ellenbogen nach der Partie ins Krankenhaus zur Behandlung musste, war ein bitterer Beigeschmack beim rundum gelungenen Heimauftritt - die heutige Kernspintomografie soll bei dem 23-Jährigen Klarheit bringen.

Die Spatzen bleiben damit zu Hause eine Macht, kämpfen aber weiterhin mit einem Auswärtsfluch: Erst ein bescheidener Zähler bei vier Versuchen. Zuhause hui, auswärts pfui. Woran das liegt, dass die Mannschaft zwei Gesichter hat, darüber herrscht noch ein gewisses Rätselraten. "Ergebnisfußball steht bei uns nicht an erster Stelle", betont indes Coach Stephan Baierl. "Deshalb geht unsere Spielweise auswärts schon mal zu Lasten des Ergebnisses."

Doch der 38-Jährige bekräftigt: "Wir werden diese Art des Fußballs daheim und auswärts durchziehen. Im Endeffekt bin ich sicher, dass das der bessere Weg ist." Vielleicht gelingt ja bereits an diesem Freitag (19.30 Uhr) beim Schlusslicht VfR Mannheim die ersehnte Wende. "Dort muss ein Sieg her", fordert der zweifache Torschütze Laubmeier, der natürlich auf einen weiteren Einsatz von Anfang an hofft.

Aufrufe: 013.10.2014, 07:53 Uhr
WINFRIED VOGLER | SWPAutor