SV Waldhof Mannheim - SSV Ulm 1846 Fußball 1:0
Die Liste der Spieler, die in der Partie verletzt oder aus beruflichen Gründen fehlten, war durchaus prominent besetzt: Kapitän Florian Krebs, Tim Göhlert, Michael Schindele, Alper Bagceci, Vinko Sapina fehlten genau wie Steffen Kienle, der erst in der kommenden Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen wird. Dass er gegen Mannheim trotzdem auf der Bank saß, zeigte, wie akut die Situation bei den Spatzen war. Tobias Flitsch nahm es vor der Partie mit Humor: „Schwierig wird das nicht, eher einfach.“ Viele Alternativen hatte er nämlich nicht. Wen er spielen lassen wird, war dadurch ziemlich klar.
In die Verteidigung rückten Volkan Celiktas und Johannes Reichert ins Zentrum für Krebs und Göhlert, während David Kammerbauer auf der linken Seite verteidigte. Christian Sauter vertrat Alper Bagceci im linken Mittelfeld und im Zentrum half der gelernte Verteidiger Olcay Kücük aus. Das funktionierte auch ganz gut. Zu Beginn wurde Waldhof Mannheim, das durch den Sieg von Platz vier auf den dritten Rang kletterte, nur durch Distanzschüsse gefährlich. „Wir haben hoch verteidigt und super Ballgewinne gehabt“, lobte Flitsch. Trotzdem wirkten die Mannheimer etwas gefährlicher. Einige ihrer Schüsse kamen dem Tor von Schlussmann Holger Betz gefährlich nahe.
Die erste große Gelegenheit bekamen die Spatzen in der 27. Minute. Einen Freistoß aus der eigenen Hälfte schlug Celiktas lang in den gegnerischen Strafraum und punktgenau auf Janik Michel, der dieses Mal von Beginn an spielen durfte. Weil der 25-Jährige den Ball aber nicht stark genug traf, war der Schuss aus acht Metern kein Problem für Mannheims Torwart Markus Scholz, dessen Team kurz vor der Pause noch das 1:0 erzielte. Einen Pass aus dem Mittelfeld konnte die Ulmer Defensive nicht klären. Der Ball sprang zu Andreas Ivan, der Holger Betz bezwang.
Das Gegentor schien den Spatzen jedoch nichts auszumachen. Nach der Halbzeitpause waren sie spielbestimmend. Das hatte auch Mannheims Trainer Michael Fink erkannt: „Wir haben uns in der zweiten Halbzeit zu tief fallen lassen und den Ball zu leicht hergeschenkt.“ Nur konnten das die Ulmer nicht ausnutzen. Die dickste Chance hatten sie in der 71. Minute. Nach einem schönen Zuspiel von Sauter auf den eingewechselten Ardian Morina brachte der den Ball zum wiedergenesenen Luca Graciotti, der kurz zuvor für Michel ins Spiel gekommen war. Sein Schuss konnte aber noch auf der Linie geklärt werden. Keeper Scholz war schon geschlagen. „Wir haben tolle Torchancen gehabt, aber uns einfach nicht belohnt“, musste Flitsch am Ende feststellen. Wie knapp der Spielverlauf war, ist auch Michael Fink nicht entgangen: „Wir hätten uns nicht beschweren können, wenn das Spiel unentschieden ausgegangen wäre.“