2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Heimspielatmosphäre: Die 200 mitgereisten Ulmer Fans unter den 1700 Zuschauern in Nöttingen dominierten akustisch ganz klar.  Foto: Weiss-Fudisch/Eibner
Heimspielatmosphäre: Die 200 mitgereisten Ulmer Fans unter den 1700 Zuschauern in Nöttingen dominierten akustisch ganz klar. Foto: Weiss-Fudisch/Eibner

Ulmer Kampfansage

Trainer Baierl und Stürmer Braig versprechen: Die Spatzen werden eine Reaktion zeigen

Bastian Heidecker saß nach dem Spitzenspiel der Oberliga zwischen dem FC Nöttingen und dem SSV Ulm 1846 vor dem Mannschaftsbus auf einem Metallgeländer, starrte auf sein Handy und schüttelte dabei immer wieder ungläubig den Kopf. Auf dem Display lief das Video mit der entscheidenden Szene des Abends. „Das war nie und nimmer ein Tor“, haderte Heidecker mit der Entscheidung der Unparteiischen. Der 18-jährige Assistent Lars Erbst hatte in der 79. Minute den Ball im Gehäuse der Ulmer gesehen, und Schiedsrichter Martin Petersen hatte daraufhin den Treffer gegeben. Nöttingen führte mit 1:0, gewann am Ende mit 2:1 und ist jetzt wieder alleiniger Tabellenführer.

Die bewegten Bilder zeigen tatsächlich, dass der Ball zuerst an die Latte, dann an den Pfosten und von dort auf den Boden sprang, ohne die Torlinie zu überschreiten. Trotz dieses Wembley-Treffers und des folgenden Nöttinger Foulelfers wären die Ulmer fast noch für ihre Energieleistung belohnt worden. Heidecker sagte zur Situation in der Nachspielzeit: „Ich hätte den Punkt retten können. Der Ball muss rein.“ Nach einer Ecke war er beim Stand von 1:2 zum Kopfball gekommen, setzte diesen aber zum eigenen Entsetzen daneben, und damit war die erste Ulmer Auswärtsniederlage in dieser Saison besiegelt.

Stephan Baierl war natürlich auch wegen der Fehlentscheidungen sauer: „Ich kann nicht so ein Spiel entscheiden, wenn ich nicht völlig sicher bin.“ Doch der Blick des Ulmer Trainers ging nach vorne: „Mir war vor dem Spiel klar, dass hier nicht die endgültige Entscheidung über die Meisterschaft fällt. Wir werden jetzt wieder aufstehen und eine Reaktion zeigen.“ Stürmer David Braig bekräftigte: „Wer jetzt denkt, dass wir keinen Blick mehr auf Platz eins richten, der täuscht sich gewaltig. Es sind noch acht Spiele, und wir wollen am Ende oben stehen.“
Aufrufe: 04.4.2016, 07:37 Uhr
Neu-Ulmer Zeitung / dujaAutor