2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
Auftanken und durchstarten: Tobias Flitsch soll der Mannschaft am Dienstag als neuer Cheftrainer vorgestellt werden und bis zum Saisonende die Spatzen betreuen.  Eibner
Auftanken und durchstarten: Tobias Flitsch soll der Mannschaft am Dienstag als neuer Cheftrainer vorgestellt werden und bis zum Saisonende die Spatzen betreuen. Eibner
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Tobias Flitsch wird beim SSV Ulm 46 Fußball zum Cheftrainer befördert

Trotz der 2:3-Niederlage beim TSV Steinbach

Trotz der 2:3-Niederlage beim TSV Steinbach soll Tobias Flitsch bis zum Saisonende die Spatzen betreuen. Sportvorstand Anton Gugelfuß bescheinigt dem 37-Jährigen gute Arbeit.

Es war das sechste Spiel in Folge ohne Sieg. Der schlechteste Saisonstart seit Jahren ist nach der 2:3 (1:2)-Niederlage beim TSV Steinbach perfekt. Keine Frage: Regionalligist SSV Ulm 1846 Fußball steckt in der Krise. Dessen ungeachtet will der Klub den bisherigen Interimscoach Tobias Flitsch zum neuen Cheftrainer befördern. Groß wird die Überraschung nicht sein, wenn die Verantwortlichen dies der Mannschaft, die bis Dienstag trainingsfrei hat, offiziell verkündet.

Der SSV 46 setzt mit dieser Entscheidung auf eine club-interne Lösung. Bis zum Saisonende soll Flitsch, der nach dem Rücktritt von Stephan Baierl vom Co- zum Interimstrainer aufgestiegen war und aus den letzten drei Partien zwei Punkte holte, die sportliche Verantwortung übernehmen. Sven Ackermann, gleichzeitig Trainer der A-Junioren, soll weiterhin als Co Flitsch zuarbeiten.

Zunächst schienen Flitschs Chancen auf eine Beförderung eher gering zu sein. Die Vereinsführung hatte intensiv den Trainermarkt sondiert und zahlreiche Bewerbungen erhalten. Am Ende scheint sich in der Vereinsführung die Erkenntnis von Anton Gugelfuß durchgesetzt haben: „Wir wollen den Schwung, den Flitsch hergestellt hat, mitnehmen“, sagt der Sportvorstand und bescheinigt Flitsch gute Arbeit. „Man hat von Spiel zu Spiel unter seiner Leitung eine Entwicklung gesehen.“

Nach der Rückkehr vom Auswärtsspiel in Mittelhessen waren die Verantwortlichen am Samstagabend zusammen gesessen und hatten intensiv Argumente ausgetauscht. „Wir sind überzeugt, dass Flitsch der richtige Trainer ist, um unsere Philosophie im Sinne des Vereins umzusetzen und weiterzuentwickeln“, sagt Gugelfuß. „Er benötigt keine Eingewöhnungszeit, weil er die SSV-Philosophie kennt.“

Flitsch: „Die Arbeit macht Spaß“

Regionalliga-Novize Flitsch (37) blickt der Herausforderung zuversichtlich entgegen, zumal auch der Spielerrat eine Lanze für ihn gebrochen hat. „Die Arbeit mit der Mannschaft in den vergangenen Tagen war sehr intensiv und hat mir viel Spaß gemacht“, betont Flitsch, der die Arbeit gerne fortsetzen würde. Auch beim 2:3 (1:2) gegen den TSV Steinbach hatte Flitsch nochmals für sich geworben, obwohl er weiterhin auf seinen ersten Sieg warten muss. Die Gäste hatten alles gegeben, am Ende aber hat es wieder nicht gereicht.

Dem SSV 46 unterlief ein schlimmer Fehlstart, der die Nerven zusätzlich strapazierte. Bereits nach drei Minuten führten die Gastgeber durch einen von Nikola Trkulja verwandelten Foulelfmeter mit 1:0. Und der Ex-Ulmer ließ seinen ehemaligen Klub weiter leiden. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Steffen Kienle (13.) bewies Trkulja (21.) erneut seine Kaltschnäuzigkeit und vollstreckte ein zweites Mal vom Elfmeterpunkt.

Der SSV 46, der keineswegs wie ein Abstiegskandidat auftrat, wehrte sich gegen die drohende Niederlage. „Wenn wir keine Mannschaft wären, hätten wir uns nach diesem Spielverlauf abschlachten lassen“, lobte Flitsch die Moral seiner Spieler. Fortan war es eine Partie zweier Mannschaften auf Augenhöhe. Den Gästen, bei denen Johannes Reichert (muskuläre Probleme), Tim Göhlert (erkrankt) und Thomas Rathgeber (Verschnaufpause) nicht im Kader standen, boten sich auch gute Gelegenheiten. Allein es fehlte an der Abgeklärtheit und am letzten Schuss Zielstrebigkeit. Ein Schuss von Schmidts (33.) wurde auf der Linie geklärt, ein aussichtsreicher Kopfball von Michael Schindele (41.) ging knapp übers Tor, und wiederum Kienle (77.) scheiterte am einheimischen Torhüter. Inmitten der Ulmer Drangperiode erzielten die Platzherren mit einem Konter das vorentscheidende 3:1 (67.).

Auch der Anschlusstreffer zum 2:3 durch den eingewechselten Ardian Morina konnte die prekäre Situation nicht mehr verändern. Die Skepsis wächst. Siege können helfen, die Bedenken zu vertreiben. Am Mittwoch (17.15 Uhr) besteht in der dritten Runde des WFV-Pokals beim Landesligisten SV Mietingen für Flitsch – dann als offizieller Chefcoach – die nächste Gelegenheit. In der Regionalliga geht es erst in zwei Wochen (9. September) mit dem Heimspiel gegen Schlusslicht Hessen Kassel weiter.

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Aufrufe: 028.8.2017, 08:47 Uhr
SWP / Winfried VoglerAutor