2024-06-06T14:35:26.441Z

Ligabericht
Zwei Treffer von Vinko Sapina (links) und eine 4:2-Führung reichten dem SSV 46 in Haiger nicht zu einem Punkt.  Björn Franz/Eibner
Zwei Treffer von Vinko Sapina (links) und eine 4:2-Führung reichten dem SSV 46 in Haiger nicht zu einem Punkt. Björn Franz/Eibner

SSV Ulm 1846 Fußball: Missglückte Generalprobe

4:5-Niederlage in Steinbach

Geht den Spatzen die Puste aus? Fünf Spiele, kein Sieg – das gab es zuletzt im Herbst 2017. Der Auftakt für die vielleicht emotionalste Woche der Saison ist misslungen. Beim 4:5 (3:2) gegen den in zuvor zehn Spielen sieglosen TSV Steinbach Haiger hat der SSV Ulm 1846 Fußball eine vollkommen misslungene Generalprobe für die wichtige Pokalpartie am kommenden Samstag (14.15 Uhr) in Stuttgart hingelegt.

Wieder ein Rückschlag, wieder eine Niederlage, die neunte in einer für die Ulmer bescheidenen Auswärtsbilanz – nur 18 von möglichen 51 Punkten. Und schon wieder eine Mannschaft, die mit verzagten Gemütern den Platz verlassen musste. „Es ist nicht ganz einfach für mich, die richtigen Worte zu finden“, begann Trainer Holger Bachthaler die Analyse nach dieser letzten Regionalligapartie. „Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen, haben die Partie dominiert und sind völlig verdient in Führung gegangen“, sagte der SSV-Coach. „Dann mussten wir vor der Halbzeit aus zwei Standardsituationen zwei Tore hinnehmen, was eigentlich für uns unerklärlich war“, bemängelte Bachthaler.

Doppelter Doppelpack

Dreimal führte seine Elf mit zwei Toren Vorsprung durch die Treffer von Vinko Sapina (5., 61.) und Felix Higl (10., 34.). Ab der 72. Minute und bei einer 4:2-Führung waren die Ulmer nach der Gelb-Roten Karte für Ex-Spatz Daniel Reith bei dessen letztem Spiel in Überzahl. Warum sein Team dann dennoch in eklatanter Weise den Zugriff verloren hat, war für Bachthaler nur so erklärbar: „Uns hat das Gefühl des sicheren Sieges in der Defensive leichtsinnig gemacht.“ Die Souveränität und die Leichtigkeit aus der ersten Hälfte jedenfalls waren total weg. Drei Gegentore innerhalb neun Minuten waren die Folge. Auf der Suche nach Erklärungen wollte Bachthaler nichts sagen, „bevor ich jetzt hier Blödsinn rede, den ich in einer halben Stunde bereue.“

Auf die Offensive, im bisherigen Saisonverlauf oft in den Fokus geraten, war in den letzten sieben Spielen (19 Treffer) Verlass. Die Stabilität in der Abwehr – bislang stärkster Trumpf – ist plötzlich abträglich geworden. Neun Gegentore in den letzten drei Partien sprechen für sich.

Mit Abschlussrang sechs (57 Punkte) kann Bachthaler in seiner ersten Saison beim SSV 46 auf eine solide Saison zurückblicken. Das einzige, was jetzt noch zählt, ist das WFV-Pokal-Finale gegen den Verbandsligisten TSV Essingen. Ob die Titelverteidigung gegen den zwei Klassen tiefer spielenden Gegner nach der verpatzten Generalprobe gelingt, hängt allerdings weniger vom Aberglauben ab, sondern davon, ob sich die Ulmer gegenüber der unseligen Vorstellung in Hessen steigern können. Vielleicht war diese letzte Regionalligapartie ja „der rechtzeitige Weckruf“, hofft Sportvorstand Anton Gugelfuß, für den klar ist: „Diese Niederlage muss jedem klarmachen, dass wir anders spielen müssen, wenn wir den Pokal gewinnen wollen.“

Aufrufe: 020.5.2019, 09:16 Uhr
SWP / Von Winfried VoglerAutor