2024-05-17T14:19:24.476Z

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Foto: SSV Ulm 1846 Fußball
Foto: SSV Ulm 1846 Fußball

SSV Ulm 1846 Fußball: Gemeinsamer Aufbruch

Der Hauptverein SSV Ulm 1846 und die Fußballer profitieren vom neuen Funktionsgebäude. OB Gunter Czisch kritisiert den DFB.

Das ist ein Meilenstein für Ulm“, sagte Dieter Märkle. Der ehemalige Spatzen-Fußballer und Spatzen-Trainer wird ab der neuen Saison Jugendleiter beim SSV Ulm 1846 Fußball. Eine seiner wichtigsten Aufgaben wird es sein, das geplante Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) auf den Weg zu bringen.

Wesentliche Voraussetzungen sind seit gestern vorhanden. Da wurde mit 200 Gästen das neue Umkleide- und Funktionsgebäude in der Friedrichsau eingeweiht. 73 Prozent der 1380 Quadratmeter großen, neu entstandenen Fläche wird von den Fußballern genutzt. Aber auch 7 der 20 Abteilungen des Stammvereins SSV Ulm 1846 werden von dem Neubau profitieren. In nur 401 Tagen ist an der Donau ein schmuckes, funktionales Bauwerk entstanden, das beide Vereine voranbringen soll.

3,05 Millionen hat der Neubau samt Einrichtung gekostet, genausoviel, wie veranschlagt worden war. „Uns ist eine Punktlandung gelungen“, freut sich Anton Gugelfuß, der Sportvorstand der Fußballer. Sein Kollege Willy Götz, der dem Hauptverein vorsitzt, erinnerte an manche Vorbehalte gegen die Fußballer, als die Idee zum gemeinsamen Neubau entstand. „Wir mussten uns kräftig zusammenraufen.“ Mittlerweile haben beide Vereine zu einem harmonischen Nebeneinander gefunden. „Es ist ein Projekt mit Vorzeigecharakter. Der Bau steht für die positive Entwicklung des Ulmer Fußballs und des Ulmer Sports“, sage Matthias Schöck, Präsident des Württembergischen Fußballverbandes.

Etwa 650 000 Euro der Kosten für den äußerlich keineswegs dominant wirkenden Neubau bezahlen die Fußballer, 200 000 Euro entfallen auf den SSV 46. Der Rest wird bezuschusst, hauptsächlich von der Stadt. Entstanden sind nicht nur zahlreiche Umkleidekabinen und sanitäre Bereiche für Sportler, sondern auch Räume für die ärztliche Betreuung, Büros für Trainer und Betreuer, ein Fitnessbereich, Besprechungs- und Schulungszimmer sowie eine kleine Theke. In den nächsten Wochen wird auch die Geschäftsstelle der Fußballer dorthin umziehen.

Mit dem Neubau sind wichtige Voraussetzungen gegeben, um die Zertifizierung zum NLZ zu erhalten. Die sind recht hoch, was Ulms OB Gunter Czisch, der nach der Segnung durch die Dekane Ernst Wilhelm Gohl und Ulrich Kloos das Eröffnungsband durchschnitt, kritisierte. „Die Vorgaben des DFB sind sehr stringent. Wenn Vereine etwas bewegen wollen, sollte man ihnen nicht die letzte Schraube vorschreiben. Man darf die Vereine nicht überfordern“, mahnte er.

„Nun liegt es an uns, dies alles hier mit Leben zu füllen“, sagte Dieter Märkle, auf den ab Sommer viel Arbeit wartet. Bis spätestens 2021 soll das NLZ zugelassen sein und die eigentliche Arbeit beginnen. Dann wäre der SSV 46 Fußball der zehnte von 90 Regionalligisten, der ein solches Projekt betreibt.

Aufrufe: 013.4.2019, 07:53 Uhr
Gerold Knehr | SWPAutor