2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
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Spatzen wollen im Heimspiel nachlegen

Regionalliga Südwest: Der SSV Ulm 1846 Fußball muss gegen den finanziell gebeutelten FSV Frankfurt ran

Ulm - Nach dem 2:2 am Samstag gegen den FSV Mainz 05 II hat Spatzen-Trainer Tobias Flitsch seiner Mannschaft einen Tag später erst einmal eine Regenerationseinheit verschafft. Gerade gegen Ende der Partie waren die Ermüdungserscheinungen der Spieler vom SSV 1846 Ulm Fußball offensichtlich. Die Belastung durch die vergangenen beiden Englischen Wochen haben in der Partie ihren Tribut gezollt, sagte der sportliche Leiter Lutz Siebrecht nach dem Spiel. "Es war aber auch eine intensive Partie", verteidigt Trainer Flitsch seine Spieler und will die Englischen Wochen nicht als Ausrede gelten lassen. "Wir haben alles reingeschmissen."

Geholfen hat es nichts, in der 87. Minute kassierten die Spatzen nach einer 2:1-Führung doch noch den Ausgleich. Da war Regeneration bitter nötig. Um das Wohlfühl-Paket für die Spieler noch ein bisschen fester zu schnüren, gab's am Montag einen trainingsfreien Tag obendrein. Es laufe alles "ganz normal" versicherte Flitsch gestern in einer Pressekonferenz zum Liga-Heimspiel am Samstag gegen den FSV Frankfurt.

Mit den Hessen kommt die offensivschwächste Mannschaft der Regionalliga Südwest ins Ulmer Donaustadion. Gerade einmal acht Treffer konnten die Hessen bislang verbuchen - bei 27 Gegentoren. Dass der FSV trotz dieser miserablen Tordifferenz nur auf Platz 15 steht, erscheint da fast wie ein Wunder. Acht Niederlagen haben die Spieler von Cheftrainer Alexander Conrad in zwölf Partien kassiert, nur Liga-Schlusslicht TSV Schott Mainz hat genauso oft verloren. Aber: Der FSV hat eben auch drei Mal gewonnen und damit genauso oft wie die Ulmer.

Trotz der offensichtlichen Schwächen des FSV in der Offensive und der Defensive will Tobias Flitsch nicht stärker auf Angriff spielen als ohnehin schon. "Wir spielen grundsätzlich offensiv", sagte er und nimmt die Frankfurter in Schutz. "Trotz ihrer Situation versuchen sie, von hinten raus Fußball zu spielen und haben viele Ballkontakte. Das zeichnet die Mannschaft aus." Mit der "Situation" spielte er auf die finanzielle Lage der Frankfurter an, die im April Insolvenz anmelden mussten und in der Folge aus der Dritten Liga abstiegen. In der Saison zuvor spielten sie sogar noch in der Zweiten Bundesliga.

Die Spatzen treffen also in einer schwierigen Phase auf das Team aus dem Osten Frankfurts. Da spielt es Tobias Flitsch in die Karten, dass er auf den nahezu kompletten Kader zurückgreifen kann. Nur Luca Graciotti wird nach seinem Bänderriss weiter fehlen. Individuell trainieren kann er allerdings schon wieder. Langsam scheint sich zudem nach den vielen Rotationen zu Beginn der Saison die Mannschaft einspielen zu können. So sagt es Flitsch. Er sagt aber auch: "Das sind nicht 15 oder 16 Spieler - es sind mehr. Das muss auch so sein." Dazu passt, dass viele Stammkräfte wieder zu alter Form finden wie Vinko Sapina, der sich einem Startelf-Debüt weiter annähert oder Alper Bagceci, der nach seiner Verletzung wieder zu einem wichtigen Faktor des Ulmer Spiels wurde. "Er tut uns gut", sagt Flitsch.

Womit der Trainer allerdings nicht zufrieden ist, ist die Tabellensituation. Dort steht Ulm auf Platz zwölf mit nur einem Punkt Vorsprung auf Rang 14, dem ersten potenziellen Abstiegsplatz. "Unser Fokus liegt darauf, dass wir da unten rauskommen. Noch ist gar nichts anders als vor vier Wochen", betont Flitsch. Damals standen die Spatzen noch ohne Sieg auf Platz 18. Ein Szenario, das bei den Ulmern niemand mehr haben möchte. Doch Flitsch ist guter Dinge: "Im Training ist die Mannschaft voll da. Wir legen jedes Mal zu."

Aufrufe: 013.10.2017, 09:51 Uhr
Gideon ÖtingerAutor