2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Kopfballstark und mit vollem Einsatz: Der Ulmer Kapitän Florian Krebs klärt vor dem Homburger Felix  Nierichlo. Morgen müssen die Spatzen daheim gegen Elversberg ran. Eibner/Peter Franz
Kopfballstark und mit vollem Einsatz: Der Ulmer Kapitän Florian Krebs klärt vor dem Homburger Felix Nierichlo. Morgen müssen die Spatzen daheim gegen Elversberg ran. Eibner/Peter Franz
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Spatzen wollen gegen Elversberg den Frust abstreifen

Zur erweiterten Spitze zählen und eine Spitzenmannschaft sein, das sind zwei verschiedene Dinge.

Diese Erkenntnis reifte Holger Bachthaler nach dem 1:2 (0:1) am Freitagabend beim FC Homburg. Der Trainer des SSV Ulm 1846 Fußball machte keinen Hehl daraus, dass er sich den Ausgang dieser Partie anders vorgestellt hatte. Der Ärger nach der erneuten Auswärtsniederlage seiner Mannschaft war groß.

Die Ulmer Bilanz: Nur ein Sieg aus den letzten sieben Partien in der Fremde. Der Auswärtsschnitt mit aktuell 1,0 Punkten (drei Siege, ein Remis, sechs Niederlagen) scheint immer mehr zum chronischen Problem zu werden. Zum Vergleich: Im Donaustadion (neun Siege, ein Remis, zwei Niederlagen) kommen die Spatzen auf einen Schnitt von 2,3 Punkten pro Spiel.

Keine einzige Mannschaft hat daheim mehr Punkte erzielt als Ulm - aber auch bei keinem Spitzenteam der Regionalliga ist der Kontrast zwischen den Leistungen daheim und auswärts so krass wie beim SSV 46. Nur gut, dass schon am Dienstag (18.30 Uhr, Donaustadion) Tabellennachbar SV Elversberg zum Heimspiel erwartet wird. So groß der Frust über das Auftreten seiner Elf im Saarland war, so groß schien auch die Ratlosigkeit des Ulmer Trainers. „Zwei Fehler reichen, um hier zu verlieren“, bemerkte ein enttäuschter Bachthaler. Worauf er anspielte war einmal die Szene in der 24. Minute. Ein haarsträubender Fehlpass von Michael Schindele, des zu diesem Zeitpunkt am weitesten hinten stehenden Ulmer Abwehrspielers, ermöglichte den keineswegs übermächtigen Platzherren die Führung. Schon frühzeitig wurden so alle taktischen Überlegungen des SSV-Trainers über den Haufen geworfen.

Mit einer defensiv ausgerichteten 5-2-1-2-Formation „wollten wir lange die Null halten“, lautete der Plan Bachthalers, der es nach Pause mit einer offensiveren Grundordnung probierte. „Wir haben personell nachgelegt und sind hohes Risiko gefahren.“

Doch schlechter hätte der zweite Durchgang nicht beginnen können. Keine Zuordnung, keine Abstimmung, keine Gegenwehr – nach einem Ulmer Einwurf in der gegnerischen Hälfte überrumpelten die Gastgeber nach einem Ballverlust die weit aufgerückte Ulmer Abwehr und bauten mit einem schnellen Konter die Führung sogar aus. „Dass man den Gegner so zu Toren einlädt, das ist auf diesem Niveau ein Wahnsinn“, monierte Bachthaler sichtlich angesäuert. „Da muss man halt mal ein taktisches Foul machen“, nahm der 43-Jährige kein Blatt vor den Mund und ärgerte sich über das wenig clevere Verhalten seiner Elf. „Wenn man so naiv verteidigt und entscheidende Duelle verliert, baut man den Gegner auf.“

Von „einem Nackenschlag nach der Pause, auf den wir gut reagiert haben“, sprach Lennart Stoll. „In der ersten Halbzeit sind wir nicht ins Spiel gekommen. Nach dem Wechsel haben wir ein paar Dinge verändert – und waren auch weniger ängstlich“, sagte der Abwehrspieler.

Tatsächlich bekam der SSV 46 vor allem die Homburger Mittelfeldachse besser in den Griff – und erspielte sich nun ein deutliches Übergewicht, doch mehr als zum Anschlusstreffer von Florian Krebs reichte es nicht mehr. Was nach einer ernüchternden ersten Halbzeit bleibt, sind ein paar Lichtblicke im Hinblick auf das Heimspiel am Dienstag.

Aufrufe: 011.3.2019, 09:13 Uhr
SWP / Winfried VoglerAutor