2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Die Ulmer Spatzen besiegten Offenbach mit 2:1 (das Bild zeigt den Jubel nach dem 1:0-Führungstreffer durch Alper Bagceci).  Foto: Kaya
Die Ulmer Spatzen besiegten Offenbach mit 2:1 (das Bild zeigt den Jubel nach dem 1:0-Führungstreffer durch Alper Bagceci). Foto: Kaya

Spatzen wieder in der Erfolgsspur

Regionalliga Südwest: Ulm gewinnt Heimspiel gegen die Offenbacher Kickers mit 2:1

Ulm - Die Fußballer des SSV Ulm 1846 haben es sich unnötig schwer gemacht - aber sie bezwangen Kickers Offenbach letztlich auch verdient mit 2:1. Damit sind die Spatzen in der Regionalliga Südwest auf Rang sieben vorgerückt. Natürlich bejubelten die Gastgeber den Sieg, aber auch ihnen war es ein Rätsel, warum es bis zum Ende spannend blieb.

Quasi die gesamte Partie über spielte die Mannschaft von Trainer Stephan Baierl in Überzahl, nachdem Schiedsrichter Michael Kempter aus Sauldorf nach 40 Sekunden ohne zu zögern Offenbachs Dennis Schulte wegen einer Notbremse gegen "Richie" Halili mit der Roten Karte bedacht hatte, während eine Rauchbombe aus dem Ulmer "Fan"-Block einigen Zuschauern die Sicht vernebelte. Schließlich gab es eine Reihe von Top-Torchancen für die Spatzen, von denen Florian Krebs die beste vergab (67.). Er scheiterte mit einem Foulelfmeter am dritten Torhüter des OFC, Levent Vanli, der am Samstag sein Regionalligadebüt gab.

Der Klassenerhalt war sicher, im Gegensatz zu den Hessen, deren Ligaverbleib noch längst nicht klar ist, konnten die Ulmer frei aufspielen. Das taten sie erst einmal auch. Es kam ja nicht von ungefähr, dass es schon in der ersten Minute vor dem Offenbacher Tor gefährlich wurde und Schulte die Notbremse zog, dass die Spatzen weitere Chancen hatten, ehe Alper Bagceci das 1:0 erzielte (24.) und Felix Hörger mit einem herrlichen Schuss auf 2:0 erhöhte (36.). Alles lief wunderbar, die Gäste hatten vor gut 2500 Zuschauern bis zur Pause keine wirkliche Torchance gehabt.

So ging es nach dem Seitenwechsel zunächst weiter. Halili und Volkan Celiktas vergaben tolle Möglichkeiten, aber ihr Team lag ja 2:0 vorne, alles halb so schlimm. Aus heiterem Himmel überraschte der OFC die einmal schlafende SSV-Abwehr und Ihab Darwiche verkürzte auf 1:2 (52.). Danach war nicht mehr zu spüren, dass die Offenbacher in Unterzahl spielten. Sie machten das Spiel, die Ulmer ließen sich weit zurückfallen, schienen das 2:1 gegen den forsch und durchdacht angreifenden Gegner nur verteidigen zu wollen.

Dann erhielten sie ein Geschenk: Darwiche foulte unnötigerweise Ulms harmlosen Stürmer Janik Michel im Strafraum - Elfmeter. Krebs schoss flach und platziert, aber wohl mit Ansage, denn OFC-Keeper Vanli flog sofort ins richtige Eck und parierte den Strafstoß. Und so mussten die Spatzen, bei denen Johannes Reichert, Antonio Pangallo, Fabian Gondorf, Vinko Sapina, Christian Sauter und David Braig komplett fehlten sowie die Rekonvaleszenten Luca Graciotti und Thomas Rathgeber erst einmal auf der Bank saßen, bis zum Schluss um den Sieg bangen.

SSV Ulm 1846 - Kickers Offenbach 2:1 (2:0). Ulm: Betz - Bradara, Krebs, Göhlert, Fassnacht - Nierichlo, Hörger (84. Kücük), Celiktas, Bagceci - Halili (60. Graciotti) - Michel (69. Rathgeber).


Stimmen zum Spiel

Stephan Baierl : "Die schnelle Rote Karte für Schulte hat uns natürlich in die Karten gespielt. Wir hatten mehr Spielanteile, haben offensiv gespielt und 2:0 geführt. Danach war ich nicht mehr zufrieden. Wir mussten das dritte Tor machen und nicht auf Halten spielen. Aber es freut mich für die Mannschaft, dass sie in die Erfolgsspur zurückgekehrt ist.

Oliver Reck (Offenbacher Trainer): "Es ist nicht gut, wenn der Plan fürs Spiel gleich kaputt geht. Trotz Unterzahl und des Elfmeters gegen uns haben wir Moral gezeigt. Das Quäntchen Glück hat uns gefehlt, dass wir einen Punkt mitnehmen.

Florian Krebs (Ulmer Innenverteidiger): "In der ersten Halbzeit haben wir es richtig gut gemacht. Dann sind wir ins alte Muster zurückgefallen und haben uns zu weit zurückfallen lassen. Den Elfer hätte ich rein machen müssen."

Felix Hörger (Ulmer Mittelfeldspieler): "Es ist knapper geworden, als wir wollten. Wir haben am Ende aufgehört, Fußball zu spielen." (kü)

Aufrufe: 02.5.2017, 11:52 Uhr
Stefan KümmritzAutor