Die Spieler angefressen, der Trainer kurz angebunden – die Stimmung beim SSV Ulm 1846 Fußball ist nur eine Woche nach dem Start in die neue Saison nicht gerade die Beste. Was nach der 1:4-Klatsche gegen den 1. FC Saarbrücken zum Punktspiel-Auftakt und dem mühsamen 4:1 gegen den SV Sigmaringen in der ersten WFV-Pokalrunde nicht verwundert. „Wir haben etwas gutzumachen“, weiß Baierl vor dem ersten Regionalliga-Auswärtsspiel dieser Saison am Sonntag (14 Uhr) beim VfB Stuttgart II.
Der Ulmer Coach hat die Leistung seines Teams gegen den 1. FC Saarbrücken nicht so schlecht gesehen wie viele Beobachter. Mehr enttäuscht war Baierl vom Pokalspiel seiner auf neun Positionen veränderten Mannschaft beim Bezirksligisten SV Sigmaringen. „So ein Auftritt geht nicht, das war einfach zu wenig“, hatte er in Sigmaringen gegiftet.
Kaum einer der Spieler, die nach der Begegnung gegen die Saarländer über ihr Reservistendasein gegrantelt hatten, nutzte die Chance, sich in Sigmaringen zu empfehlen. Deshalb wird Baierl sein Team, das gegen Saarbrücken begonnen hatte, in Stuttgart wohl nur auf zwei Positionen umbauen. Für den nach seiner Gelb-Roten Karte gesperrten Tim Göhlert rückt vermutlich Johannes Reichert in die Startformation. Aber auch Neuzugang Michael Schindele ist eine Option. Beide in der Innenverteidigung aufzubieten ist Baierl zu riskant, da Reichert wie Schindele zuletzt verletzt waren und deshalb noch nicht in Topform sind. Somit ist Volkan Celiktas, eigentlich in dieser Saison für das defensive Mittelfeld vorgesehen, weiter als Verteidiger eingeplant.
In Stuttgart am Sonntag geht es nicht nur um Punkte, sondern auch darum, die Anhänger und das eigene Nervenkostüm zu beruhigen. Vielleicht hilft bei diesem Unterfangen ein Blick auf die Bilanz gegen die Stuttgarter Bundesliga-Reserve. Von den elf vergangenen Begegnungen gegen den VfB II haben die Spatzen keine verloren (sechs Siege, fünf Unentschieden). Die letzte Niederlage hatte es in der Saison 1990/91 gegeben.