Enttäuscht deshalb, weil die Spatzen vor knapp 600 Zuschauern nicht unbedingt drückend überlegen waren, aber ein leichtes Chancenplus hatten und weil sie nach 77 Minuten den Dreier hätten eintüten müssen. Nach Foul an Nicolas Jann entschied Schiedsrichter Luca Schlosser auf Strafstoß. Das ist eine Übung, in der die Ulmer in dieser Saison wenig Erfahrung haben. Nur zweimal zuvor durften sie einen Elfer schießen. Burak Coban war gegen Elversberg gescheitert, Johannes Reichert hatte beim 1:3 in Walldorf getroffen und der Kapitän war auch in Pirmasens als Schütze vorgesehen. Auf dem Platz schnappte sich aber der wenige Minuten zuvor eingewechselte Haris Hyseni den Ball. Das Selbstbewusstsein hatte der Deutsch-Kosovare, die Präzision fehlte. Torhüter Benjamin Reitz parierte den flach aufs Eck getretenen Ball. Bachthaler ist sich sicher: „Wenn er trifft, fahren wir mit drei Punkten nach Hause.“
Seine Schützlinge hatten ansonsten auf dem tiefen Platz diverse Probleme. Bis Freitagmorgen war noch unklar gewesen, ob die Partie überhaupt ausgetragen wird, die schwierigen Verhältnisse kamen eher dem Abstiegskandidaten entgegen. Bachthaler schildert: „Pirmasens stand hinten drin, versuchte es mit langen Bällen und wollte gar nicht wirklich Fußball spielen.“
Trotzdem hatte der Gastgeber in Halbzeit eins eine gute Chance bei einem von Dennis Chessa aus zentraler Position getretenen Freistoß, die vor allem vor der Pause aktiveren Ulmer verbuchten Möglichkeiten durch Steffen Kienle (18.) und Burak Coban (40.). Brenzlig wurde es für die Spatzen nach ziemlich genau einer Stunde, als Marcel Schmidts auf der Linie klärte und damit einen Rückstand verhinderte.
Erstmals in der Ulmer Anfangsformation stand in Pirmasens Michael Heilig. Der ehemalige Memminger zog sich kurz vor der Halbzeit eine Platzwunde zu, konnte nach einer Behandlung aber weitermachen und spielte bis zum Schlusspfiff durch.
FK Pirmasens – SSV Ulm 1846 Fußball 0:0. Ulm: Ortag - Heilig, Reichert, Geyer, Schmidts - Sapina, Jann, Gashi (67. Kilic), Coban - Morina (81. Higl), Kienle (72. Hyseni).