2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligavorschau
Alper Bagceci (links), der hier gemeinsam mit Pierre Fassnacht seinen Siegtreffer zum 2:1 in Koblenz feiert, soll den Spatzen als Stand-by-Spieler erhalten bleiben. Foto: Eibner
Alper Bagceci (links), der hier gemeinsam mit Pierre Fassnacht seinen Siegtreffer zum 2:1 in Koblenz feiert, soll den Spatzen als Stand-by-Spieler erhalten bleiben. Foto: Eibner
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SSV Ulm 1846 Fußball: Konsolidieren und attackieren

Die Spatzen haben ein langfristiges Ziel: Oben angreifen

In der nächsten Saison sich sportlich konsolidieren und Grundlagen erschaffen, in zwei Jahren oben angreifen. So lauten die Ziele des SSV Ulm 1846 Fußball.

Vorletztes Heimspiel für Regionalliga-Aufsteiger SSV Ulm 1846 Fußball. Am Samstag (14 Uhr) kommen die Offenbacher Kickers zum reizvollen Derby zweier ehemaliger Bundesligisten ins Donaustadion. Dass die Spatzen im Gegensatz zu den Hessen schon nach dem fünftletzten Spieltag den Klassenerhalt schon sicher hatten, hätte sich Anton Gugelfuß zu Beginn dieser Spielzeit höchstens erträumen lassen. „Und das, obwohl wir in der Hin- wie in der Rückrunde eine komische Durststrecke bewältigen mussten“, wundert sich der Sportvorstand der Spatzen.

Der vorzeitige Klassenerhalt hat den angenehmen Nebeneffekt, dass der SSV 46 jetzt schon konkret für die nächste Spielzeit planen kann. „Wir wollen weitere Schritte in Richtung Professionalisierung gehen“, fasst Gugelfuß die Ausrichtung in acht Worte. Und betont gleichzeitig: „Wir bleiben bodenständig.“

Konkret heißt das: Die neue Saison soll sportlich der Konsolidierung dienen. „Das zweite Jahr nach dem Aufstieg ist oft schwerer als das erste“, gibt Gugelfuß zu bedenken. Eine ähnlich große Fluktuation wie vor und in dieser Spielzeit soll es nicht geben. Trainer Stephan Baierl geht von einem Kader mit 22 Feldspielern und drei Torhütern aus. Der zuletzt so wertvolle Alper Bagceci, der sich beruflich neu aufstellt, soll in der kommenden Saison wie Tim Göhlert zusätzlich als „Stand-by-Spieler“ bereit stehen, wünscht sich der Klub. Beide werden das erweiterte Trainings-Pensum mit einer zweiten Vormittags-Einheit nicht absolvieren können, sollen aber mit ihrer Routine dem Team in kritischen Phasen helfen.

Trainer Stephan Baierl, dessen Vertrag bis 2018 läuft, wäre bereit, sein Deputat als Lehrer auf das Minimum von acht Stunden zu reduzieren. „Ich kann es mir gut vorstellen, als Trainer mit dem Verein zu wachsen. Wir werden über dieses Modell reden.“

Bevor der Verein höhere sportliche Ziele in Angriff nehmen kann, gilt es, zuvor in anderen Bereichen die nötigen Strukturen aufzubauen. So soll beispielsweise mit Hilfe der Uni Ulm und des Mannschaftsarztes Christoph Buck der medizinische Bereich (Reha, Leistungsdiagnostik) ausgebaut werden. Dass dies nötig ist, zeigen die zahlreichen Verletzungen in der zweiten Saisonhälfte. Mit der Ausweitung des Trainings werden auch die Plätze mehr beansprucht. Dazu werden zwei weitere Platzwarte benötigt. Dazu kommen noch etliche andere Baustellen.

Wenn die in den kommenden Monaten erfolgreich abgearbeitet sind, will der SSV 46 Fußball auch sportlich attackieren. „Im dritten Jahr Regionalliga wollen wir oben angreifen. Immer unter der Prämisse, dass dies auf solide Art und Weise möglich ist“, nennt Gugelfuß die mittelfristige Zielsetzung.

Mit David Braig und Johannes Reichert, der ein Angebot von Waldhof Mannheim abgelehnt hat, haben die Spatzen einen langfristigen Vertrag. Auch Leistungsträger wie Vinko Sapina und Luca Graciotti sind über die Saison hinaus gebunden, haben aber durch ihre Leistungen vornehmlich in der Hinrunde das Interesse anderer Vereine geweckt. Dennoch ist Gugelfuß zuversichtlich, dass sie auch in der nächsten Runde bei den Spatzen aktiv sind. So wie auch Spielleiter Lutz Siebrecht. „Ich spüre schon, dass er durchaus Lust hat, im Profibereich zu arbeiten. Aber auch er ist mit Herz und Seele bei uns. Lutz leistet hier eine tolle Arbeit. Und das hoffentlich noch viele Jahre“, baut Gugelfuß weiterhin auf seinen „Macher“.

Aufrufe: 029.4.2017, 07:57 Uhr
SWP / Gerold KnehrAutor