2024-04-25T14:35:39.956Z

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Freundschaft ruht für 90 Minuten

Fußball, Regionalliga: Ex-Ulmer Reith und Trkulja kommen mit Steinbach ins Donaustadion

Ulm / kü - Die Wiedersehensfreude bei Daniel Reith und Nikola Trkulja sowie dem einen oder anderen Spieler der Gastgeber wird groß, aber nicht von langer Dauer sein, wenn sich der SSV Ulm 1846 und der TSV Steinbach am Freitag, 30. September (19 Uhr), zur anstehenden Partie in der Fußball-Regionalliga im Donaustadion begegnen. Die Ex-Spatzen Reith und Trkulja spielen bei den Steinbachern und wollen etwas erreichen, die Ulmer haben zuletzt dreimal in Folge verloren und stehen ein bisschen unter Druck.

Ein paar Nettigkeiten vor der Partie, drei Worte danach – zu mehr wird es den Mannschaftskameraden von früher wohl nicht reichen. Während des Spiels ist Kampf angesagt – hüben wie drüben. Steinbach liegt auf Platz fünf, nur vier Punkte vor den Ulmern als Tabellenzehnter, und will sich nicht verschlechtern. Der SSV will wieder in höhere Tabellenregionen vorstoßen.

Sowohl Daniel Reith als auch Nikola Trkulja spielten in der Jugend und als Aktive beim SSV 46 Fußball. Nach der dritten Insolvenz verabschiedeten sich beide im Sommer 2014 von den Spatzen. Reith ging zuerst nach Koblenz und wechselte am 1. Juli 2015 zum TSV Steinbach. Trkulja zog es erst hoch in den Norden nach Neustrelitz. Dort blieb er aber nur fünf Monate, um anschließend in Steinbach anzuheuern. Gestern machten sich die beiden mit dem gesamten Tross ihres Vereins aus dem hessischen Steinbach, nordwestlich von Gießen gelegen, per Bus auf den Weg nach Ulm. "Ich freue mich sehr, mal wieder nach Ulm zu kommen", sagt Reith. "Seit ich von dort weg bin, habe ich nie gegen die Spatzen gespielt. Privat bin ich öfter in Ulm. Mit Christian Sauter und Johannes Reichert zum Beispiel verbindet mich eine gute Freundschaft. Wir sehen uns immer mal wieder."

Natürlich drängt sich die Frage auf, ob er nicht auch gern wieder einmal für Ulm spielen will, wenn doch auch Sauter und Reichert hierher zurückgekommen sind. "Ich habe mir noch keine Gedanken gemacht, wie es weitergeht", so Reith. "Seit ich aus Ulm weg bin, habe ich immer verfolgt, wie es dort mit dem Team weiterging. Als Aufsteiger hat Ulm jetzt eine extrem starke Mannschaft und kann eine gute Rolle spielen."

Die Spatzen haben aber drei bittere Niederlagen hinter sich und sich vorgenommen, wieder so aufzutreten wie in den Heimspielen gegen Trier, Nöttingen und Mannheim. "Wir haben in den vergangenen drei Spielen acht Gegentore bekommen", rechnet Trainer Stephan Baierl vor. "Davor war es in sieben Spielen im Durchschnitt eins. Wir müssen wieder mehr investieren und das wieder zeigen, was uns stark gemacht hat."

Frühen Rückstand vermeiden

Baierl musste nach der Niederlage in Homburg auch moralische Aufbauarbeit leisten. "Die Spieler sind mit sich selbst hart ins Gericht gegangen", verrät der Trainer. Dann aber wurde diese Woche sehr gut trainiert. "Es gibt vor der Partie gegen Steinbach keine Bürde des Gewinnenmüssens", nimmt Baierl Last von den Schultern seiner Spieler. "Ich verlange nur, dass wir wieder unser Spiel durchziehen, mehr Aggressivität zeigen und mehr Aufwand betreiben. Dann kommt das Selbstvertrauen wieder und wir werden wieder punkten." Vor allem müssen die Ulmer einen frühen Rückstand vermeiden, was in den vergangenen Wochen oft der Fall war.

Sicher fehlen wird Pierre Fassnacht wegen seiner fünften Gelben Karte. Für ihn steht Claus Bückle parat. Christian Sauter und Janik Michel, die in Homburg fehlten, sind wieder fit und im Kader.

Aufrufe: 029.9.2016, 19:56 Uhr
Schw�bische ZeitungAutor