2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Vor fünf Jahren spielten David Braig (links) und Florian Treske Seite an Seite im Sturm des SSV Ulm 1846 Fußball. Heute treten beide im Donaustadion als Kontrahenten an.  Foto: Könneke
Vor fünf Jahren spielten David Braig (links) und Florian Treske Seite an Seite im Sturm des SSV Ulm 1846 Fußball. Heute treten beide im Donaustadion als Kontrahenten an. Foto: Könneke
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Florian Treske: „Ich hätte mir eine Rückkehr nach Ulm gut vorstellen können“

Regionalliga Südwest: SSV Ulm 1846 Fußball empfängt die Kickers Offenbach

52 Mal in 128 Punktspielen hat Florian Treske für den SSV Ulm 1846 Fußball getroffen. Am Samstag kehrt der 30 Jahre alte Stürmer ins Donaustadion zurück. Und will zeigen, was er immer noch drauf hat.

Seinen 30. Geburtstag am Donnerstag hat Florian Treske nicht groß gefeiert. „Nur im Kreis der Familie, mit meiner Frau, meiner Tochter Leni, den Schwiegereltern. Wir waren nach dem Training ein bisschen beisammen.“

Schließlicht wartet auf den neuen Angreifer der Offenbacher Kickers am Samstag (14 Uhr) eine emotionale, wichtige Aufgabe: Er kehrt mit den Kickers ins Donaustadion zurück zu seinem ehemaligen Verein, dem SSV Ulm 1846 Fußball. Für Treske ist es kein Spiel wie jedes andere. Er hat für die Spatzen in 128 Regionalliga- und Oberligabegegnungen 52 Treffer erzielt, zählt zu den Toptorjägern im Südwesten – und will den Ulmern am Samstag zeigen, dass ein Fußballer auch mit 30 Jahren noch einiges drauf hat.

Zweimal spielte der Niederbayer für die Spatzen, von 2008 bis Ende 2010 sowie in den Spielzeiten 2011/12 bis 2013/14, unterbrochen von einem unglücklichen Intermezzo bei den Stuttgarter Kickers. „Die zwei Kapitel in Ulm waren meine schönste Zeit. Ich habe hier viele Freunde und meine spätere Frau kennengelernt“, schwelgt Treske in Erinnerungen, die auch das abrupte Ende mit einer handfesten Krise, einem Spielerstreik und der dritten Insolvenz nicht trüben kann.

Nach drei Spielzeiten bei Wormatia Worms – „hier war ich sportlich am erfolgreichsten“ – wäre der gebürtige Deggendorfer nun gerne wieder an die Donau zurückgekehrt. „Ich hatte Kontakte zum SSV 46 und hätte mir eine Rückkehr gut vorstellen können. Aber es kam kein richtiges Statement vom Verein. Deshalb habe ich mich für den OFC entschieden. Das wird der Höhepunkt meiner Karriere“, glaubt Treske, „es ist der größte Klub, bei dem ich war, mit vielen tollen Fans, die sich viel von mir versprechen und die ich nicht enttäuschen will. Im Nachhinein war dieser Wechsel ganz gut so.“

In Ulm wurde in der Sommerpause über eine Treske-Rückkehr nachgedacht. Doch für Trainer Stephan Baierl war dies „nicht die Variante 1 a. Florian ist vom Typ her ähnlich wie Thomas Rathgeber und David Braig: kopfballstark, körperlich robust, ein Strafraumstürmer. Drei gleichartige Stürmer hätten der Mannschaft nicht gut getan“. Deshalb bekam Ardian Morina den Vorzug. „Er weicht nach hinten und auf die Seite aus und spielt eine andere Art von Fußball, die die sich mit unseren drei vorhandenen Stürmern ergänzt.“

Für David Braig, über dessen Geburtstags-Glückwünsche sich Treske am Donnerstag besonders gefreut hat, war der Niederbayer stets ein Vorbild. „Mit Florian zusammenzuspielen wäre ein Traum“, hatte Braig gesagt, als er von den SSV-A-Junioren zu den Aktiven aufgerückt war. Es sollten viele gemeinsame Begegnungen Seite an Seite folgen. Heute sind beide auf dem Spielfeld Kontrahenten. Braig, der beim 1:4 gegen Saarbrücken nicht zum Einsatz gekommen war und beim 4:5 in Stuttgart gegen den VfB als Joker den letzten Treffer markiert hatte, dürfte heute wieder in der Startformation stehen. „Das hat er auch verdient. Er ist seit vielen Jahren ein Top-Torjäger“, spricht sich Treske für seinen alten Kumpel aus.

An den bisherigen Resultaten will Treske den SSV 46 nicht messen. „Im letzten Jahr sind die Ulmer als Aufsteiger von den anderen Vereinen nicht so richtig wahrgenommen worden. Das hat sich mittlerweile geändert. Gegen den Topfavoriten Saarbrücken haben die Ulmer bis zur 75.Minute ein 1:1 gehalten, das spricht für das Team. Im Fußball liegen Glück und Pech oft sehr nahe beieinander. Wir müssen 90 Minuten hellwach sein, dominant auftreten und dürfen nicht in die Ulmer Konter laufen.“

Aufrufe: 012.8.2017, 07:54 Uhr
SWP / Gerold KnehrAutor