2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligavorschau
Der frühere Ulmer und jetzige Homburger Manuel Fischer wurde  immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen.  Foto: Eibner
Der frühere Ulmer und jetzige Homburger Manuel Fischer wurde immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen. Foto: Eibner
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Der SSV Ulm 1846 Fußball empfängt den FC Homburg mit Manuel Fischer

Manuel Fischer: Einst Nou Camp, jetzt Donaustadion

Er ist beim SSV Ulm 1846 Fußball ausgebildet worden und galt als großes Sturm-Talent. Doch zahlreiche Verletzungen warfen Manuel Fischer zurück. Nun ist er mit dem FC Homburg zu Gast im Donaustadion.

Am vergangenen Wochenende hatte Manuel Fischer endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis. Nach einer Stunde war der Stürmer des Regionalligisten FC Homburg, der heute (14 Uhr) im Donaustadion Gast des SSV Ulm 1846 Fußball ist, eingewechselt worden. Kurz vor dem Abpfiff gelang dem 27-Jährigen der Kopfballtreffer zum 1:0-Sieg der Saarländer. Es war erst sein zweiter Saisontreffer.

Dabei hatte der mittlerweile 27-Jährige aus Aalen-Ebnat, der beim SSV Ulm 1846 ausgebildet wurde und in der Spielzeit 2004/05 unter Coach Peter Trefzger in der B-Jugend-Regionalliga Süd spielte, als eines der ganz großen deutschen Stürmer-Talente gegolten. Fischer brachte es auf 36 Junioren-Länderspiele (U 17 bis U 19), erzielte dabei 22 Treffer und wurde bei der U-17-Europameisterschaft 2006 Torschützenkönig. Einer seiner Trainer verglich seinen Torinstinkt gar mit dem von Gerd Müller. Nach seinem Wechsel von Ulm zum VfB Stuttgart im Sommer 2005 feierte Fischer zwei Jahre danach mit 18 sein Profi-Debüt – und das in der Champions-League-Begegnung beim FC Barcelona im Nou Camp. Die Fußball-Welt schien dem Schwaben offenzustehen.

Heute jedoch kickt Fischer in der Regionalliga. Immer wieder kamen ihm Verletzungen dazwischen. Mit 14 Jahren hatte sich Fischer erstmals das Kreuzband gerissen, es folgten zahlreiche Blessuren an beiden Knien. Der VfB lieh ihn an den damaligen Zweitligisten TuS Koblenz aus, es folgten etliche andere Stationen (Wacker Burghausen, FC Bayern München II, SpVgg Unterhaching, Sonnenhof Großaspach, Stuttgarter Kickers). „Es fehlte eine feste Zugehörigkeit und auch Beständigkeit, um sich in einem harmonischen Umfeld entwickeln zu können“, räumte Fischer in einem Interview einmal ein. Insider behaupten zudem, dass er den frühen Erfolg nicht ganz verkraftet habe und seine Einstellung zum Fußball nicht immer professionell war.

Eines aber spricht für Fischer. Er lässt sich nicht unterkriegen. „Ich bin ein Kämpfertyp“, sagt der Neu-Homburger nach seinem Wechsel von den Stuttgarter Kickers im vergangenen Sommer. Beim FC musste er sich nach einem erneuten Kreuzbandriss aus der Kickers-Zeit zunächst gedulden. Im September kehrte er zurück. Unter der Woche zog sich Fischer beim 3:0 im saarländischen Pokal in Friedrichsthal erneut eine Verletzung zu. Ob er heute spielen kann, ist deshalb fraglich. „Ich habe seinen Werdegang immer verfolgt“, sagt Ulms Trainer Stephan Baierl, der Fischer aus seiner Zeit beim VfB Stuttgart kennt, auch wenn er ihn dort selbst nicht trainiert hatte. „Es ist schade, dass er den einst eingeschlagenen Weg wegen seiner vielen Verletzungen nicht gehen konnte. Aber er ist nach wie vor ein sehr gefährlich. Wir müssen ihn im Auge behalten.“ Wenn er denn heute spielen kann.

Aufrufe: 025.3.2017, 08:43 Uhr
SWP / Von Gerold KnehrAutor