2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Gegen Koblenz wollen die Ulmer Regionalliga-Fußballer (hier Janik Michel) ihre Serie siegloser Spiele beenden. Foto: Horst Hörger
Gegen Koblenz wollen die Ulmer Regionalliga-Fußballer (hier Janik Michel) ihre Serie siegloser Spiele beenden. Foto: Horst Hörger
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Ausruhen bleibt ein Fremdwort

Fußball, Regionalliga Südwest: SSV Ulm 1846 empfängt Koblenz

Ulm / kü - Wenn der Fußball-Regionalligist SSV Ulm 1846 am Samstag, 15. Oktober, 14 Uhr, im Heimspiel auf TuS Koblenz trifft, spielt er gegen die Mannschaft eines Vereins, der just mit einer nicht alltäglichen Initiative aufgewartet hat. TuS Koblenz hat etwas getan, was im Südwesten Deutschlands noch kaum ein Verein getan hat: Er hat ein Flüchtlingsteam offiziell angemeldet, und zwar als dritte Mannschaft.

Damit nicht genug: Schirmherr des Teams, das unter dem Namen "TuS Koblenz International" antritt, ist Weltenbummler Rudi Gutendorf. Der mittlerweile 90-Jährige hat Mannschaften in aller Welt trainiert und steht nun zur Verfügung, in Koblenz den Flüchtlingen aus aller Herren Länder mit guten Ratschlägen auf die Sprünge zu helfen. Zunächst bestreitet das internationale Team allerdings nur Freundschaftsspiele und kickt bei Turnieren mit.

Auswärts stärker als zu Hause

Ein Freundschaftsspiel gibt es im Ulmer Donaustadion nicht. Da wollen die Spatzen gegen die "Erste" von TuS Koblenz nach sechs Spielen ohne Sieg endlich wieder einen Dreier landen. Was wohl nicht ganz leicht wird, denn die Gäste sind das viertbeste Auswärtsteam der Liga. Auf fremden Plätzen haben sie bei 8:5 Toren elf ihrer 16 Punkte geholt. Unter anderem gewannen sie in Mannheim 1:0, in Trier 3:0 und in Nöttingen 2:1. In der Tabelle sind sie Achter, haben aber nur einen Punkt mehr als Ulm, weil sie die schlechteste Heimbilanz aller 19 Regionalliga-Mannschaften aufweisen.

Allerdings haben die Koblenzer in der jüngsten Vergangenheit geschwächelt. Ihre letzten beiden Auswärtsspiele gaben sie ab (1:2 in Kaiserslautern und 0:1 in Steinbach) und am vergangenen Wochenende gab es eine 1:2-Heimpleite gegen Kassel. An Ausruhen ist bei der Mannschaft vom Rhein also nicht zu denken, wenn sie an die Donau kommt.

Ausruhen gibt es auch bei den Spatzen nicht, dafür sorgt schon Trainer Stephan Baierl, der stets engagierte und hungrige Spieler in seiner Elf sehen will. Die beiden Unentschieden zuletzt in Kassel und daheim gegen die starke Mannschaft von Hoffenheim II haben das Selbstvertrauen der Ulmer gestärkt. Und: Ausruhen ist gegen Koblenz sowieso nicht drin. "Wir wissen um unsere Situation", sagt Stephan Baierl. "Und wir wollen uns jetzt mal wieder mit drei Punkten belohnen."

Doch der Ulmer Trainer weiß, dass Koblenz ein sehr kampfstarkes Team ist, das sehr gut verteidigt und mit aggressiver Spielweise aufwartet. "Den Koblenzern kommt es nicht so sehr darauf an, viel Ballbesitz zu haben", so Baierl, der das eine oder andere Spiel der Rheinländer gesehen hat. "Wenn der Gegner anrennt, setzen sie Nadelstiche. Sie können sich auf ihre Standardsituationen und Konter verlassen."

Christian Sauter ist gesperrt

Die Ulmer wollen sich darauf verlassen, dass sie wieder mit mehr Selbstvertrauen und Leichtigkeit zur Sache gehen, wie der Trainer festgestellt hat. An dem Team, das zuletzt gegen die TSG Hoffenheim II 0:0 spielte, wird Stephan Baierl nicht groß herumschrauben. Aber Christian Sauter wird nach seiner fünften Gelben Karte fehlen. Luca Graciotti ist für drei Spiele gesperrt und muss diesmal noch zusehen.

Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre haben morgen zum Spiel gegen Koblenz freien Eintritt. Sie dürfen auf der Gegentribüne sitzen. Außerdem gibt es nach der Partie eine Autogrammstunde und Rabatt auf Fanartikel.

Aufrufe: 013.10.2016, 20:16 Uhr
Schw�bische ZeitungAutor