SSV Reutlingen will gegen den KSC II den Aufwärtstrend bestätigen

Der SSV Reutlingen gastiert am Sonntag beim Karlsruher SC II und möchte punkten. Lukas Hartmann fällt nach Schambeinentzündung aus, wird wohl in diesem Jahr nicht mehr spielen. Sonst ist alles an Bord, nur Maximilian Rohr ist angeschlagen (Reizung an der Achillessehne).

Interimstrainer Andreas Rill (292 Spiele für den SSV mit 74 Toren) schaute sich beide Spiele des KSC II an, der in Nöttingen 1:4 verlor, aber beim FC Villingen ein 1:1 erreichte. Da waren aber fünf Profis dabei und da die nun zur selben Zeit in Rostock spielen, wird die zweite Mannschaft wieder mit einer anderen Elf auflaufen. Kevin Traore schoss das Tor in Villingen, mit Ridje Sprich hat man einen Torjäger, an dem auch der SSV interessiert war, aus finanziellen Gründen nicht mithalten konnte. Neben Boateng spielt auch Valentin Vochatzer, der vor eineinhalb Jahren beim SSV spielte. Star und Trainer ist Zlatan Bajramovic, der beim FC St. Pauli, SC Freiburg, Schalke 04 und Eintracht Frankfurt spielte, 35 Mal für Bosnien-Herzegowina auflief und beim Hamburger SV und St. Pauli Co-Trainer war, beim Bahlinger SC sogar Chef-Coach.

Viele Innenverteidiger

Andreas Rill meint: „Wir müssen wie gegen Nöttingen Vollgas geben, im Training zogen alle mit. Wir haben in der Innenverteidigung eine große Auswahl, da kann ich auch Wiesner immer bringen, die Abwehr stand gut. Methner und Colic trainieren fleißig mit, müssen aber den Abstand von der Jugend zur Oberliga-Mannschaft verkleinern. Da erwarte ich, dass einige wie Chatzimalousis in der Zweiten spielen, sich zeigen. Marvin Pieringer trainiert bei uns mit, ich werde mit dem A-Jugend-Trainer Utlu reden und wenn die ein wichtiges Spiel haben, spielt er dort, aber ich sehe ihn dann auch langfristig bei uns.“

Der SSV-Coach weiter: „Trainingsleistungen sind entscheidend, aber ob es Veränderungen gibt, zeigt sich. Wir müssen den Matchplan voll umsetzen wie gegen Nöttingen, dann haben wir Chancen, müssen alles abrufen, an Grenzen gehen, diszipliniert agieren – es muss eben vieles passen.”

SSV-Fußballboss Michael Schuster war zuletzt sauer: „Mit unseren paar Kröten, die wir haben, können wir doch nicht von Meisterschaft sprechen. Da liegen Anspruch und Realität weit auseinander. Wir kämpfen doch mit stumpfen Waffen gegen die finanzstärkere Konkurrenz. Im Umfeld wird nur genörgelt, wir haben eben einen Etat von nur 260 000 Euro, die Stadt unterstützt uns kaum, Sponsoren fehlen. Da muss man froh sein, dass Ricciardi und ich uns hineinknien, Spieler holen, die weniger verdienen als bisher, auf einiges verzichten, weil sie bei uns mit den vielen Fans und in dem Zweitliga-Stadion spielen wollen. Die Wünsche sind mit der Realität nicht vereinbar. Man kann uns kritisieren, soll es dann besser machen. Wir tun alles, um ein gutes Team zu haben, die Mannschaft hat Potenzial, davon sind wir überzeugt.”

Die meisten Trainer, die sich anbieten, sind finanziell nicht machbar. Lorenz-Günther Köstner zeigt Interesse, auch der Tübinger SSC-Trainer Jonathan Annel könnte ein Thema sein. Die Optimal-Lösung wäre für Schuster Andreas Rill, der am Tübinger Geschwister-Scholl-Gymnasium als Lehrer für Biologie, Technik und Sport voll gefordert ist. Martin Schall, sein Chef und früherer Basketballer, hat ihm für die sechs Wochen grünes Licht gegeben – mehr aber nicht.

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