2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Francis Ubabuike bei einer der vielen Chancen für den SSV.  Der Linksfuß erzielte den frühen Treffer zur Reutlinger Führung.
Francis Ubabuike bei einer der vielen Chancen für den SSV. Der Linksfuß erzielte den frühen Treffer zur Reutlinger Führung.
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Vierte Pleite in Folge für den SSV Reutlingen

Oberliga: Nckarsulmer Sport-Union - SSV Reutlingen 5:3

Im zweitletzten Saisonspiel kassieren die Oberliga-Fußballer des SSV Reutlingen eine 3:5-Niederlage in Neckarsulm.

Der SSV Reutlingen Fußball betrieb in Neckarsulm beim Dritten einen großen Aufwand, hätte in der ersten Halbzeit den Sack zumachen können, ja müssen, denn mehr Chancen kann man sich kaum erspielen.

Dann aber beging man Leichtsinnsfehler, verlor unglücklich, kann die bisherige Oberliga-Rekordmarke von 48 Punkten nicht mehr erreichen. Im Tor stand erstmals Leon Beuter. Der 19-Jährige konnte an allen fünf Toren nichts machen (Vertreter war Armin Orman). Grund: Marcel Knauß zog sich im Training einen Innenbandriss oder noch mehr zu - heute wird er untersucht. Sein Vertreter Özgür Ögüt hat eine Fingerverletzung. Trainer Jochen Class hatte das Team auf fünf Positionen neu besetzt: Beuter, Eiberger, Mayer, Ubabuike und Carlo Liotti - er spielte rechts in der Kette, Schiffel davor im Mittelfeld - kamen rein.

Der SSV begann stark, hatte mehr Ballbesitz und erspielte sich Chancen, die für zwei oder drei Spiele gereicht hätten. Zwei Mal kamen Maßflanken von Ubabuike und Lübke von Außen zu Schachtschneider, der aus drei Metern den Ball über das Tor zirkelte.Auch Andreas „Bobo“ Mayer kam zwei Mal frei im Strafraum zum Schuss, doch er zielte genau auf Torwart Wallmann. Die Sportunion kam nur zu zwei Chancen: Gerstle ans Außennetz und Schneckenberger drüber. Ansonsten dominierte der SSV.

Sportunion-Trainer Thorsten Damm war sauer, wurde laut. Es fehlte eben der letzte Einsatz beim Gastgeber. Dann das 1:0 für den SSv. Schachtschneider setzte Francis Ubabuike ein, der im Strafraum zwei Unterländer ausspielte und einlochte. Für den SSV gab es kaum Gefahr, das Team steigerte sich klar, zeigte eine Antwort auf die zuletzt mageren Darbietungen. Nur die Chancenverwertung war ganz schwach, kläglich. Der SSV hatte mehr Ballbesitz, gute Spielzügen und stand kompakt. Er kam über die Flügel, das war sehenswert,aber eben am Ende ergebnismäßig frustrierend.

In der 42. Minute gab es einen Freistoß zentral aus 20 Metern, den der überragende Quadie Barini über die Mauer genau ins Eck zirkelte - unhaltbar. Ein Tor wie aus heiterem Himmel, es stand 1:1 statt 0:3 - unglaublich.

Nach der Pause spielte die SSV-Abwehr auf Abseits, die Fahne blieb unten und Barini eilte auf Beuter zu, traf zum 2:1. Zwei Minuten später wurde Schachtschneider von Kappes gefoult- Bobo Mayer verwandelte den Elfmeter eiskalt.

Ubabuike legte dann ein tollles Solo hin, passte zu Timo Krauß, der aus zwei Metern den Pfosten traf. Dann stand Ubabuike - neben Eiberger und Rohr ein Pluspunkt - einen Meter vor Wallmann, den er anschoss. Das sind Chancen, die man machen muss.

Dann segelte ein 25-Meter-Sonntagsschuss von Henrik Hogen unhaltbar in den Winke: 3:2. Doch die Class-Schützlinge zeigten Moral, schlugen zurück, als Mayer eine Eiberger-Flanke einköpfte: 3:3 und noch 20 Minuten zu spielen. Ein Punkt schien sicher, aber in den letzten vier Minuten kamen Marcel Gerstle und Barini (drittes Tor) nach Doppelpässen frei vor Beuter zum Schuss, ließen die Chancen nicht liegen - das war der Unterschied: aus acht Chancen machten sie fünf Tore, der SSV aus zwölf drei - zu wenig. Der SSV muss sich an die eigene Nase fassen. „Bobo“ Mayer meinte: “Es ist Wahnsinn, ein Spiegelbild der ganzen Saison. Wir hielten beim Dritten gut mit, hatten Top-Chancen und bei einigen Spielern, die sich aufdrängten, war es eben zu wenig.”

Jochen Classs kommentierte: „Da muss man einfach klar führen, wir luden Neckarsulm ein, es war dann ein Sommerkick, aber wir haben ein anderes Gesicht als zuletzt gezeigt und ich sah keinen Unterschied zwischen dem Dritten und uns. Wir haben uns gut verkauft, hätten 3:0 führen können. Beuter machte seine Sache gut.”

Am Samstag kommt Pforzheim ins Kreuzeichestadion und am Sonntag geht es nach Mallorca. Schiffel wurde verletzt und Wiesner hatte Schwindelanfälle.

So spielten sie

Neckarsulmer SU: Wallmann- Leonhardt (46. Hogen), Kappes (70. Marche), Retzbach (46. Öztürk), Romano (46. Müller) - Schneckenberger, Neupert - Gotovac, Gressle - Barini, Busch

SSV Reutlingen: Beuter - Lübke, Hartmann, Wiesner (63. Bäuerle) - Liotti - Eiberger, Rohr (70. Kuengienda), Ubabuike (81.Golinski), Schiffel ( 46. Krauß) - Schachtschneider, Mayer

Zuschauer: 350

Schiedsrichter: Jakob Paßlick (Gengenbach)

Gelb: Öztürk, Gotovac - Mayer, Liotti

Tore: 0:1 Ubabuike (22.), 1:1 Barini ( 42.), 2:1 Barini (60.), 2:2 Mayer (52. mit Elfmeter), 3:2 Hogen (65.), 3:3 Mayer( 69.), 4:3 Gerstle (86.), 5:3 Barini ( 89.)

Aufrufe: 014.5.2017, 23:16 Uhr
Südwestpresse / Wolfgang GattikerAutor