2024-04-23T13:35:06.289Z

Turnier
So sehen Sieger aus. Die Junioren von Bursaspor   waren zum ersten Mal in Plattenhardt zu Gast und holten prompt den Pokal. Foto: Yavuz Dural
So sehen Sieger aus. Die Junioren von Bursaspor waren zum ersten Mal in Plattenhardt zu Gast und holten prompt den Pokal. Foto: Yavuz Dural

U-19-Turnier: Der Champions-League-Teilnehmer triumphiert

Das Pfingsturnier vom TSV Plattenhardt war mit internationalen Top-Mannschaften besetzt

Die U-19-Mannschaft von Bursaspor gewinnt bei ihrer ersten Teilnahme das Pfingstturnier in Plattenhardt.

Am Ende musste es schnell gehen. Richtig schnell. Kaum hatte Christoph Dast, der Turnierchef des ­U-19-Pfingstturniers des TSV Plattenhardt, dem Gewinnerteam von Bursaspor bei der Siegerehrung gratuliert, rauschte er auch schon von der Bühne – um gemeinsam mit Alexander Kott die im Finale unterlegenen Spieler der Auswahl aus Wales zum Flughafen zu fahren. Weil denen nach der Zeremonie bis zum Abflug gerade einmal 60 Minuten Zeit blieben, entschied der Teammanager Allan Howells, das Duschen ausfallen zu lassen. Sporttasche schnappen und ab in die Kleinbusse, lautete sein Kommando an seine Spieler. Diese hatten zuvor das Endspiel mit 0:1 verloren.

Trotz der abschließenden Hektik zeigten sich die Gäste von der Insel bei ihrem Premierenauftritt im Weilerhau vom Turnier angetan. „Die Organisation ist exzellent, das Sportgelände perfekt. Und man hat sehr gut nach uns geschaut“, sagte Howells. Das letztgenannte Lob galt vornehmlich dem erwähnten Alexander Kott, der den Walisern als Betreuer und Dolmetscher seit deren Ankunft am Freitagabend zur Seite stand. Apropos Ankunft: eigentlich hatte der Flieger aus London bereits um 18.30 Uhr in Stuttgart landen sollen. Weil in der englischen Hauptstadt aber das Wetter miserabel war, zögerte sich der Start lange hinaus. „Kurz nach 21 Uhr waren sie endlich da“, sagte Dast, der die Veranstaltung in diesem Jahr zum achten Mal hauptverantwortlich organisierte.

Sieger ohne seine afrikanischen Stammkräfte

Dass die Gäste aus Wales dann im Endspiel unterlagen, war für deren Coach Ian Lewis nicht weiter schlimm. Mit dem Gegner Bursaspor habe die beste Mannschaft gewonnen. Genauer gesagt: jene mit den technisch besten Spielern. Und das, obschon die Türken ohne drei Stammkräfte angereist waren. Diese, alle aus Afrika stammend, hatten Probleme mit dem Visum, erklärte Mehmet Özdemir, der zuständige Teambetreuer vom TSV Plattenhardt. Den besten Torwart stellte derweil die Waliser in Aaron Jones – und in Josh Maksimovic gemeinsam mit Gökalp Kahya von Bursaspor auch den erfolgreichsten Torschützen (beide je fünf Treffer),

Mit dem Turniersieg ist der Nachwuchs des türkischen Erstligisten Bursaspor, der jüngst die nationale Meisterschaft gewonnen hat und damit von September an in der U-19-Champions-League vertreten sein wird, seiner Favoritenrolle gerecht geworden. Mit drei Siegen in drei Gruppenspielen war der Mannschaft von Trainer Muzaffer Kabadayi der Einzug ins Halbfinale gelungen. Dort wurde der spätere drittplatzierte SSV Reutlingen mit 3:2 besiegt. Im Finale schließlich, das die künftige Frauen-Erstligaschiedsrichterin Melissa Joos (TV Echterdigen) leitete, reichte dem mit vier aktuellen U-19-Nationalspielern gespickten Ensemble ein von Kahya verwandelter Foulelfmeter zum 1:0-Sieg. Zuvor hatten die Türken schon dicke Chancen gehabt – auch durch Gagri Yasak, der als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet wurde.

„Keine Skandale – das ist das Wichtigste“

Insgesamt sahen die Zuschauer an den drei Spieltagen 50 Tore – doppelt so viele wie bei der Auflage 2016. Aber auch sonst zeigte sich der Turnierchef Christoph Dast einmal mehr zufrieden. „Alles ist rund gelaufen, es gab keine Skandale – das ist das Wichtigste“, sagte der 36-Jährige. Dass beim Finale rund 400 Zuschauer das Spielfeld säumten, hat ihn ebenso gefreut wie „das volle Haus“ bei der traditionellen Beachparty am Sonntagabend. Um kurz vor vier Uhr am Montagmorgen habe er das Gelände abgeschlossen. Auch fußballerisch konnten die eingeladenen Teams überzeugen, einzig Slask Wroclaw aus Polen und der slowakische Vertreter Stropkov seien ein wenig abgefallen. Für die Gastgeber selbst war das Turnier einmal mehr ein tolles Erlebnis und die nur knappe 0:2-Niederlage im Gruppenspiel gegen Bursaspor durchaus als Erfolg zu werten.

Für das kommende Jahr haben der SSV Reutlingen, der FC Thun, Bursaspor und auch die Auswahl aus Wales angekündigt, gerne wieder kommen zu wollen. Den Rückflug sollte der Teammanager Howells dann aber vielleicht erst für den Dienstag buchen.

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Aufrufe: 08.6.2017, 12:00 Uhr
Filder-Zeitung / Susanne DegelAutor