2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Es tut so langsam weh. Der SSV Reutlingen kann zu Hause nicht gewinnen. Maximilian Rohr (vorne) machte allerdings ein gutes Spiel.  Axel Grundler
Es tut so langsam weh. Der SSV Reutlingen kann zu Hause nicht gewinnen. Maximilian Rohr (vorne) machte allerdings ein gutes Spiel. Axel Grundler
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

SSV Reutlingen wartet weiter auf den ersten Heimsieg

Wieder kein Dreier - mit Bildergalerie und FuPa.tv-Highlights

Oberligist SSV Reutlingen kommt gegen den SV Oberachern nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus, wartet weiter auf den ersten Heimsieg.

Der SSV Reutlingen hat nun drei von 15 möglichen Punkten zu Hause geholt – eine unterirdische Bilanz. Der Gast blieb zum sechsten Mal in Folge unbesiegt, kassierte nach 406 Minuten wieder ein Gegentor, SSV-Keeper Milan Jurkovic musste nach 364 Minuten wieder hinter sich greifen.

Reutlingens Defensive stand gut, die Offensive war verbessert, aber nicht zielstrebig genug. SSV-Trainer Jochen Class hatte Maximilian Rohr für den verletzten Milisic ins Zentrum gestellt: Das Riesentalent erfüllte seine Aufgabe 100-prozentig, kann überall eingesetzt werden. Neu ins Spiel kamen Niang, Kuengienda, Plattenhardt und Schiffel. Seit Mai hatte Schiffel nicht mehr gespielt, nur eine Woche trainiert, doch er ist ein Gewinn, sorgte links für Gefahr. Niang und Avdic kamen leicht zurückhängend, man spielte variabel, geordneter als zuletzt. Der SSV erspielte sich zwei, drei Chancen – drei Mal so viel wie in Pforzheim. Der Gast kam eine Stunde lang kaum zum Schuss, Jurkovic hatte einen ruhigen Nachmittag, ehe ein Glückstreffer einschlug.

Schiffel hätte in der dritten Minute das 1:0 erzielen müssen. Er lief von links alleine aufs SVO-Tor zu, zog ab, ein Bein war dazwischen. Bei Niangs Kopfball war Guthleber auf dem Posten, ehe Kuengienda den Keeper prüfte. In der 37. Minute kam der Gast aus der Ortenau mal vors SSV-Tor, Herrmann vergab.

Auch nach der Pause hatte der SSV Halbchancen, so als Eiberger aus der zweiten Reihe abzog, auch Schiffels Kopfball hielt der Torwart. In der 54. Minute wurde Marcel Avdic nach Solo von Armbruster gelegt: Elfmeter. Avdic selbst schickte den Keeper ins falsche Eck – endlich eine SSV-Führung. Aber in der 62. Minute passte die sonst sichere SSV-Abwehr einen Moment nicht auf: Manuele Giardini, abseitsverdächtig, zog aus 16 Metern ab und der Sonntagsschuss passte genau. Jurkovic war machtlos. Wenig später kam Avdic zum Schuss, der Keeper wehrte nach vorne ab und Avdic jagte den Ball frei aus sechs Metern über das Tor. So blieb es beim für den SSV enttäuschenden 1:1. Oberachern erzielte das erste Tor überhaupt in Reutlingen, holte den ersten Punkt.

Milan Jurkovic erklärte: „Der Gast spielte die Freiburger Fußballschule, da hätte es noch Konter geben können. Wir lernen noch die Laufwege, das dauert.”

Der SSV hängt im Mittelfeld fest, die Liga ist ausgeglichen, Weinheim punktet jetzt auch. Einige SSV-Spieler können nicht so oft trainieren, der Beruf geht vor. Das Team hat sich verbessert gezeigt, vorne fehlt aber die Durchschlagskraft.

Gäste-Trainer Marc Lerandy hatte vor einem Jahr mit Offenburg ein 4:4 erreicht: „Wir hatten das Ziel, einen Punkt zu holen, das haben wir erreicht. Vor der Pause waren wir nicht präsent, nachher aggressiver.”

SSV-Trainer Jochen Class analysierte: „Wir hatten gute Chancen, hätten das 2:1 machen können, wurden mit einem Sonntagsschuss bestraft. Wir verloren nach gutem Beginn den Faden und nach dem 1:0 verloren wir ihn erneut. Spielerisch waren wir verbessert. Nun muss man auch Weinheim in der verrückten Liga ernst nehmen.“

Info Das für den heutigen Montag in Öschingen (18 Uhr) vorgesehene Testspiel SSV Reutlingen gegen eine südafrikanische Auswahl fällt aus wegen Visa-Problemen.

Aufrufe: 02.10.2017, 15:35 Uhr
SWP / Von Wolfgang GattikerAutor