SSV Reutlingen gastiert in Göppingen

Der SSV Reutlingen Fußball gastiert am Samstag bereits um 14 Uhr in Göppingen und möchte seine Serie ausbauen: auswärts gab es drei Siege und zwei Unentschieden, man ist unbesiegt.

Der 1. Göppinger SV hatte sieben Spiele nicht gewonnen, ehe man auf Kunstrasen den FC Nöttingen 4:0 besiegte und beim KSC II 2:2 spielte. Der ehemalige SSV-Stürmer Domenico Botta, der im Unfrieden ging, hat sich von seiner Kreuzbandoperation im Februar erholt und erzielte in letzter Minute das Ausgleichstor.

SV-Trainer Gianni Coveli kann auf vier weitere ehemalige SSV-Spieler bauen: Francis Ubabuike, Franco Petruso, Maximilian Frölich und Michael Renner. Die Filstäler holten Oubeyapwa (Stuttgarter Kickers), Arslan (Greuther Fürth) und Osipidis aus Nürtingen, haben das Ziel Klassenerhalt. Oliver Stierle ist der Abwehrchef.

SSV-Spieler Jonas Vogler hofft: „Wir verloren gegen die TSG Balingen unglücklich, hätten mehr verdient gehabt, vergaben aber Chancen. Nun müssen wir eben wieder auswärts punkten. Auf fremden Plätzen haben wir bisher gut gepunktet, holten elf von 15 Punkten.” Pierre Eiberger meint: „Das wird ein Spiel auf Augenhöhe gegen Ubabuike, der will alles geben, aber wir müssen unsere Chancen besser verwerten. Wir haben ja gut gespielt, spielen uns Chancen heraus, das ist positiv, aber wir belohnen uns nicht. Vielleicht haben wir auch mal das Glück, das Balingen hatte. Vom Lob des TSG-Trainers können wir uns nichts kaufen, wenn es auch ehrlich gemeint war.”

SSV-Trainer Jochen Class atmete auf: „Milan Jurkovic kann spielen. Er wurde nach Platzwunde in der Kabine von Dr. Gunnar Teucher genäht, wollte nicht mehr spielen, ihm ging es nicht gut. Das war logisch und vernünftig. Doch nun ist er heiß und steht im Kasten. Dirk Prediger konnte auch trainieren, ist im Kader – ihn hätten wir am Freitag am Schluss brauchen können. Lukas Hartmann hat Pech: Nach seiner Verletzung lag er mit Grippe im Bett, wurde zurückgeworfen.”

Der SSV-Kommandogeber sieht eine Entwicklung: „Meine Jungs lernen und haben vieles gut umgesetzt. Wir haben alles analysiert, hatten Großchancen, die man einfach machen muss. Deshalb haben wir am Montag 90 Minuten Torschuss-Training absolviert, da flogen die Bälle nur so ins Netz. Wir haben auch die Eins zu Eins-Situationen im Lauf gegen den Torwart geübt. Wir haben gegen Walldorf und Backnang schlecht gespielt, sonst immer mitgehalten, auch mit den Spitzen-Teams, das gibt Hoffnung. Alle Spieler haben sich weiterentwickelt.”

Class weiter: „Das gilt auch für die A-Jugendspieler. Kynast und Colic waren im Kader, Methner spielte in der Zweiten, ich habe lange mit ihm gesprochen. Das ist ein Riesensprung von der A-Jugend-Verbandsstaffel zur Männer-Oberliga. Das sehen auch die Jungs so, die wir behutsam aufbauen.”

Arbeit gegen den Ball

Göppingen werde wohl kompakt stehen, auf Konter aus sein, die hätten viel Qualität, wie der SSV auch, der auch gut gegen den Ball arbeiten müsse.

Spieler wie Kuengienda und Prediger sind stark im Beruf eingespannt, der hat Vorrang. Sie können nicht wunschgemäß trainieren. Class verteidigte auch Schramm, der eine Aufgabe übernahm, die das Innenverteidigerpaar absolvieren sollte. Di Biccari war jetzt auch krank, Einsatz unsicher. Aber Class vertraut den Spielern, will wenig wechseln, wobei bei ihm Trainingsleistungen eine große Rolle spielen. Das Team zeigte zuletzt viel Einsatz, eine Top-Einstellung gepaart mit Disziplin – nur die Chancenverwertung ist das Manko seit Wochen.

Trainer Class weiß: „Wenn nur die Großchancen verwertet werden, wir die Vorgaben gut umsetzen, ist alles drin, wenn der Gastgeber auch motiviert ist und Ubabuike alles raushauen wird. Wir müssen cleverer und cooler spielen, haben ein Konzept, einen Plan, der sollte aufgehen.”