2024-05-08T14:46:11.570Z

Vereinsnachrichten
Zweikampf zwischen Marvin Pieringer vom SSV (links) und Lorik Bunjaku. Pieringer erzielte sein erstes Oberliga-Tor.  Grundler
Zweikampf zwischen Marvin Pieringer vom SSV (links) und Lorik Bunjaku. Pieringer erzielte sein erstes Oberliga-Tor. Grundler
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SSV macht halbes Dutzend voll

Aufatmen beim SSV Reutlingen

Fußball-Oberligist SSV Reutlingen schlägt die TSG Weinheim hoch mit 6:2 (2:2).

Aufatmen beim SSV: Nach dem 6:2-Kantersieg gegen das Schlusslicht nach magerer ersten Hälfte hat man 20 Punkte und ist auf dem Weg ins Mittelfeld. Es war der zweite Heimsieg, aber vor der Pause hatte man mit dem schnellen Yigzaw Tesfagaber seine Probleme.

Der Neuling setzte Nadelstiche, der SSV musste auf der Hut sein, es gab zu viele Patzer in der Abwehr - da hätte der Neuling auch noch das eine oder andere Tor erzielen können, der SSV freilich auch. Rill hatte vierfach ausgwechselt: In der Anfangsformation fehlten Schiffel (verletzt), Prediger, Kuengienda und Plattenhardt. Neu kamen Pieringer, Lübke, Vogler und Schneider. Die Gäste, die nichts zu verlieren haben (Trainer Schmitt: „Wir lernen in der Oberliga in jedem Spiel”) vergaben zwei Konterchancen, der SSV aber auch und in der 17. Minute klingelte es: nach Eiberger-Ecke stupfte Marvin Pieringer den Ball über die Linie. Es war das erste Tor für den A-Jugendlichen, ein Abstauber.

Zu kurzer Rückpass

Schneider hätte wenig später das 2:0 machen können, ja müssen, als er alleine vor Cetin auftauchte, aber an ihm hängenblieb. Dann kam ein Konter über den pfeilschnellen Tesfagaber: Jurkovic eilte heraus, schoss den Torjäger an, der alleine aufs leere Tor zulief. Es kam noch schlimmer. Lübke leistete sich einen zu kurzen Rückpass: Ole Gaertner schnappte sich den Ball, hob ihn elegant über den herauseilenden Jurkovic und lochte ein: 1:2 - ein Dämpfer, eine Überraschung kündigte sich an. Aber der SSV kam zurück, ließ den nötigen Biss und Einsatzwillen erkennen: nachdem ein Milisic-Tor aberkannt wurde (Hand) konnte Marcel Avdic doch noch das äußerst wichtige 2:2 in der Nachspielzeit der ersten Hälfte erzielen, als er aus 16 Metern flach ins Eck einschoss. Für SSV-Fußball-Boss Michael Schuster war klar: „Das Tor war ganz wichtig, nicht mit Rückstand in die Kabine zu gehen, denn die erste Halbzeit war ganz schwach.”

Dann kam ein anderer SSV aus der Kabine - Trainer Rill hatte Kuengienda und Plattenhardt gebracht - das Team hielt zusammen. Jeder setzte sich für den anderen ein. In der 50. Minute segelte eine Eiberger-Ecke an den zweiten Pfosten. Dort stand Maxi Rohr, der nahm den Ball volley: Tor und klasse. Cetin hatte zuvor einen Avdic-Schuss toll pariert.

Dann erfolgte wohl die Vorentscheidung, als Pieringer im Strafraum den Ball zu Raphael Schneider passte, der einlochte: 4:2. Schneider lief noch alleine auf das TSG-Tor zu, traf den Pfosten - das muss auch ein Tor sein.Weinheims Bemühungen waren eingestellt worden, der SSV setzte entschlossen nach: Luca Plattenhardt erzielte ein Traumtor: er wollte von der Eckfahne flanken, der Ball wurde immer länger und schlug oben im Eck ein :traumhaft. Onesi Kuengienda machte dann das halbe Dutzend mit seinem achten Saisontor voll, als Eiberger die Vorarbeit leistete.

Nach der Pause war man kompakter, energischer mit Biss - die Gäste aber hatten auch nachgelassen. Nach zwei Niederlagen kam der SSV dank Rills Taktikspielchen in die Erfolgsspur zurück, muss nun auswärts zweimal nachlegen.

Gäste-Trainer Christian Schmitt meinte: „Die Standards machten den Unterschied. Wir setzten Nadelstiche, meine Jungs - alle sind ab Jahrgang 1996 - lernen hier im tollen Stadion, wir ärgerten den SSV, boten Paroli, verteidigiten schlecht mit Fehlern, zeigten aber Moral.”

SSV-Coach Andy Rill gab zu Protokoll: „Ich hatte mir die erste Halbzeit anders vorgestellt, der Faden war gerissen, wir lagen zurück und wichtig war das 2:2 vor der Pause- wir zeigten uns als ein Team,wurden für den Einsatz belohnt. Ich bin ein Trainer der Transparenz, alle müssen Vollgas-Fussball spielen und ich schaue eben aufs Training und stelle danach auf.”

In Sachen Trainer sind noch zwei Kandidaten im Rennen, es müssen noch Details geklärt werden (Finanzen). Ursprünglich waren 20 Anfragen eingegangen - die meisten waren finanziell nicht machbar.

So spielten sie

SSV Reutlingen: Jurkovic - Maier( 70.Schramm), Milisic, Vogler, Lübke ( 46.Plattenhardt) - Eiberger, Rohr,Di Biccari(46.Kuengiebda),Schneider-Pieringer (80.Colic), Avdic

TSG Weinheim: Cetin - Königsmann, Bunjaku,Glässer(58.Goudar),Roumeliotis-Engel( ab 55. Njie),Yahaya,Köse,Schneider-Tesfagaber( 70.Friedrich) ,Gaertner

Zuschauer: 802

Ecken: 11:2

Gelb: Königsmann

Schiri: Dennis Bauer (Schorndorf)

Tore: 1:0 Pieringer( 17.), 1:1 Tesfagaber( 29.), 1:2 Gaertner ( 39.), 2:2 Avdic( 45.), 3:2 Rohr( 50.), 4:2 Schneider( 62.), 5:2 Plattenhardt( 76.), 6:2 Kuengienda ( 88.)

Interessant: Beim SSV gab es sechs verschiedene Torschützen.

Aufrufe: 019.11.2017, 08:35 Uhr
Südwestpresse / GattikerAutor