2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Reutlingens Cristian Gilés Sanchez (re.) wurde für seine Rote Karte gegen Bissingen für acht Spiele gesperrt. Dem nicht stattgegeben Einspruch gegen das Strafmaß folgte ein Internet-Shitstorm.   Eibner
Reutlingens Cristian Gilés Sanchez (re.) wurde für seine Rote Karte gegen Bissingen für acht Spiele gesperrt. Dem nicht stattgegeben Einspruch gegen das Strafmaß folgte ein Internet-Shitstorm. Eibner
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Sperre für Cristian Gilés Sanchez: Das Internet und seine Tücken

Reutlingens Stürmer Cristian Gilés Sanchez erhielt im Oberliga-Spiel zwischen dem SSV 05 und dem FSV 08 Bissingen die Rote Karte für ein Tätlichkeit, die er an einem Gegenspieler beging. Beim Verlassen des Spielfeldes warf der Spanier dann noch einen Plastikstuhl in Richtung Bissinger Bank und soll dort auch noch einen Verantwortlichen bespuckt haben. Gilés wurde daraufhin vom Sportgericht des Württembergischen Fußballverbandes (WFV) für acht Spiele gesperrt.

Die Verantwortlichen des Kreuzeiche-Clubs legten Einspruch gegen die Höhe der Sperre ein, dem in der vergangenen Woche dann nicht stattgegeben wurde.

Auf der Facebook-Seite des SSV Reutlingen 05 Fußball kochten daraufhin die Gemüter hoch und zahlreiche User beschwerten sich über die Intransparenz des Verbandes, sprachen sogar von mafiaähnlichen Zuständen und witterten eine Verschwörung. Der WFV ließ dies nicht unkommentiert und äußerte sich mit einem Post auf der Reutlinger Facebook-Seite:

„Am besten lassen wir die Anhänger des SSV Reutlingen zukünftig selbst über die Höhe des Strafmaßes entscheiden. Mal sehen, wie dann eine Tätlichkeit, Anspucken und Stuhlwerfen bewertet werden. Oder die Ohrfeige eines Reutlinger „Fans“ gegen einen auf dem Platz stehenden, gegnerischen Spieler. Ist es nicht eher so, dass der Verein solche Exzesse vermeiden bzw. sich ganz klar gegen dieses Verhalten positionieren sollte? Wenn sich der SSV aufs Fußballspielen konzentriert, dann wäre der Aufstieg in Reichweite und ALLE wären glücklich!“

Hohn und Spott für den WFV

Die Internet-Gemeinde reagierte mit Hohn und Spott für den Facebook-Post des Verbandes und stellte die Neutralität in Frage. Kommentare wie „habe zur Sicherheit einen Screenshot gemacht. Bin schockiert wie ‚neutral’ ihr euch verhaltet“ oder „Lieber WFV, wie kann man sich denn auf Facebook als neutrale Organisation zu so einem Post hinreißen lassen? Die Sperre und den Punktabzug lass ich jetzt mal bewusst außen vor. Aber findet Ihr diese Wortwahl wirklich angemessen? Wie ein kleines Kind macht ihr einen auf beleidigte Leberwurst, weil euch ein paar Kommentare in den sozialen Medien nicht gefallen? Ernsthaft? Nur noch erbärmlich“ wurden innerhalb weniger Stunden mehrere hundert Mal aufgerufen, geteilt oder mit einem „Like“ ausgestattet.

Aufrufe: 05.11.2018, 08:54 Uhr
SWP / Matthias JedeleAutor