2024-04-16T09:15:35.043Z

Vereinsnachrichten
Raphael Schneider vom SSV Reutlingen Fußball (Mitte) scheint sich im Angriff einen Stammplatz erkämpft zu haben.  Baur
Raphael Schneider vom SSV Reutlingen Fußball (Mitte) scheint sich im Angriff einen Stammplatz erkämpft zu haben. Baur
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Ricciardi verlangt mehr Gier

Oberliga: SSV Reutlingen - Neckarsulmer Sport-Union (Fr., 19:30 Uhr)

Am heutigen Freitag plant der SSV Reutlingen Fußball den ersten Heim-Dreier und das im vierten Spiel auf eigenem Rasen. In der Heimtabelle liegt der SSV auf dem 16. Platz, Neckarsulm hat aber auswärts auch erst einmal gewonnen.

SSV-Kapitän Pierre Eiberger, mit drei Toren bester Schütze bisher, sagte: „Der Sieg in Sandhausen wird vergoldet, wenn wir nun endlich zu Hause drei Punkte holen. Wir wollen eine kleine Serie starten.” Bei den Zuschauerzahlen liegt der SSV zum erstenmal seit Jahren hinter Villingen auf dem zweiten Platz - Freitagsspiele sind auch nicht der Hit, wenn das Wetter nicht passt wie zuletzt.

Mit Plattenhardt, Jurkovic und Rohr waren nur drei Spieler in allen 540 Minuten auf dem Platz, das heißt, man ist noch in der Findungsphase. Neckarsulm verlor im Vorjahr in Reutlingen 0:1, siegte zu Hause mit drei Barini-Toren 5:3. Bei den Gästen lobt man das tolle Umfeld, das sei in der Oberliga einmalig. Da mache es Spaß, vor einer solchen Kulisse zu spielen.

Trainer Thorsten Damm möchte nicht mit leeren Händen heimfahren, baut auf Bellanave, Hemmerich, Susser, Öztürk, Schneckenberger, aber Romano fällt nach Mittelfußbruch aus. SSV-Sportdirektor Giuseppe Ricciardi meint: „Wir müssen kompakter stehen, ich will die Gier nach dem Sieg sehen, bei diesem Rahmen muss man voll motiviert sein. In der letzten Saison gab es acht Heim-Niederlagen, jetzt schon wieder zwei, das müssen wir ändern. Das ganze ist Kopfsache, ich will Laufbereitschaft sehen, dazu müssen wir Zweikämpfe annehmen und gewinnen. Das Umschaltspiel muss sich verbessern, ich sah in Sandhausen viele gute Ansätze, darauf kann man aufbauen. In Sandhausen war es ein guter Anfang.”

Tom Schiffel ist noch eine Woche krank geschrieben, Lukas Hartmann hat Adduktorenprobleme, Rouven Wiesner war beruflich engagiert, aber Magnus Haas und Dirk Prediger trainieren wieder. Jochen Class sah ein sehr intensives Training, vor allem auch die Spieler, die nicht von Beginn an spielten, hätten Gas gegeben, sich voll reingehängt, das gefiel dem Coach: „Ich stelle nicht nach Namen auf, nein, die Trainingsleistungen und Eindrücke sind entscheidend, da haben sich einige empfohlen.”

Class zählt Neckarsulm zu den Top-Vier der Liga, was die Ergebnisse - zuletzt ein 3:0 gegen den KSC - bestätigen und er lobt: „Ich kann Jurkovic um drei Uhr in der Nacht aufwecken, der ist sofort voll da. Rohr ist auswärts sehr stark, zu Hause gab es noch Schwankungen und Lübke ist ein Allrounder, der sich blendend engagiert. Wir haben einen Plan, möchten den ersten Heim-Dreier, haben einiges angesprochen und geändert. Natürlich gefielen Niang und Schneider als Sturm-Duo, aber auch Kuengienda hat gut gespielt. Das Umschaltspiel muss aber effektiver werden, wir dürfen einfach keine Bälle im Mittelfeld verlieren. Wir machten den Gegnern zu viele Geschenke, auch das muss sich ändern, wir müssen konsequenter mit mehr Durchschlagskraft auftreten. Die Fehler wurden analysiert.”

Es gibt ja keinen Grund, die neu formierte Abwehr - Vierer-Kette mit Schramm, Vogler, Milisic und Plattenhardt - zu ändern. Das zu Null soll jetzt auch an der Kreuzeiche klappen. Aber über allem steht die Sehnsucht nach dem ersten Heimsieg.

Aufrufe: 015.9.2017, 00:00 Uhr
Südwestpresse / Wolfgang GattikerAutor