2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Der SSV-Vorsitzende Michael Schuster ist sicher, dass in der kommenden Saison sein Klub noch in der Oberliga spielt.
Der SSV-Vorsitzende Michael Schuster ist sicher, dass in der kommenden Saison sein Klub noch in der Oberliga spielt.
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SSV Reutlingen muss nach unten schauen

Oberliga: Vorstand Michael Schuster: „Wir wollen und werden die Liga halten"

Fußball-Oberligist SSV Reutlingen steckt, ähnlich wie im Vorjahr, wieder im Kampf um den Klassenerhalt.

Beim SSV Reutlingen geht es unruhig zu, man steckt wieder, wie im Vorjahr, im Abstiegskampf. SSV-Mittelfeldakteur Pierre Eiberger hofft: „Ein Punkt in Ravensburg würde uns helfen. Es ist ja Wahnsinn, was wir für Chancen auslassen und völlig unnötig gegen die Kickers verlieren. Nach Ravensburg kommen mit Neckarelz, Sandhausen II, Walldorf II und Offenburg Gegner, die auf Augenhöhe sind – da müssen wir den Grundstock zum Klassenerhalt legen.“

Eiberger nimmt seinen Coach Jochen Class in Schutz: „Was kann ein Trainer machen, wenn wir Chancen am Fließband versemmeln? Wir stehen doch voll hinter Class. Klar, wenn ein Spieler nicht spielt ist er sauer, nicht gut auf den Coach zu sprechen – das ist normal.“ Im Training stimme alles. Andreas Rill unterstützt, wie Andreas „Bobo“ Mayer den Trainer. Eiberger klipp und klar „Es gibt keine Kritik am Trainer, der alles gibt, wir sind gefordert.”

Fußball-Boss Michael Schuster dazu: „Ich weiß nichts von Spielern, die gegen Class sind. Natürlich ist man unzufrieden, aber Class ist unser Trainer, hat Vertrag bis 2018, macht seine Sache gut. Es zieht sich wie ein roter Faden durch: Auch bei Isik und Donkov hatten wir eine tolle Vorbereitung und dann lief in den Punktspielen nichts. So wie jetzt.”

Denkt man an den Abstieg? Schuster dazu: „Wir sind mitten drin, doch wir wollen und werden die Oberliga halten. Doch ein Abstieg, siehe VfB oder Freiberg, kann sich auch reinigend auswirken. Das wollen wir aber nicht, wir könnten sonst auf dem Nebenplatz spielen. Auch die Zweite ist noch nicht abgestiegen.”

Schuster hofft: „Wenn alle ihr Leistungsvermögen abrufen und zwar zu 100 Prozent, können wir jeden schlagen, aber vier bis fünf Spieler waren zuletzt nicht in Top- Form, und 70 Prozent reichen eben nicht. Es ist auch eine Frage der Qualität. Einige sind im Loch, kommen kaum raus. Ein Schachtschneider war ja noch nie richtig fit. Wir haben eben nicht die Mittel wie andere, die sich Spieler leisten können und die Liga wird immer stärker.”

Der Hauptsponsor Deutsche Öl und Gas-SG hatte Vertrag bis Juni, ist im Januar ausgestiegen. Statt 100 000 Euro zahlte er 60 000, da blieb ein Loch von 40 000. Schuster zu diesem Thema: „Wir haben jetzt die DVAG mit Jörg Wahlert als Hauptsponsor, 16 neue kamen, füllten das Loch, aber es wären eben 40 000 Euro gewesen, die wir hätten brauchen können. Balingen hat uns überholt. Da hat die KSK den Vertrag um fünf Jahre verlängert, wir haben nicht einen Sponsor, der fünf Jahre verlängert.”

Vom Etat her (320 000 Euro) liege der SSV Reutlingen im letzten Drittel. Spieler würden gerne kommen, aber eben nicht zu den finanziellen Bedingungen. Da zahlen fast alle mehr, weil sie bessere Sponsoren haben. So hat Ravensburg einen Etat von 650 000 Euro, mehr als das Doppelte gegenüber dem SSV. Der SSV Ulm 1846 Fußball hat eine Liga höher einen Etat von 1,7 Millionen. Das sind imposante Zahlen, von denen Schuster nur träumen kann. Der SSV Reutlingen braucht Sponsoren, die ihn konkurrenzfähig machen.

Im sportlichen Bereich ist Class verantwortlich, kann gegen die schwache Chancenauswertung nichts machen. Die Spieler haben mit ihren Leistungen auch keinen Grund, Kritik zu äußern, müssen jetzt den Hebel in Ravensburg umlegen.

Aufrufe: 08.3.2017, 07:57 Uhr
Südwestpresse / Von Wolfgang GattikerAutor