2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
SSV-Trainer Andreas Rill konnte in Karlsruhe nicht zufrieden sein. Sein Team ging am Ende unter.  Baur
SSV-Trainer Andreas Rill konnte in Karlsruhe nicht zufrieden sein. Sein Team ging am Ende unter. Baur
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SSV Reutlingen geht in der Schlussphase in Karlsruhe unter

Oberliga: Gegentore in der Schlussphase

Oberliga: Karlsruher SC II - SSV Reutlingen 4:1 (1:1). Bis zur 81. Minute steht es 1:1, dann brechen die Dämme.

Nach acht sieglosen Spielen mit zwei Punkten platzte beim abstiegsbedrohten Karlsruher SC II nach dem 1:1 in Villingen der Knoten, als man den SSV Reutlingen Fußball gestern sicher mit 4:1 abfertigte, wenn auch KSC-II-Trainer Bajramovic lange auf den Sieg warten musste.Viele der 200 Zuschauer hatten mit einem Remis gerechnet. Freilich sah es danach aus, als ob der KSC II nach der Pause auch ein spielerisches Übergewicht hatte. Der SSV war einfach nicht clever und abgezockt, konnte das 1:1 nicht über die Zeit retten, als man sich ausspielen ließ, Lücken offenbarte, nicht eng am Mann stand. Das nützten die Karlsruher gnadenlos aus, doch es gibt eben beim KSC II das Damoklesschwert, dass die U23 nach der Saison abgemeldet wird. Der SSV tritt auf der Stelle, nach einem guten Spiel gegen den FC Nöttingen (2:0) folgte nun wieder ein schwächeres, wobei auch die Vorgaben nicht immer gut umgesetzt wurden. Der SSV Reutlingen hat im Jahr 2017 nur noch ein Heimspiel gegen Schlusslicht TSG Weinheim, aber drei Spiele auswärts in Villingen, Bahlingen und Ravensburg. Trainer Andreas Rill musste umstellen, denn die Erkältungs- und Grippewelle verhinderte den Einsatz von Avdic, Vogler und Schiffel, was eine Schwächung darstellte.

So spielte die Viererkette mit Maier, Wiesner, Miletic und Plattenhardt. Di Biccari wurde als Sechser mit Rohr aufgeboten, Schramm spielte links, daneben war Methner dabei und vorne war Eiberger offensiv und Kuengienda sollte treffen. Auf der Bank saßen noch Traub, Haas, Springer, Colic und Schneider. Das Reutlinger Team wurde umgebaut, aber die Spieler, die hereinkamen, haben auch Ansprüche. Man begann gut, aber Gästekeeper Milan Jurkovic (in der Vorwoche beim Wandern in Oberstdorf) holte Luibrands Schuss toll aus dem Winkel, ehe ein Traumpass von Di Biccari Kuengienda erreichte, der Semmle keine Chance ließ: 1:0-Führung mit seinem siebten Saisontor.

Doch die Führung hielt ganze acht Minuten: die Reutlinger produzierten eine Ecke, der Ball kam auf den Kopf des ehemaligen SSV-Spielers Valentin Vochatzer, der unbedrängt einköpfen konnte, obwohl er körperlich kein Riese ist. Der KSC II hatte in der Vorsaison beide Spiele gegen die Reutlinger gewonnen, jetzt war der SSV auf Augenhöhe, wobei der tiefe Platz nicht viel zuließ: Kampf und Einsatz waren Trumpf. Die Gäste hatten Standschwierigkeiten, die falschen Schuhe an, was Co-Trainer Volker Grimminger maßlos ärgerte.

Die 200 Zuschauer im Wildpark hatten ein ausgeglichenes Spiel gesehen. Beide Teams hatten sich neutralisiert, Chancen waren auf beiden Seiten Mangelware. Die KSC-II-Spieler waren technisch stark, doch der SSV hatte gut begonnen, verlor dann den Faden, spielte nicht konsequent, hat den Plan laut Rill nicht eingehalten.

Nach der Pause gab es kaum Chancen, das Spiel plätscherte dahin, es sah nach Punkteteilung aus. Doch dann spielten sich die Blau-Weißen schön durch, der SSV bot Lücken, war nicht eng am Mann und Christoph Batke traf in der 81. und 85. Minute zwei Mal in vier Minuten. Dazu kam noch in der 89. Minute das 4:1 durch Tim Fahrenholz – drei Gegentore in acht Minuten, eine bittere Pille.

Gästetrainer Andreas Rill kommentierte wie folgt: „80 Minuten war ich zufrieden, dann kamen die zehn Minuten, als der KSC II, mit sechs Drittliga-Profis angetreten, alles klar machte. Dies geschah, weil wir keine Ordnung mehr hatten, nicht mehr gut gegen den Ball spielten, jegliche Zweikampfstärke vermissen ließen. Wir waren offen, wurden vom KSC II ausgekontert, hatten nach gutem Beginn einen Gang zurückgeschaltet, kassierten ein dummes Standardtor.“

Rill erklärt weiter: „Die Balleroberung wurde nicht mehr intensiv durchgeführt. Wir schaffen es nicht, zwei gute Spiele in Folge zu liefern. Nach den Einwechslungen ging die Ordnung verloren, das brachte nichts. Natürlich fehlten uns drei Stammspieler, aber die Hintenstehenden konnten zeigen, was sie können und haben ihre Chancen nicht genutzt.”

SSV-Sportdirektor Giuseppe Ricciardi meinte: „Da muss man eben cleverer spielen, das 1:1 nach Hause schaukeln. Aber wir kassierten drei Tore, die herausgespielt waren, da haben wir einen Punkt hergeschenkt. Nach gutem Start fehlten dann zehn Prozent, das war zu wenig wie in Göppingen. Nach der Pause hatten wir kaum Chancen. Wir müssen im Kopf bereit sein, wurden gnadenlos bestraft. Das nützten die KSC-Talente aus.“

Ricciardi ergänzt: „Wir standen nicht eng am Mann, das war eine Fehlerkette bei den Toren. Nach einem guten Spiel folgte ein schlechtes, es fehlt die Konstanz. Die Jungs hätten doch unbedingt den zweiten Sieg in Folge wollen müssen. Es gibt trotz den fehlenden drei Akteure keine Ausreden mehr. Wir waren an der Niederlage selbst schuld.”


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Aufrufe: 06.11.2017, 09:40 Uhr
SWP / Wolfgang GattikerAutor