Ein Sieg des Willens

In den ersten 15 Minuten sahen die 60 Zuschauer wenig Gutes: Waxweiler besaß zunächst die bessere Spielanlage und ging folgerichtig nach 35 Minuten in Führung, nachdem Christian Trapp im Mittelfeld einen Ball erobert hatte, zwei Gegenspieler mit kurzen Bewegungen aussteigen ließ und sein abgefälschter Distanzschuss im Netz zappelte. Erst danach wurde Pronsfeld aktiver und auch torgefährlicher. Ein Freistoß von Nils Wonner lenkte SVW-Keeper Thomas Drautzburg zur Ecke. Nach diesem Eckball traf Andreas Winkelmann nur den Pfosten. Erneut war es Wonner, dessen Freistoß Winkelmann um Haaresbreite verpasste.

Starker Regen, unangenehme Windböen

Probates Mittel auf dem glitschigen Boden waren Distanzschüsse. Und von diesen machten die Gäste im ersten Abschnitt weiterhin reichlich Gebrauch. So versuchten sich erneut Trapp, aber auch Kevin Theis, Dennis Niesen und Boris Niesen. Sie nutzten zudem den Vorteil des nicht unerheblichen Rückenwinds. Weil Pronsfeld gallig und im Gegenpressing blieb, erlief sich Simon einen langen Ball von Maximilian Hormes und schob diesen ins lange Eck zum Ausgleich ein – 1:1 (45.). Im zweiten Abschnitt intensivierte die Heimelf ihre Offensivbemühungen. Im stärker werdenden Regen, der mit unangenehmen Windböen gepaart war, waren es erneut die langen Bälle, die einerseits Gefahr heraufbeschworen, andererseits den jeweiligen Adressaten nicht erreichten.

Drautzburg verhindert Schlimmeres

Doch Pronsfeld hatte die Körner, die Waxweiler in den letzten 20 Minuten nicht mehr besaß. Ein langer Ball von Edmund Peters in die Schnittstelle ließ Winkelmann die zwei Schritte schneller sein als sein Gegenspieler, als er die Kugel mit Vollspann ins lange Eck zur Pronsfelder Führung schob – 2:1 (70.). Die Elf von Trainer Florian Götz gab sich nicht auf, versuchte alles, doch der finale Abschluss blieb ihr versagt. Markus Brandenburgs 20 Meter-Schuss strich um zwei Meter am von Thomas Michels ausgezeichnet gehüteten Kasten vorbei, doch nur fünf Minuten später sorgte Simon für die Entscheidung. Winkelmann gewann 30 Meter vor dem Waxweiler Tor ein Kopfballduell, verlängerte ganz stark mit der Stirn auf Simon, der sich erneut durchsetzte und den Ball unter die Latte wuchtete – 3:1 (80.). Die Gäste durften sich bei Keeper Drautzburg bedanken, dass die Niederlage erträglich blieb, denn Simons Freistoß aus fast 35 Metern lenkte der Gästetorwart spektakulär um den Pfosten. Die letzte Chance der Gäste, zu verkürzen, vergab Trapp, dessen Kopfball Michels im Pronsfelder Tor parierte.

Extra-Lob für Thomas Simon

Florian Götz, der Coach des Tabellenelften, konstatierte: „Wir haben uns in der zweiten Halbzeit den Schneid abkaufen lassen und dabei auch zwei individuelle Fehler gemacht. Wir bekamen Winkelmann und Simon einfach nicht gut verteidigt. Pronsfeld war in diesen Phasen präsenter und griffiger, wir haben den Kampf dann nicht mehr so angenommen.“ Sein Pendant Thomas Schon freute sich nach drei sieglosen Partien über einen Dreier und den Sprung ins gesicherte Mittelfeld: „Wichtig war, noch vor der Halbzeit mit dem Ausgleich zurückzukommen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann mit mehr Einsatz und Leidenschaft gespielt und uns den Sieg so auch verdient. Stark, wie unser Kapitän Thomas Simon auf die Zähne gebissen hat. Er ist ein Kämpfertyp und hat damit die ganze Mannschaft mitgerissen. Doch es war auch ein Sieg des Willens von der gesamten Mannschaft.“

SG-Trainer Thomas Schon:

SG Pronsfeld / Lünebach – SV Waxweiler 3:1
SG Pronsfeld / Lünebach: Thomas Michels - Benedikt Sepp, Christoph Sepp, Nils Wonner, Edmund Peters, Markus Pütz (80. Moritz Glandien), Thomas Frank (83. Pascal Leick), Andreas Mertens, Maximilian Hormes, Andreas Winkelmann (89. Philip Hermes), Thomas Simon
SV Waxweiler: Thomas Drautzburg - Ricardo Westenberger, Moritz Telkes, Jochen Hilgers, Kevin Theis, Boris Niesen, Ingo Hack, Dennis Niesen, Lucas Müller, Istvan Kanabe, Christian Trapp
Schiedsrichter: Daniel Schmitz (Mehren) - Zuschauer: 60
Tore: 0:1 Christian Trapp (35.), 1:1 Thomas Simon (45.), 2:1 Andreas Winkelmann (70.), 3:1 Thomas Simon (80.)