2024-03-28T15:56:44.387Z

Analyse
Das Debüt des Glötter Neuzugang Milan Nikolic (rechts) endete mit einer Niederlage. Nach dem Bezirksliga-Abstieg sind die Lilien noch punktlos.
Das Debüt des Glötter Neuzugang Milan Nikolic (rechts) endete mit einer Niederlage. Nach dem Bezirksliga-Abstieg sind die Lilien noch punktlos. – Foto: Benjamin Rößle

Der Fehlstart ist perfekt

Glött hilft auch ein Ex-Profi nichts +++ Spitzenteams sind für den FC Lauingen zu stark +++ Neumünster weiter punktlos. Gundelfinger U23 kassiert ein zweifelhaftes Gegentor

Viel vorgenommen hatte sich zuletzt die SSV Glött nach dem spielfreien Wochenende in der Kreisliga West. Noch zu Beginn der Partie in Ellzee schien es auch, als könnten die Blau-Weißen einen Schritt in die richtige Richtung gehen. Doch kaum war die eigene Führung erzielt, fiel das Team in die alten, fehlerbehafteten Verhaltensmuster zurück.

Auch Neuzugang Milan Nikolic konnte bei der 1:3-Niederlage keine Kehrtwende herbeiführen. Der serbische Ex-Profi lief zunächst als Innenverteidiger auf, musste dann aber im zweiten Abschnitt als Stürmer mit anschauen, wie sich die SSV-Defensive mehr und mehr auflöste. Trainer Stefan Schneider war nach dem Spiel bedient: „Das sind richtig billige Gegentreffer, die wir kassiert haben. Wir schenken uns die Dinger momentan immer wieder selbst ein. Über weite Strecken der ersten Halbzeit waren wir die klar bessere Mannschaft, hatten eigentlich alles im Griff – und dann gibst du diese Partie so aus der Hand. Das ist unglaublich und darf uns in dieser Weise einfach nicht passieren.“ Schneider, so scheint es, steht vor seiner schwierigsten Amtszeit als Lilien-Coach.

0:3 lautete das Negativergebnis für den FC Lauingen bei der SpVgg Wiesenbach. „Sicherlich kam in der ein oder anderen Situation der letzte Ball nicht an und die SpVgg hatte auch mehr Ballbesitz. Dennoch hätten wir gleich zu Beginn des Spiels in Führung gehen können. Und die beiden Freistöße, nach denen die Gegentreffer gefallen sind, pfeift zweifelsfrei auch nicht unbedingt jeder Schiri“, sagt FCL-Sportleiter Joachim Hauf: „Dennoch, jetzt gilt es, nach vorne zu schauen, zumal die drei Niederlagen alle gegen Teams waren, die voraussichtlich um den Aufstieg in die Bezirksliga spielen. Zudem spiegeln unsere Ergebnisse nicht die Einstellung und die gezeigte Leistung wider.“

Referee Markus Casazza (rechts) zückte die gelb-rote Karte gegen den Gundelfinger Elias Oberling. Doch es gab noch eine ganz andere Szene, bei der der Referee in die Kritik geriet.
Referee Markus Casazza (rechts) zückte die gelb-rote Karte gegen den Gundelfinger Elias Oberling. Doch es gab noch eine ganz andere Szene, bei der der Referee in die Kritik geriet. – Foto: Walter Brugger

Mit der U23 des FC Gundelfingen verlor auch die dritte Mannschaft aus dem Dillinger Landkreis-Trio in der Kreisliga West (1:3 beim TSV Ziemetshausen). Vorentscheidend war dabei ein Treffer kurz vor der Pause. Zwei Ziemetshauser standen zur Ausführung des Freistoßes parat, Referee Markus Casazza hatte bereits angepfiffen. Da ging einer der Hausherren zum Ball, warf ihn über den eigenen Kopf in die Höhe und legte die Kugel dann auf den Boden. Sein Mitspieler Nicolai Miller befand sich bereits im Anlauf und fand gegen die verdutzt dreinblickenden Gundelfinger mit der Freistoßflanke den Kopf von Stefan Endres – 2:1. Alle FCG-Proteste gegen dieses Tor verhallten erfolglos. Julian Bunk, Schiedsrichter-Lehrwart der Gruppe Donau, hat eine klare Meinung zu der Situation: „Das Hochwerfen des Balles nach der Freigabe ist eine unnatürliche Handlung. Im Idealfall hätte der Schiedsrichter Gelb geben oder den Spieler zumindest scharf ermahnen müssen – und natürlich auf Wiederholung des Freistoßes entscheiden müssen.“

Vergangene Saison ist die SSV Neumünster noch einmal knapp dem Abstieg entronnen. Nun nach drei Spieltagen ziert die Elf vom oberen Zusamtal mit null Punkten das Tabellenende und sieht einer schweren sportlichen Zukunft entgegen. „Wir wollten schon aus der vergangenen Saison unsere Lehren ziehen und haben viel unternommen“, betont Sportlicher Leiter Stefan Neubauer und macht deutlich: „Um externe Verstärkungen zu bekommen, habe ich den ganzen Umkreis abtelefoniert, aber es hat sich nichts ergeben.“ Immerhin hat Neubauer seinen besten Freund Simon Weschta, der ja schon Schluss machen wollte, zu einer sportlichen Rückkehr überreden können. „Vom eigenen Nachwuchs kommt die nächsten zwei Jahre überhaupt nichts nach“, zeichnet der Sportliche Leiter ein düsteres Bild. Der dünne Kader könnte aber dennoch in Bälde Zuwachs bekommen. Manuel Heinle ist zurück aus Australien und will wieder angreifen und auch die länger verletzten Dominik Füßmann und Lukas Lawson nehmen schon wieder fleißig an den Übungsabenden teil. Negativ beeinflusste die SSV die Doppelbelastung mit der Teilnahme bei der Toto-Pokalrunde. Dies ist ausgestanden, doch die nächsten Gegner, die auf die Weiß-Blauen warten, zählen allesamt zum Favoritenkreis der Liga. „Wir nehmen die Rolle des Underdog an“, ereifert sich Stefan Neubauer und sieht die Herausforderungen nicht allzu dramatisch: „Wenn es heuer nicht reichen sollte, dann ist es halt so.“

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Aufrufe: 013.8.2019, 16:30 Uhr
Donau-Zeitung / röb, joh, wabAutor