2024-04-25T14:35:39.956Z

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Seyfried-Verpflichtung lässt aufhorchen

Der 33-jährige Xantener ist der prominenteste Zugang des SSV Lüttingen. Auch zwei neue Torhüter wurden geholt.

Als alles schon geregelt schien und die Statistiken und Einschätzungen der Spielerwechsel bereits gedruckt waren, legte der SSV Lüttingen noch schnell ein Bonbon oben drauf.

Vier Tage nach dem offiziellen Saisonbeginn zauberte der letztjährige Tabellenzwölfte der Kreisliga A einen weiteren Neuzugang aus seinem Hut hervor, der die Konkurrenz aufhorchen ließ. Während die Fischerdörfler in den vergangenen Jahren oft genug ihre talentierten Kicker zu höherklassigen Vereinen ziehen lassen mussten, drehten sie diesmal den Spieß herum. Mit Marcel Seyfried wird fortan ein routinierter und hoch eingeschätzter Spieler mit der Erfahrung aus acht Jahren Oberliga und Niederrheinliga beim SV Hönnepel-Niedermörmter das rote Trikot überstreifen und den "bebenden Acker" gegen den gepflegten Kunstrasen eintauschen.

Der 33-Jährige, der in seinen mehr als 150 Spielen für den Nachbar-Club aus Kalkar nur zwei gelbe Karten zu sehen bekam und sein einziges Tor ausgerechnet gegen den SV Sonsbeck erzielte, hatte sich bereits in der Winterpause in Lüttingen umgeschaut. "Damals habe ich einige Male mittrainiert", verrät der in Xanten wohnende und in der Jugend des TuS groß gewordene Verteidiger. "Mit ihm und Fabian Wenten haben wir nun zwei erfahrene Spieler in zentraler Position, die aber vom Innenverteidiger bis zur Nummer zehn auch alle anderen Rollen übernehmen können", freut sich Trainer Thilo Munkes über den Coup.

Wenten, über dessen Kontakt zu Seyfried der Wechsel zum Thema wurde, wird allerdings nach seiner Fußoperation noch einige Wochen warten müssen, ehe er wieder ins Training einsteigen darf. Für die nach dem Wechsel von Martin Sackers zum SV Budberg vakante Position des Torwarts hat der SSV mit Kilian Falk und Tim Florian gleich zwei Optionen. Falk (22) darf auf Bundesliga-Einsätze für die Schalker A-Junioren und Oberliga-Einsätze in Bösinghoven verweisen, ehe die Karriere durch einen Kreuzbandriss gestoppt wurde.

Florian (25) kommt vom SV Ginderich, mit dem er in der vergangenen Saison den Abstieg in die C-Liga hinnehmen musste. "Beide haben bisher einen guten Eindruck hinterlassen, jeder hat seine individuellen Stärken", sagt Munkes, der sich auch wieder bei den eigenen A-Junioren umgeschaut hat. Janik Schweeers hat bereits in der abgelaufenen Spielzeit das Trikot der "Ersten" getragen und sich als erfolgreichster Torschütze präsentiert. Auch Viktor Brem und Julien Medrow hat Munkes schon ins Spiel gebracht. Für das Trio fällt jetzt die Doppelbelastung mit Spielen bei den Junioren und Senioren weg. Aus der eigenen Nachwuchsabteilung rückt zudem Nils Theunissen nach, der als offensiv ausgerichteter Mittelfeldspieler ebenfalls weiß, wo das Tor steht. Vom Nachbarn DJK Wardt wechselt Benjamin Muncic an den Schürkamp und empfiehlt sich für die Defensive des A-Ligisten.

Dem prall gefüllten Bild der neuen Spieler steht mit Torhüter Sackers und dem nach Orsoy gewechselten Oliver Tittel lediglich der Abgang von zwei Stammkräften gegenüber. "Alle Talente sind geblieben, da hat auch die Mannschaft dran gearbeitet", hat Lüttingens Coach seine Freude am neuen Kader.

"Das Leistungsgefälle innerhalb des Teams ist geringer geworden, wir haben jetzt viele gut ausgebildete Spieler, die auf unterschiedlichen Positionen spielen können", eröffnet Munkes das Gespräch über seine Saison-Erwartung. "So können wir uns immer wieder neu auf die kommenden Gegner einstellen", erklärt er. "Es hat schon seine Zeit gedauert, aber jetzt haben wir uns in Lüttingen etwas aufgebaut, das es uns erlaubt, auch mal an höhere Ziele zu denken."

Der SSV geht in sein achtes Jahr in der A-Liga; der siebte Rang in der Aufstiegssaison 2010/11 steht bislang noch als bestes Vereinsergebnis. "Das könnte man schon mal in Angriff nehmen", sagt Munkes, der dann noch ein weiteres Bonbon parat hält. "In zwei, drei Jahren", so glaubt er, "sollten wir versuchen, ganz oben mitzuspielen."

Aufrufe: 021.7.2017, 15:02 Uhr
RP / Detlef KanthakAutor