2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Nückel/Steinmann

Bür­ger fin­det Schuss­fal­le auf Sport­platz

Auf der An­la­ge des SSV Loui­sen­dorf hat ein RP-Le­ser die Fal­le ge­fun­den. Das Bau­amt prüft die Sa­che.

Ein auf dem Kopf ste­hen­der Plas­tik­topf mit­ten auf dem Sport­platz des SSV Loui­sen­dorf? Das kam ei­nem Bed­burg-Hau­er, der an­onym blei­ben möch­te, selt­sam vor. „Bei nä­he­rer Be­trach­tung sah man, dass der Plas­tik­topf ei­nen Maul­wurfs­bau be­deck­te, in dem sich ei­ne Fal­le be­fand“, schil­dert der RP-Le­ser sei­ne Er­leb­nis­se. Jetzt fragt er sich, was es mit der Fal­le auf sich hat.

Hin­ter­grund: Maul­wür­fe dür­fen nicht ge­fan­gen oder ge­tö­tet wer­den, da sie un­ter Na­tur­schutz ste­hen. Aus­nah­me­ge­neh­mi­gun­gen – bei­spiels­wei­se für Sport­plät­ze – müs­sen bei der Na­tur­schutz­be­hör­de ein­ge­holt wer­den. Der Mann woll­te es ge­nau wis­sen und zog das Ge­rät aus dem Ra­sen. „Es zeig­te sich, dass es sich um ei­ne so­ge­nann­te Schuss­fal­le han­del­te“, so der Bed­burg-Hau­er. Der Fuß­ball­platz in Loui­sen­dorf ver­fü­ge über kei­ner­lei Ein­zäu­nung, sei je­der­zeit frei zu­gäng­lich und Warn­schil­der sei­en nicht auf­ge­stellt. Weil der Bed­burg-Hau­er das Ge­rät für ge­fähr­lich hielt, ver­stau­te er die Schuss­fal­le in ei­ner Plas­tik­box und in­for­mier­te die Po­li­zei. Die­se ver­wies ihn ans Ord­nungs­amt der Ge­mein­de Bed­burg-Hau.

Dort nah­men Mit­ar­bei­ter die Fal­le ent­ge­gen, in­zwi­schen liegt sie beim Fach­be­reich Pla­nen und Bau­en, da die Ge­mein­de Ei­gen­tü­me­rin des Plat­zes ist. Fach­be­reichs­lei­ter Die­ter Hen­se­ler be­stä­tigt den Ein­gang der Fal­le. „Wir prü­fen das jetzt. Wir müs­sen klä­ren, wo die Fal­le her­kommt, um was für ein Ge­rät es sich han­delt und wer die Fal­le auf­ge­stellt hat“, sagt Hen­se­ler. Die Her­stel­ler­fir­ma be­wirbt das Ge­rät als Selbst­schuss­fal­le für Wühl­mäu­se und be­tont, dass sich der An­wen­der vor dem Auf­stel­len ver­ge­wis­sern müs­se, dass es sich in sei­nem Fall um Wühl­maus­hü­gel und nicht um Maul­wurfs­hü­gel han­delt. Er be­wirbt die Fang­me­tho­de als „die ef­fek­tivs­te, güns­tigs­te und vor al­lem tier­schutz­ge­rech­tes­te Va­ri­an­te der Wühl­maus­be­kämp­fung“.

Der Fin­der ist sich si­cher, dass es sich bei dem Auf­stel­len der Fal­le auf dem Ra­sen­platz in Loui­sen­dorf um ei­nen Ver­stoß ge­gen das Bun­des­na­tur­schutz­ge­setz han­delt. Er ver­weist auf Pres­se­be­rich­te, wo­nach sich in an­de­ren Kom­mu­nen be­reits Kin­der an ei­ner sol­chen Schuss­fal­le ver­letzt hät­ten.

Aufrufe: 022.7.2020, 22:00 Uhr
RP / Marc CattelaensAutor