Zumindest in Sachen Laufbereitschaft war den Regensburgern nichts vorzuwerfen am Sonntagnachmittag. 115 Kilometer haben die Oberpfälzer in Sachsen heruntergespult. Das war es dann aber auch schon wieder mit den positiven Erkenntnissen aus der 0:1-Pleite des SSV Jahn in der 2. Fußball-Bundesliga bei Erzgebirge Aue. Der Auftritt in Sachsen markierte einen neuen Tiefpunkt. Dass am Ende die dritte Niederlage in Folge stand, war primär den fehlenden spielerischen Mitteln geschuldet. Das Spiel selbst zu gestalten, das liegt den Regensburgern nicht.
Deutliche Worte des Jahn-Trainers
Auch Achim Beierlorzer war fleißig unterwegs an der Seitenlinie im Erzgebirgsstadion. Dort musste der Regensburger Trainer aber mitansehen, wie sich seine Mannschaft vergeblich mühte, auf der Suche nach einer zündenden Idee. Ab der 21. Minute spielten die Regensburger in Überzahl, für einen Torerfolg reichte es aber auch im dritten Spiel hintereinander nicht. „In der zweiten Hälfte haben wir kein Mittel gefunden, um uns Großchancen zu erspielen“, analysierte der Jahn-Trainer treffend.
Und so lernte man am Sonntagnachmittag mal einen etwas ungemütlicheren Jahn-Trainer kennen. Zuvor hatte Beierlorzer stets versucht, sich nach Niederlagen diplomatisch auszudrücken und nahm seine Spieler in Schutz. In Aue platzte ihm aber der Kragen. „Zu viele Spieler konnten ihre Leistung überhaupt nicht abrufen, waren Ausfälle an diesem Tag. Das muss ich so knallhart auch sagen“, kritisierte der Jahn-Coach. Auch am Tag danach saß der Stachel noch tief beim Regensburger Trainer. „So wie ich es am Sonntag schon nach dem Spiel empfunden habe, hat sich das jetzt nicht sonderlich verbessert. Es war eine ganz bittere Niederlage für uns“, sagte Beierlorzer. Der Trainer trauert den liegengelassenen Punkten gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt in der 2.Liga hinterher.
Beierlorzer als Psychologe gefordertNach dem kapitalen Schnitzer, der zum Gegentreffer führte, und einem weiteren Patzer, erlöste der Jahn-Trainer seinen Schützling und nahm ihn vom Feld. Da sind nun auch die psychologischen Fähigkeiten des Regensburger Trainers gefordert. „Wir richten ihn wieder auf“, sagte Beierlorzer, der aber nicht nur Stolze, sondern seinem kompletten Team wieder Selbstvertrauen einimpfen muss. Am Mittwoch (20.45 Uhr) will der Jahn-Trainer zu Hause in der 2. Runde des DFB-Pokals gegen Ligakonkurrent Heidenheim einen ganz anderen Auftritt seiner Mannschaft sehen.