2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Nach dem Fitnesstest wurde Marvin Knoll und seinen Kollegen für den Laktattest Blut abgezapt.  Foto: Brüssel
Nach dem Fitnesstest wurde Marvin Knoll und seinen Kollegen für den Laktattest Blut abgezapt. Foto: Brüssel

Wo es beim SSV Jahn noch zwickt

Die Trainerpersonalie ist geklärt. Doch beim Aufsteiger aus Regensburg gibt es noch weitere offene Baustellen.

Verlinkte Inhalte

Der SSV Jahn Regensburg ist diese Woche ins Training eingestiegen, um sich in den nächsten Wochen auf den Start der zweiten Bundesliga vorzubereiten. MZ-Redakteur Felix Kronawitter, hat mal einen ganz genauen Blick auf den SSV Jahn Regensburg geworfen.

Aus Torwart-Duo wird bald ein Keeper-Trio

Philipp Pentke war der Dauerbrenner in der vergangenen Saison. Der Jahn-Keeper verpasste keine einzige Minute in der 3. Liga und hatte mit starken Leistungen seinen Anteil am famosen Erfolgslauf der Regensburger. In dieser Form hat der 32-Jährige auch das Zeug, im Fußball-Unterhaus als sicherer Rückhalt zu fungieren. Mit dem Regensburger Bastian Lerch, der einen neuen Zweijahresvertrag unterzeichnet hat, hat der am Montag vorgestellte neue Jahn-Coach Achim Beierlorzer zudem einen sehr talentierten Torhüter in der Hinterhand, dem es aber noch an Erfahrung fehlt auf großem Parkett. Aus dem Torwart-Duo wird bald ein Trio werden. Das hat Jahn-Geschäftsführer Christian Keller bereits angekündigt. Der neue Schlussmann wird aber wohl als weiterer Backup dienen, Pentke dürfte als Nummer eins in die Saison starten. Nach dem obligatorischen Laktattest am Montag geht es für Pentke und Co. am heutigen Dienstag zum ersten Mal auf den Platz. In den nächsten Tagen bekommen Pentke und Lerch Gesellschaft. Dann wird ein neuer Keeper vorspielen bei den Regensburgern.

Mehr Stabilität in der Hintermannschaft

In der vergangenen Saison war Cheftrainer Heiko Herrlich mehrmals zum Improvisieren gezwungen. Das Verletzungspech ging um in der Hintermannschaft der Regensburger. Zeitweise stand kein etatmäßiger Innenverteidiger mehr zur Verfügung. Dafür sprang Marvin Knoll in die Bresche, der auf ungewohnter Position überzeugte. Es wird spannend, ob Beierlorzer den eigentlichen Mittelfeldmann auch in der 2. Liga im Abwehrzentrum aufbietet. Auch Sebastian Nachreiner wusste in der Rückrunde zu überzeugen. Kapitän Markus Palionis, der nach langer Pause wieder durchstarten will, und der neue Innenverteidiger, der noch kommen soll, werden den Konkurrenzkampf jedenfalls ordentlich anheizen. Thomas Paulus (Karriereende) und Robin Urban (Rot-Weiss Essen) werden da nicht mehr mitmischen. Die Zukunft von Ali Odabas ist noch nicht endgültig geklärt. Zuletzt hatte der Deutsch-Türke, der wegen eines Kreuzbandrisses lange ausgefallen war, ein Probetraining beim Drittligisten FSV Zwickau absolviert. Der Defensivmann wird wohl einen neuen Vertrag beim Jahn erhalten und an einen Drittligisten ausgeliehen. Dafür müssen andere den Laden künftig hinten dichthalten. 50 Gegentreffer kassierten die Regensburger in der 3. Liga. Da sehen die Verantwortlichen deutlich Luft nach oben.

Marc Lais und Andy Geipl haben in der vergangenen Spielzeit bravourös die Fäden gezogen im defensiven Jahn-Mittelfeld. Mit Benedikt Saller, Marvin Knoll oder Markus Palionis hätte Beierlorzer zudem weitere Optionen für die „Sechs“. Die Regensburger sind zudem noch auf der Suche nach einem neuen „Sechser“. Vielleicht einer mit Zweitliga-Erfahrung? Denn die Oberpfälzer forschen auch nach „dem einen oder anderen, der die Liga schon kennt“. Bis zum 31. August ist das Transferfenster geöffnet. Da wird oftmals gepokert auf beiden Seiten bis zum Ende. Daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich nach dem Saisonstart Ende Juli noch ein Nachzügler zum Jahn-Team dazugesellt. Aktuell stehen bei den Regensburgern 22 Spieler unter Vertrag. Maximal 28 sollen es werden.


Ein neuer Taktgeber wird gesucht beim Jahn

Nach der Relegations-Gala gegen die Münchner Löwen stand Kolja Pusch völlig euphorisiert vor einem Pulk aus Reportern in den Katakomben der Allianz-Arena. Eine Vertragsverlängerung bei den Regensburgern schien eigentlich nur noch Formsache zu sein. Sein Führungstreffer war aber der letzte Geniestreich des feinen Technikers im Jahn-Trikot, der im Saisonendspurt wieder so richtig Fahrt aufgenommen hatte. Doch Pusch suchte eine neue Herausforderung beim ambitionierten Ligakonkurrenten 1. FC Heidenheim. Ein Abschied, der schmerzte. Denn den 24-Jährigen hätten die Regensburger sehr gerne gehalten. Daher suchen die Oberpfälzer auch noch auf der Spielmacher-Position nach Verstärkung für die Zweitliga-Mission.


05 Albion Vrenezi auf Thommys Spuren?

„Auch auf dem Flügel werden wir uns noch weiter verstärken“, hatte Keller angekündigt. Mit Albion Vrenezi präsentierten die Regensburger am Montag einen neuen Flügelstürmer. Der 23-Jährige kommt vom Regionalligisten FC Augsburg II in die Oberpfalz. Die Regensburger hoffen, dass Vrenezi vielleicht zu einem „kleinen Thommy“ avanciert. Denn der Flügelflitzer, der nach Leihende die Sommervorbereitung beim Bundesligisten in Augsburg absolvieren wird, wird schmerzlich vermisst. Mit Sargis Adamyan, Sebastian Stolze und Jonas Nietfeld hatte der Jahn zuvor bereits ein interessantes Offensiv-Trio verpflichtet. Bei Marco Grüttner (13 Saisontreffer) und Jann George (10) hoffen die Regensburger, dass die beiden ihren Torriecher auch in der 2. Liga unter Beweis stellen. Auch Markus Ziereis und Patrik Dzalto, die nach langen Verletzungspausen wieder durchstarten wollen beim SSV, sollen den Konkurrenzkampf im Jahn-Angriff ankurbeln. Haris Hyseni wird wohl einen neuen Vertrag erhalten und an einen Drittligisten ausgeliehen. Ob noch ein weiterer Angreifer kommt, ist offen.

Aufrufe: 028.6.2017, 14:00 Uhr
Felix KronawitterAutor