2024-04-24T07:17:49.752Z

Ligabericht
Die Erleichterung der Regensburger Spieler zeigte sich im Jubel nach den Toren. Hier wird Benedikt Schmids Treffer zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung für den Jahn gefeiert.  Foto: Eibner
Die Erleichterung der Regensburger Spieler zeigte sich im Jubel nach den Toren. Hier wird Benedikt Schmids Treffer zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung für den Jahn gefeiert. Foto: Eibner

SSV Jahn gelingt Befreiungsschlag

Dem SSV Jahn Regensburg gelingt mit dem 2:1-Erfolg bei Borussia Dortmund II der ersehnte Befreiungsschlag +++ Benedikt Schmid und Jim-Patrick Müller erzielen die beiden wichtigen Treffer für Fußball-Drittligisten aus der Oberpfalz

Der SSV Jahn Regensburg hat endlich den ersehnten ersten Saisonsieg eingefahren. Der Regensburger Fußball-Drittligist siegte am Samstagnachmittag mit 2:1 (0:0) bei Borussia Dortmund II und schaffte damit den Befreiungsschlag. Vor 2258 Zuschauern in Dortmund brachte Benedikt Schmid die Oberpfälzer in Führung (71.). Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch einen verwandelten Foulelfmeter von David Solga (81.) war es dann schließlich Jim-Patrick Müller mit seinem Treffer (84.), der den ersten Dreier im fünften Saisonspiel sicherte.
Entsprechend gelöst war daher auch Thomas Stratos nach dem Spiel. ,,Ich bis sehr zufrieden", sagte der Jahn-Coach, der allerdings zu Bedenken gab, dass seine Mannschaft auch etwas Glück benötigt hatte für den Erfolg. Überraschend war es für ihn jedoch nicht: ,,Ich hatte irgendwie erwartet, dass der erste Saisonsieg so hart erkämpft werden musst." Nach den unerfreulichen Verletzungsmeldungen der vergangenen Wochen gab es für Stratos dieses Mal schon vor dem Anpfiff erfreuliche Nachrichten. So konnte der Regensburger Coach nun doch auf Aias Aosman, der zuletzt über Beschwerden im Knie klagte, in der Startelf bauen. Trotzdem gab es einige Umstellungen im Vergleich zur Vorwoche. Während die Viererkette vor Torhüter Patrick Wiegers im Vergleich zur Vorwoche unverändert blieb, besetzte Stratos das defensive Mittelfeld neu. Der Grieche Dimitrios Anastasopoulos musste zunächst auf der Bank Platz nehmen, dafür wurde Thomas Kurz aus der Spitze auf die Sechserposition neben Andreas Güntner zurückgezogen.

Hein auf der Bank

Vor dem offensiven Mittelfeld mit Jim-Patrick Müller, Abdenour Amachaibou und Aosman erhielt somit diesmal Torschütze Benedikt Schmid eine Chance als Mittelstürmer, nachdem er sich während der Woche im BFV-Pokal-Spiel gegen den FC Laimerstadt gleich als fünffacher Torschütze ausgezeichnet hatte. Eine Überraschung gab es auch auf der Reservebank. Dort nahm neben Anastasopoulos erstmals auch Oliver Hein nach seiner Verletzung Platz.Es waren eine Reihe von Faktoren, die sich auch positiv auf das Spiel der Rot-Weißen auswirkten. In einer insgesamt munteren Partie suchte der Jahn sein Heil in der Offensive, was nach 30 Minuten auch ein Eckenverhältnis von 5:0 für die Regensburger belegte und sich auch immer wieder darin zeigte, dass sich die Offensivreihen des SSV immer wieder weit in die gegnerische Hälfte schoben.

Amachaibou setzt Ausrufezeichen


Ein erstes Ausrufezeichen setzte Amachaibou bereits in der 4. Minute. Nach Zuspiel von Müller verzog er jedoch bei seinem Schuss aus dem Strafraum heraus weit über das Tor. Obwohl die Stratos-Elf das Spiel bestimmte, blieben jedoch auch die Gastgeber gefährlich - vor allem in Person von Mittelstürmer Balint Bajnar, der in der 8. Minute nach Zuspiel von Oguzhan Kefkir den Pfosten traf und in der 17. Minute Jahn-Keeper Wiegers zu einer starken Fußabwehr zwang. Der Jahn hatte zwischenzeitlich durch Neunaber eine weitere gute Möglichkeit. Doch der Regensburger Außenverteidiger setzte nach einer Ecke von Amachaibou das Leder über die Querlatte (9.).Richtig brenzlig für die Dortmunder wurde es jedoch in der Schlussphase der ersten Halbzeit, in der sich dem Jahn drei richtig gute Möglichkeiten boten. In der 40. Minute fasste sich Schmid in der eigenen Hälfte ein Herz und startete ein Solo, das erst von BVB-Keeper Zlatan Alomerovic gestoppt werden konnte. In der 43. Minute legte Kurz für Jim-Patrick Müller mit dem Kopf vor, der allerdings den Ball nicht sofort kontrollieren konnte und nur ein Schüsschen zustande brachte. Nur eine Minute später riss es dann sogar Thomas Stratos von seinem Sitz. Aosman bediente Amachaibou, der allerdings frei stehend aus 12 Metern Entfernung Alomerovic scheiterte.

Weckruf für die Schwarz-Gelben

Nach dem Seitenwechsel machte der Jahn zunächst dort weiter, wo er vor der Halbzeit aufgehört hatte - er setzte dem Gegner zu und erarbeitete sich eine ganze Reihe von Möglichkeiten. Die dickste Chance hatte dabei Amachaibou, der an der Strafraumgrenze zum Schuss kam und den Ball nur Zentimeter neben das Dortmunder Tor setzte (56.).Für die Gastgeber war dies aber wohl so etwas wie ein Weckruf. Die Mannschaft von Trainer David Wagner übernahm nun immer mehr die Kontrolle und zwang den Jahn nun vermehrt in die Defensive. So tauchte Marvin Duksch in der 57. und 60. Minute zweimal gefährlich vor dem Regensburger Tor. Doch erst rettete der starke Wiegers, dann verhinderte Patrick Haag Schlimmeres. In der 65. Minute war aber auch das Glück mit den Rot-Weißen, als BVB-Kapitän David Solga einen Freistoß an die Querlatte setzte.Die Oberpfälzer hatten in der Folge etwas Schwierigkeiten, den Spielfaden wieder aufzunehmen. Stratos nahm den angeschlagenen Aosman aus dem Spiel und brachte dafür Marius Müller. An der Richtung des Spiels änderte dies jedoch zunächst nichts. Und wieder musste das Aluminium den Regensburgern hilfreich zur Seite stehen. Bajnar traf in der 70. Minute mit einem Drehschuss zum Glück nur die Oberkante der Latte. Besser machte es praktisch im Gegenzug dann Jahn-Stürmer Schmid, der nur eine Minute später nach Vorarbeit von Marius Müller mit einem Drehschuss das 1:0 für den Jahn erzielte.

Freude hält nur kurz

Dass ein Führung der Regensburger aber noch lange nichts heißen muss, hat die Vergangenheit zuletzt mehr als einmal gezeigt und wurde auch dieses Mal bittere Gewissheit. Gegen die anstürmenden Dortmunder konnte Wiegers in der 78. Minute noch seinen Kasten sauber halten, als er einen Schuss von Julian Derstroff noch über das Tor lenkte. Drei Minuten später war er der Jahn-Keeper dann allerdings machtlos. Anastasopoulos hatte in der 81. Minute Erik Durm im Strafraum gelegt, so dass dem Schiedsrichter keine andere Möglichkeit blieb, als auf Strafstoß zu entscheiden. Solga ließ sich nicht zweimal bitten und glich vom Elfmeterpunkt zum 1:1 (81.) aus.Wer nun befürchtete Stratos und seinen Mannen würden auch diese Mal wieder die Felle davonschwimmen sah sich getäuscht. Der Jahn steckte den Kopf nach diesem Rückschlag nicht in den Sand und reagierte in Person von Jim-Patrick Müller, der aus spitzem Winkel das erlösende 2:1 (84.) für die Rot-Weißen erzielte.
Aufrufe: 024.8.2013, 16:18 Uhr
Von Heinz Reichenwallner und Claus Gehr, MZAutor